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Kolumne der Redaktion

04.05.2021

Warum das Flaggschiff der SGV hundert Passagiere mehr befördern darf als die alte «Stadt Luzern»

Seit letztem Samstag ist das SGV-Flaggschiff Stadt Luzern bekanntlich wieder in Betrieb. Es kann neu 1200 statt wie zuvor 1100 Personen befördern. Es bietet fortan zwar nicht mehr Platz. Aber es ist leichter.


Bild vom 5. September 2018: 1100 Personen.

Bild vom 1. Mai 2021: 1200 Personen.

Nach wie vor gilt auf den SGV-Schiffen Maskenpflicht und zwar auch im Freien. Das nervt unzàhlige FreundInnen der Schifffahrt.

SGV-Chefkapitän Michel Scheurer erklärt, warum die «Stadt Luzern» leichter ist als vor der Totalrenovation, und warum sie 100 Personen mehr aufnehmen dürfte ... - falls die Gäste denn auch tatsächlich kämen.

Bilder: Herbert Fischer

Roger Maurer amtet seit 1. Mai als Kapitän der «Stadt Luzern». Er ist erst der zehnte Kommandant, seit das Flaggschiff 1928 in Betrieb genommen worden ist. Das zeigt, welch enormes Prestige diese Funktion in der SGV und unserer Region überhaupt hat.

Bild: SGV

Man beachte die beiden Fotos rechts. Das obere Bild entstand im Herbst 2018 auf einer der letzten Fahrten der «alten Stadt Luzern». Es zeigt einen der beiden Radkästen auf dem Hauptdeck, durch welche die beiden Schaufelräder zu sehen sind, die den Koloss durch den See schieben. Darüber heisst es, die «Stadt Luzern» würde 1100 Personen fassen. Das Bild darunter ist letzten Samstag (1. Mai 2021) entstanden und nennt ein Fassungsvermögen von 1200 Personen.

Warum? lu-wahlen.ch fragte Chefkapitän Michel Scheurer, der in der Geschäftsleitung der SGV als Leiter Nautik amtet.

Er berichtet, ursprünglich sei die «Stadt Luzern» für 1200 Personen gebaut und 1928 in Betrieb genommen worden. Im Jahr 2014 wurde durch die Aufsichtsbehörde festgestellt, dass das Schiff 7.5 Tonnen schwerer ist als bei der Gesamtsanierung aus dem Jahr 1989, weshalb die Maximalzahl auf 1100 reduziert werden musste. Das Mehrgewicht stammt von zusätzlichen Installationen und Einrichtungen, die im Zeitraum zwischen 1989 bis 2014 im Schiff eingebaut wurden.

Bei der nunmehr abgeschlossenen, zweieinhalb Jahre dauernden Totalrenovation hingegen wurde der 30 Tonnen schwere Dampfkessel entfernt und durch eine 24 Tonnen schwere Version ersetzt, wodurch – man rechne – sechs Tonnen Gewicht gespart werden konnten. Zusätzlich wurde zwischen dem Kessel und dem Maschinenraum eine neue Schottwand eingebaut um die Leckstabilität zu erhöhen, um das Fassungsvermögen von ursprünglich 1200 Personen wieder zu erreichen.

Insgesamt wiegt das Flaggschiff übrigens unbeladen total 405 Tonnen.

Die neue Deklaration (und deren Handhabung) nützt der SGV vorderhand allerdings nicht viel, weil es angesichts der «Corona»-Massnahmen schwierig werden dürfte, das Schiff zu füllen.

Unter anderem, weil sich sehr, sehr viele Freunde der hiesigen Schifffahrt über die Maskenpflicht nerven, die nach wie vor gilt. Und fernbleiben. Aber das ist ein anderes Thema.

Freuen wir uns also weiterhin ob der Wiedergeburt der «Stadt Luzern», die wir so gerne wie vor «Corona» besteigen würden; indem wir sie «unvermummt» und mit freiem Gesicht geniessen können; indem wir gegenseitig unsere Mimik als Teil unserer Sprache wahrnehmen; indem wir nicht nach jedem Schluck (mitgebrachten) Gerstensaftes unser Konterfei mit diesem unangenehmen Fetzen bedecken müssen.

Wann freilich das sein wird, wissen bekanntlich höchstens die Götter. Doch die Hoffnung stirbt auch hier zuletzt.

Herbert Fischer, Redaktor lu-wahlen.ch, Luzern

 

 


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Über Herbert Fischer:

Herbert Fischer (1951) arbeitet seit 1969 als Journalist und Pressefotograf. Er war unter anderem Redaktor der «LNN», der «Berner Zeitung» und Chefredaktor der «Zuger Presse». Seine Kernthemen sind Medien (Medienwirkung, Medienethik, Medienpolitik), direkte Demokratie, Sicherheitspolitik, soziale Fragen und gesellschaftliche Entwicklungen. Heute berät und unterstützt er Firmen, Organisationen und Persönlichkeiten in der Öffentlichkeitsarbeit. Fischer war von 1971 bis 1981 Mitglied der SP der Stadt Luzern, seither ist er parteilos. Er ist in Sursee geboren und Bürger von Triengen und Luzern, wo er seit 1953 lebt. Herbert Fischer ist Gründer und Redaktor von lu-wahlen.ch.


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1. Dezember 2021: Hanns Fuchs schreibt über Herbert Fischer:
http://www.luzern60plus.ch/aktuell/artikel/ein-strurbock-im-medienzirkus

Interview von Radio 3fach am 27. August 2012 mit Herbert Fischer:
www.3fach.ch/main-story/lu-wahlen/