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Kolumne der Redaktion

11.02.2023

Mit viel Liebe betreute Hans Graber auch die «Hochwacht Post» (4)

Hans Graber, Redaktionsleiter der Hochwacht Post, ist am 3. Februar nach kurzer, schwerer Krankheit mitten in den Vorbereitungen für deren nächste Ausgabe gestorben. Er hatte das Amt von Hanns Fuchs, der ebenfalls ein Profijournalist war, im Sommer 2014 übernommen. Nun ist Hans Graber – nur ein halbes Jahr nach seinem Vorgänger – von uns gegangen.


Marc-André Roth (rechts) war Präsident des Quartiervereins Hochwacht. «De la Paix»-Gastgeber und Kantonsrat Ferdinand A. Zehnder (Die Mitte) ist eines der bekanntesten Mitglieder des Vereins, den in den Siebziger Jahren sein Vater Ferdinand Zehnder-Real präsidiert hatte.

Zu den fixen Terminen im Jahresprogramm des QV Hochwacht gehört das Marroni-Essen auf dem «Känzeli», wo diese drei Bilder am 27. Oktober 2017 entstanden. Dort hatte Graberhans entdeckt, dass eigentlich ein Treppengeländer nötig wäre und ein Sitzbank ersetzt werden muss. Die Stadt handelte rasch (siehe unter «Links» und unter «In Verbindung stehende Artikel»).

So wenig brauchts für einen gelungenen Quartierevent, wenn er das Richtige bietet und am richtigen Ort stattfindet.

Bilder: Herbert Fischer

Die nächste Ausgabe der «Hochwacht Post» wäre für Hans Graber die 27. gewesen, die er in neun Jahren zustandegebracht hat. Auch für sie – wie für alle anderen zuvor – hätte er alles gegeben, um eine attraktive, vielseitige und spannende Quartierzeitung zu redigieren.

Zeitlich immer etwas knapp dran, hat Hans das Redaktionsteam und den Vorstand jeweils gebeten, Themen vorzuschlagen, Beiträge zu verfassen. Und er hat sich, nicht selten, über mangelndes Echo beklagt. Doch die Beiträge kamen dann schon und zudem brachte er immer wieder eigene Texte ein. Sein Spruch «es chond scho guet» war legendär und er hatte ja auch recht damit.

Mit der Übernahme der Redaktionsleitung hat er der «Hochwacht Post» ein neues Kleid verpasst. Später kam noch der Farbdruck dazu. Aus 16 Seiten wurden 20 und später immer öfter 24 Seiten. Hin und wieder zweifelte er an der Resonanz bei der Quartierbevölkerung.

Er freute sich über jede Zusendung für den Wettbewerb, für dessen Preis er persönlich sorgte. Und es war offensichtlich: die «Hochwacht Post» wurde immer beliebter und erfolgreicher. Die Reaktionen der Leserinnen und Leser, die Inserate und der Umstand, dass die Zeitung auch im Stadthaus gelesen wurde, bestätigen dies.

In der vorletzten Ausgabe monierte Hans, dass beim «Känzeli» an der Bergstrasse ein Treppengeländer fehle. Nur zwei Wochen nach dem Erscheinen der «Hochwacht Post» hat die Stadt nicht nur ein Geländer, sondern auch zwei neue Bänke montiert und obendrauf noch Blumenschmuck platziert. Da war auch Hans über die schnelle und perfekte Umsetzung überrascht und hoch erfreut.

Hans hatte es sich nicht einfach gemacht und er hatte es auch nicht einfach. Er brauchte den Zeitdruck, ohne ein Schnellentschlossener zu sein. Er hat auch nach seiner offiziellen Pensionierung weiter für die «Luzerner Zeitung» geschrieben.

Seine Kolumne «Schnee von gestern», welche jeden zweiten Samstag erschien, war immer gespickt mit (Selbst-)Ironie und Alltagsweisheiten, inspiriert von seinem Umfeld. Der letzte Text, den er schrieb, erschien am 14. Januar und handelte von seinem zerschlissenen Rucksack, den er immer bei sich hatte. Er schrieb «…aber letztlich hat ja jeder Mensch sein Bürdeli zu tragen.» Siehe unter «Dateien».

Nun hat Hans, noch keine 70 Jahre alt, seinen Rucksack abgegeben und lässt uns unendlich traurig zurück. Er wird uns fehlen.

Marc-André Roth, bis 2020 während mehrerer Jahre Vorstandsmitglied und Präsident des QV Hochwacht, Luzern

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Dies ist – für lu-wahlen.ch leicht verändert – ein Beitrag, der für die nächste Ausgabe der Quartierzeitung Hochwacht Post geschrieben worden ist und den dessen Autor Marc-André Roth freundlicherweise vorab zur Verfügung stellt.

Siehe auch unter «Links» und «Dateien».


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Über Herbert Fischer:

Herbert Fischer (1951) arbeitet seit 1969 als Journalist und Pressefotograf. Er war unter anderem Redaktor der «LNN», der «Berner Zeitung» und Chefredaktor der «Zuger Presse». Seine Kernthemen sind Medien (Medienwirkung, Medienethik, Medienpolitik), direkte Demokratie, Sicherheitspolitik, soziale Fragen und gesellschaftliche Entwicklungen. Heute berät und unterstützt er Firmen, Organisationen und Persönlichkeiten in der Öffentlichkeitsarbeit. Fischer war von 1971 bis 1981 Mitglied der SP der Stadt Luzern, seither ist er parteilos. Er ist in Sursee geboren und Bürger von Triengen und Luzern, wo er seit 1953 lebt. Herbert Fischer ist Gründer und Redaktor von lu-wahlen.ch.


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1. Dezember 2021: Hanns Fuchs schreibt über Herbert Fischer:
http://www.luzern60plus.ch/aktuell/artikel/ein-strurbock-im-medienzirkus

Interview von Radio 3fach am 27. August 2012 mit Herbert Fischer:
www.3fach.ch/main-story/lu-wahlen/