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Kolumne der Redaktion19.05.2022 Rückschritt statt Fortschritt in der Luzerner MobilitätspolitikDie SP Stadt und Kanton Luzern nehmen mit Erstaunen und wenig Verständnis zur Kenntnis, dass der Kanton Luzern gleich zwei gewichtige Verkehrsprojekte nach mehrjähriger Planung abbricht, beziehungsweise sistiert. Dieses Vorgehen verzögert den ÖV-Ausbau und ist schlecht für die Erreichung der Mobilitätsziele, Lebensqualität und Verkehrssicherheit gleichermassen.Unlängst hat der Regierungsrat den Abbruch der ursprünglichen Planung für Durchmesserperrons auf dem Luzerner Bahnhofplatz angekündigt. Jetzt verzichtet die gleiche Behörde vorerst auf eine Sanierung der Infrastruktur unter dem Pilatusplatz und eine damit einhergehende potentielle Verbesserung des Verkehrsregimes (Y-Lösung). Beiden Projekten liegen jahrelange Planungsarbeiten zugrunde, die nun entweder hinfällig geworden sind oder weit in die Zukunft geschoben werden. Dadurch werden nicht nur die Erreichung der Mobilitätsziele, Lebensqualität und Verkehrssicherheit verschlechtert, sondern der dereinstige Überarbeitungsaufwand führt überdies zu hohen Kosten. Dieser Rückschritt in der Mobilitätspolitikwirft für die SP Fragen auf. • Bahnhofplatz (Durchmesserperrons); Kantonsrat Hasan Candan (Luzern): «Dieser Verzicht ist bedauerlich für alle ÖV-Nutzer:innen von Stadt, Agglo und Land, welche auf eine funktionierende Verkehrsdrehscheibe Stadt Luzern angewiesen sind, weil eine Verzögerung des Angebotsausbaus zu erheblichen Folgeschwierigkeiten führt. Die Ziele des Agglomerationsprogramms, des Klimaberichts und weiterer mobilitätspolitischen Instrumente, den Umstieg auf klimafreundlichere und flächeneffizientere Verkehrsmittel voranzutreiben, rücken in weite Ferne. Die Notlösung mit einem zusätzlichen Perron auf der Pilatusstrasse ist dabei mehr schlecht als recht, weil sie die Umsteigezeiten verlängert, nur in eine Richtung funktioniert und aufgrund ihres provisorischen Status dereinst ein erneutes Umgewöhnen der ÖV-Nutzer:innen bedingt.» • Pilatusplatz (Y-Lösung); Grossstadtrat Mario Stübi (Luzern): «Mit der erwiesenermassen planerisch umsetzbaren Y-Lösung hätte bei gleichbleibender Kapazität nicht nur der gefährliche ampellose Zebrastreifen auf Höhe Stadthaus entschärft werden können, sondern auch ein attraktiver öffentlicher Aufenthaltsraum gewonnen. Eine sich aus mehreren Perspektiven ergebende Win-win-Situation wird von der Regierung leider aufs Spiel gesetzt. Die SP hofft sehr, dass diese Planung zeitnah wieder aufgenommen wird, damit eine Verbesserung der Verkehrssituation für Stadt und Agglo realisiert werden kann.» Und Hasan Candan sagt dazu: «Das Dogma des Kapazitätserhalts für den MIV muss innerstädtisch kritisch hinterfragt werden.» Unter den jetzigen Voraussetzungen wird die Mammutaufgabe kaum zu stemmen sein, mit der Neugestaltung des Verkehrsregimes auf der Verkehrsdrehscheibe Bahnhofplatz positiv auf die Mobilitäts-, Klima- und Nachhaltigkeitsziele hinzuwirken. (Dies ist eine Medienmitteilung von SP Stadt und Kanton Luzern)
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Über Herbert Fischer:Herbert Fischer (1951) arbeitet seit 1969 als Journalist und Pressefotograf. Er war unter anderem Redaktor der «LNN», der «Berner Zeitung» und Chefredaktor der «Zuger Presse». Seine Kernthemen sind Medien (Medienwirkung, Medienethik, Medienpolitik), direkte Demokratie, Sicherheitspolitik, soziale Fragen und gesellschaftliche Entwicklungen. Heute berät und unterstützt er Firmen, Organisationen und Persönlichkeiten in der Öffentlichkeitsarbeit. Fischer war von 1971 bis 1981 Mitglied der SP der Stadt Luzern, seither ist er parteilos. Er ist in Sursee geboren und Bürger von Triengen und Luzern, wo er seit 1953 lebt. Herbert Fischer ist Gründer und Redaktor von lu-wahlen.ch.
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