07.10.2022

Nach dem Massenmord von Kabul: Demo vor der Jesuitenkirche

Eine Gruppe von jungen Afghaninnen und Afghanen in Luzern organisiert eine bewilligte Kundgebung mit Kerzen zur Solidaritätsbekundung mit den Frauen und dem Hazara-Volk in Afghanistan.

Diese Aktion ist eine Reaktion auf ein Selbstmordattentat am 30. September auf das private «Kaaj Higher Educational Center» in Kabul, wo Aufnahmeprüfung zur Universität stattfanden.

Mindestens 53 Menschen, die meisten von ihnen junge Frauen im Alter zwischen 17 und 20 Jahren wurden beim Anschlag getötet, über 110 wurden verletzt. Die Taliban haben kein Interesse, die wahren Opferzahlen zu nennen. Damit ist der Anschlag der blutigste seit dem endgültigen Abzug der ausländischen Truppen aus Afghanistan.

Seit der Machtübernahme der islamistischen Taliban vor gut einem Jahr sind Schulen für Mädchen oberhalb der sechsten Klasse geschlossen, das Studium an Universitäten aber weiterhin für beide Geschlechter erlaubt, wenn auch mit großen Einschränkungen für Frauen.

Für viele Mädchen sind Kurse in privaten Einrichtungen eine der wenigen Bildungsmöglichkeiten. Die schiitischen Hazara wurden in den vergangenen Jahren immer wieder Opfer blutiger Anschläge. Die bedrohten Hazara geniessen praktisch keinen Schutz.

Die Kundgebung findet statt am Samstag, 8. Oktober ab 17h bis vor der Jesuitenkirche.

Siehe auch unter «Links».

(red)