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Kolumne der Redaktion

24.05.2021

Muss denn wirklich ein fürchterlicher Unfall passieren, bis dieser Pyro-Wahnsinn endlich gestoppt wird?

Niemand missgönnt dem FCL und seiner Fangemeinde die Freude am heutigen Sieg im «Wankdorf» in Bern gegen den FC St. Gallen. Und auch wenn sie – genau genommen – im «Vögeligärtli» und nachher auf der Allmend eh schon illegale Siegesfeiern abhielten und ihre Hochstimmung nicht enden wollte: Die FCL-Fans haben heute im wahrsten Sinne des Wortes mit dem Feuer gespielt. Das aber geht so gar nicht.


Hier folgen Bildlegenden.

Bilder: Herbert Fischer

Nach dem Spielende wurden es vor der ZHB immer mehr Leute, die ihren Gefühlen freien Lauf liessen, sich gegenseitig herzten, zünftig dem Gerstensaft zusagten und in Sprechchöre einstimmten. Zuletzt sollen es laut Polizei vor der ZHB etwa 5000 Personen gewesen sein, praktisch alle ohne Mundschutz, nahe beieinander stehend oder auf dem Boden sitzend.

Die Polizei schritt nicht ein, um die geltenden Verhaltensregeln anzumahnen und durchzusetzen. Was völlig verständlich ist.

Ein Einschreiten hätte bloss eine Eskalation bewirkt. Mit unabsehbaren Folgen. Hüben wie drüben. Siehe dazu unter «Links»: Die Medienmitteilung der Luzerner Polizei.

Unter diesem Aspekt leuchtet es auch ein, dass sie nicht einmal einschritt, als einzelne Fans Pyros entflammten, die bekanntlich über 1000 Grad heiss werden können und derer wegen es schon zu grauenhaften Verbrennungen und unheilbaren Hörschäden gekommen ist. Man will sich lieber nicht vorstellen, was angesichts der enormen Masse an Leuten heute im Vögeligärtli hatte passieren können…

Polizeisprecher Christian Bertschi will nicht bestätigen, dass die Luzerner Polizei diese «Pyromanen», was solche gemeingefährlichen Figuren letztlich sind, vor Ort genau beobachtet hat, um ihrer hinterher habhaft zu werden und sie zur Anzeige zu bringen.

Gleichwohl stirbt die Hoffnung auch hier zuletzt: Wer so etwas macht, versteht offenbar keine andere Sprache.

Nachdem die Festgemeinde vom Vögeligärtli zur Allmend gezogen ist, um dort der aus Bern heimgekehrten siegreichen Elf gebührend zu huldigen, sollen es übrigens laut Medienberichten sogar 10 000 Personen gewesen sein; wiederum «angefeuert» durch derlei Fackeln; wiederum fast alle Fans ohne Mundschutz.

Potzheilanddonner, wo sind wir denn? Muss denn wirklich wieder irgendwann irgendwo ein fürchterlicher Unfall passieren, bis dieser Wahnsinn definitiv gestoppt wird?

Aber nochmals: Niemand missgönnt ... – den Rest kennen Sie ja.

Herbert Fischer, Redaktor lu-wahlen.ch, Luzern


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Über Herbert Fischer:

Herbert Fischer (1951) arbeitet seit 1969 als Journalist und Pressefotograf. Er war unter anderem Redaktor der «LNN», der «Berner Zeitung» und Chefredaktor der «Zuger Presse». Seine Kernthemen sind Medien (Medienwirkung, Medienethik, Medienpolitik), direkte Demokratie, Sicherheitspolitik, soziale Fragen und gesellschaftliche Entwicklungen. Heute berät und unterstützt er Firmen, Organisationen und Persönlichkeiten in der Öffentlichkeitsarbeit. Fischer war von 1971 bis 1981 Mitglied der SP der Stadt Luzern, seither ist er parteilos. Er ist in Sursee geboren und Bürger von Triengen und Luzern, wo er seit 1953 lebt. Herbert Fischer ist Gründer und Redaktor von lu-wahlen.ch.


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1. Dezember 2021: Hanns Fuchs schreibt über Herbert Fischer:
http://www.luzern60plus.ch/aktuell/artikel/ein-strurbock-im-medienzirkus

Interview von Radio 3fach am 27. August 2012 mit Herbert Fischer:
www.3fach.ch/main-story/lu-wahlen/