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Kolumne der Redaktion

25.02.2022

Treffpunkt (374): Demo gegen Putin und die NATO am Samstagabend in Luzern

Für morgen Samstag (26. Februar) ruft eine «ausserparlamentarische linke Organisation RESolut» zur «Platzkundgebung für den Frieden» in Luzern auf. Die Demo soll ab 18 Uhr im Helvetiagärtli stattfinden und sei von der Stadt Luzern bewilligt. In Absprache mit der Stadt Luzern und aus Rücksicht auf die Fasnacht habe man auf einen Umzug durch die Stadt verzichtet, teilt RESolut den Medien mit.


In Ihrem Aufruf kritisieren die OrganisatorInnen sowohl den russischen Staatschef Vladimir Putin als auch die NATO stark. In einer Medienmitteilung heisst es, Frieden entstehe «nicht durch starke Armeen, sondern durch keine Armeen». Eine «konsequente Abrüstung» sei nötig. Ausserdem fordern sie die SoldatIinnen auf, die Waffen und die ArbeitnehmerInnen der Rüstungsindustrie, die Arbeit niederzulegen. Auch die Schweiz nehmen sie in die Verantwortung. Diese müsse «auf Grund ihrer Finanzpolitik und des Waffenhandels Geflüchtete aufnehmen».

Die Kundgebung wird laut der Medienmitteilung «ein bis zwei Stunden» dauern. Die OrganisatorInnen bitten die TeilnehmerInnen Masken zu tragen und Abstand zu halten.

Zudem hat «RESolut» einen Aufruf veröffentlicht. Er lautet (redaktionell nicht bearbeitet) wie folgt:

«Am Donnerstagmorgen haben in der Ukraine die Kampfhandlungen begonnen. Wir verurteilen diese aufs Schärfste. In diesem Konflikt zwischen Russlands Putin und der NATO können wir uns nur auf die Seite der Zivilbevölkerung stellen, welche unter den Kriegsgelüsten der beiden Parteien leidet. Schon jetzt sind erste Todesopfer in der Zivilbevölkerung zu beklagen. Aber nicht nur diese Opfer sind zu beklagen, sondern auch der Verlust von Menschenleben in beiden Armeen. Die Soldat*innen sind die traurigen Bauern, die in diesem Krieg als Erstes geopfert werden. Seien sie in der Armee aufgrund der Wehrpflicht oder weil sie sonst keine Perspektive in ihrem Leben haben, anerkennen wir sie als unsere Brüder und Schwestern.

Die Soldat*innen sind aber nicht nur hilflose Bauern in diesem Konflikt. Sie sind auch die ersten, die diesen Konflikt aufhalten können, indem sie die Waffen niederlegen. Dazu rufen wir sie solidarisch auf. Auch die übrigen Arbeiter*innen der Kriegsindustrie rufen wir dazu auf, ihre Arbeit niederzulegen. Kriege waren schon immer Wirtschaftsmotoren. Spielen wir dieses Spiel nicht mit. Wenn auf die Führer*innen der Politik kein Verlass ist, muss sich die Zivilbevölkerung organisieren! Nicht nur in irgendeiner Form involvierte Personen müssen handeln, sondern alle sollen sich an Protestaktionen gegen die Kriegstreibenden Parteien beteiligen! Lassen wir den Herrschenden keine Ruhe!

Putins fehlendes Demokratieverständnis und seine Allmachtsphantasien sind allgemein bekannt. Die NATO steht ihm aber in nichts nach. Gerade der aktuelle Konflikt zeigt, dass Frieden nicht mit Armeen, sondern mit konsequenter Abrüstung geschaffen wird. Wir brauchen keine starken Armeen, wir brauchen KEINE Armeen.Ausserdem vergessen wir nicht den feigen Verrat einzelner NATO-Partnern an der kurdischen Bevölkerung in Nordsyrien. Sobald die Herrschenden keine Vorteile mehr für sich gesehen haben, liessen sie die Bevölkerung im Stich. Einmal mehr haben die NATO-Partner, allen voran die USA, keinen Frieden geschaffen.

Auch auf die Schweiz ist kein Verlass, was den Widerstand hier unerlässlich macht. Wir lehnen die Sanktionen gegen die russische Zivilbevölkerung ab. Nicht sie ist verantwortlich für diesen Krieg, sondern die herrschenden Politiker*innen in Russland. Diese müssen die Sanktionen treffen.

Es ist bezeichnend für die bürgerliche Politik der Schweiz, dass diese fürs Erste die Sanktionen gegen die Herrschenden in Russland nicht mittragen will. Gerade das Einfrieren von Konten russischer Politiker*innen und Kriegstreiber*innen wäre aus unserer Sicht eine angemessene Reaktion auf den Einmarsch russischer Truppen in die Ukraine. Aber das will die Schweiz nicht. Das Elend in der Zivilbevölkerung ist den Bürgerlichen egal, solange wortwörtlich der Rubel rollt. Die Grenzen für Finanzflüsse sollen offenbleiben. Gleichzeitig wird der Grenzschutz ausgebaut, um die Betroffenen dieser geklauten finanziellen Mittel, die in der Schweiz versteckt werden, auszusperren. Die Schweiz muss Geflüchtete aus der Ukraine und dem Rest der Welt aufnehmen, deren Flucht die direkte Folge der Schweizer Finanzpolitik, Umweltpolitik und des Waffenhandels sind.

Nie wieder Krieg! Für den Frieden!»

Dies ist ein Aufruf von «RESolut» zur Demo am Samstag, 26. Febrzar ab 18h im Helvetiagärtli.


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Über Herbert Fischer:

Herbert Fischer (1951) arbeitet seit 1969 als Journalist und Pressefotograf. Er war unter anderem Redaktor der «LNN», der «Berner Zeitung» und Chefredaktor der «Zuger Presse». Seine Kernthemen sind Medien (Medienwirkung, Medienethik, Medienpolitik), direkte Demokratie, Sicherheitspolitik, soziale Fragen und gesellschaftliche Entwicklungen. Heute berät und unterstützt er Firmen, Organisationen und Persönlichkeiten in der Öffentlichkeitsarbeit. Fischer war von 1971 bis 1981 Mitglied der SP der Stadt Luzern, seither ist er parteilos. Er ist in Sursee geboren und Bürger von Triengen und Luzern, wo er seit 1953 lebt. Herbert Fischer ist Gründer und Redaktor von lu-wahlen.ch.


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1. Dezember 2021: Hanns Fuchs schreibt über Herbert Fischer:
http://www.luzern60plus.ch/aktuell/artikel/ein-strurbock-im-medienzirkus

Interview von Radio 3fach am 27. August 2012 mit Herbert Fischer:
www.3fach.ch/main-story/lu-wahlen/