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Kolumne der Redaktion

28.12.2020

Totalrenovation des Dampfschiffs Stadt Luzern ist voll auf Kurs

Grosse Ereignisse künden sich bekanntlich zeitig an. Vor allem, wenn sie allseits ersehnt werden. Das ist fraglos der Fall mit Blick auf das SGV-Flaggschiff Stadt Luzern, das seit Herbst 2018 nicht mehr im regulären Kursfahrplan Dienst tut, sondern einer totalen Renovation unterliegt.


16. Dezember 2020. «Die Stadt» hat eben in Beckenried abgelegt. Im Hintergrund rechts: die Autobahn, bevor sie im Seelisberg verschwindet. Durch dicken Nebel begrüsst ganz kurz die Sonne ...

... das Dampfschiff, das nun in ganz anderem Licht erscheint.

Überhaupt das Licht: Es zeichnet den Dampfer in unterschiedlichen Nuancen in den See, sogar, ...

... wenn er vom Nebel ...

... fast verschluckt wird. Dieser Vergleich zeigt: die «alte Stadt» (nächstes Bild) und die totalrenovierte (dieses Bild) sind sich ...

... zum Verwechseln ähnlich; so soll es ja auch sein! Dieses Bild entstand nämlich auf einer der letzten Fahrten im Oktober 2018.

Auch dieser Anblick des Oberdecks wird ab dem 1. Mai 2021 wieder geboten.

Chefkapitän Michel Scheurer wirkt in der Geschäftsleitung der SGV als Leiter Nautik.

Bilder: Herbert Fischer

Seine Wiederinbetriebnahme ist für den 1. Mai 2021 angekündigt und tausende von DampferfreundInnen aus nah fern sowie andere Lokalpatrioten können dieses Datum kaum erwarten.

Schon mehrmals ist «die Stadt», wie sie ebenso knapp wie ehrfürchtig mitunter auch geheissen wird, in den letzten Tagen auf dem See gesichtet worden; nicht als Kursschiff – logo –, sondern offensichtlich unterwegs, um zu zeigen, dass sie auf bestem Weg zu ihrem grossen Freudentag ist und sich schon bald wieder stolz und selbstbewusst durch unseren einzigartigen See pflügt.

lu-wahlen.ch – der zauberhaften Landschaft, die den See umgibt und krönt, und ebenso der hiesigen Schifffahrt eh und je eng und respektvoll verbunden – erkundigte sich darum bei SGV-Chefkapitän Michel Scheurer höchstselbst und erfuhr: «Es läuft sehr gut mit der Generalrevision. Wir sind sowohl terminlich wie auch finanziell voll auf Kurs und damit auf bestem Weg zu den gesteckten Zielen». Was will man mehr?

Keine Überraschungen entdeckt

«Kleine Überraschungen» gebe es bei einer Generalsanierung zwar immer, sagt Scheurer weiter, «denn gewisse Problematiken sieht man erst, wenn das Schiff für die Sanierung zerlegt wird.» Nicht so aber jetzt bei der «Stadt Luzern»: «Bei der Sanierung der „Stadt Luzern“ war dies nicht der Fall. Das zeugt von einem sehr guten Vorprojekt und genauen Abklärungen, die zum ganzen Umfang der Sanierung erfolgt waren.»

Die jetzt laufenden Probefahrten dienen laut dem Chefkapitän dazu, die neue Kesselanlage sowie die Dampfmaschine «zu testen und optimal einzustellen; ebenso alle sicherheitsrelevanten Systeme». Das sind das neue Überwachungssystem des Schiffes, die Brandschutzeinrichtungen, die Generatoranlagen, undsoweiter.

Auch An- und Ablegemanöver müssen getestet werden

Erst, wenn dies erfolgreich gewesen sein wird, kann auch das nautische Personal auf den verschiedenen neuen Systemen geschult werden, die neu eingebaut worden sind. Konkret: Radaranlage, Überwachungssystem, Heizung, Brennersteuerung, Feuerlöscheinrichtungen, undsoweiter.

Mancher Beobachter mag sich gewundert haben, dass das altehrwürdige Dampfschiff – das dritte übrigens unter gleichem Namen (siehe unter «In Verbindung stehende Artikel», Beitrag vom 21. Juni 2018) – auf seinen Testfahrten jeweils auch die einzelnen Schiffsstationen anfährt – warum?

Michel Scheurer: «Hier gilt es, die Brennsteuerung des Kessels optimal einzustellen sowie die Maschine zu testen. Denn bei den An- und Ablegemanövern werden die Anlagen mehr belastet, als wenn das Schiff in Fahrt ist.»

Man sieht: Die Vorfreude auf den 1. Mai ist berechtigt, «die Stadt» scheint um die hohen Erwartungen ihrer riesigen Fangemeinde zu wissen und wird sich ihres besonderen Rufs würdig erweisen, wenn sie 1. Mai landauf landab beäugt wird. Denn auch das ist sicher: Weit über die grosse Gemeinde der bekennenden DampferfreundInnen hinaus wird man dereinst reihum beglückt sein. Zumal (auch) die Medien nur darauf warten, derlei frohe Kunde zu verbreiten und sie mittels toller Bilder zu unterstreichen.

Spenden nach wie vor willkommen

Ihr Innenausbau allerdings ist noch nicht fertigerstellt. Und der trägt bekanntlich ebenso sehr zu ihrer Pracht und ihrem Prunk bei wie ihr Äusseres. Dampfschiffe sind nicht nur «schampar schön» und alt, ehrwürdig und stolz, sondern auch sehr teuer, weshalb eine Generalrevision gewaltige Summen verschlingt. In diesem Fall sind die Kosten mit 13.2 Millionen Franken budgetiert. Chefkapitän Scheurer: «Die Finanzierung ist gesichert und entspricht dem Budget. Die Sammelaktion der Dampferfreunde läuft immer noch und sie sind noch nicht ganz am Ziel und um jede Spende dankbar» (siehe unter «Links»).

Teuer sind auch ihr Betrieb und ihr Unterhalt. So liegen die Treibstoffkosten drei bis vier mal höher als – zum Beispiel – beim Motorschiff Diamant. Scheurer erwidert aber: «Man kann das nicht miteinander vergleichen, weil beim Dieselmotor der Wirkungsgrad höher ist und bei der Dampfmaschine muss zuerst Dampf produziert werden, der anschliessend mit der Dampfmaschine in Bewegungsenergie umgewandelt wird. Zudem erwarten wir bei der Stadt Luzern nach der Sanierung und mit dem neuen Kessel eine markante Treibstoffreduktion».

Aufwändiger ist «die Stadt» auch, weil sie zwei Besatzungsmitglieder (Maschinisten) mehr als der «Diamant» erfordert, nämlich insgesamt sechs Besatzungsmitglieder. Das DS Stadt Luzern bietet übrigens 1200 Personen Platz, der «Diamant» 1100 Personen.

Endlich wieder ein positives Ereignis

Auch SGV-Chefkapitän Michel Scheurer – wen wunderts – fiebert dem 1. Mai 2021 hoffnungsfroh entgegen. Und nicht nur er: «Die Maschinisten sowie die Kapitäne der SGV freuen sich sehr, im Frühling die Stadt Luzern wieder in Betrieb nehmen zu können, mit ihr auf dem Vierwaldstättersee unterwegs zu sein und unsere Kundschaft an Bord zu begrüssen.»

Scheurer sagt es nicht selber und von sich aus – aber es ist sehr wohl zu vermuten, dass nach diesem verdammten Jahr 2020 auch er und die ganze SGV sich nichts so sehr wünschen, als endlich wieder erfreuliche Ereignisse zu erleben.  Falls, ja, falls das satanische Virus bis dann nachhaltig gezäumt sein wird, was bekanntlich heute noch niemand  wirklich weiss.

Noch 124 mal schlafen und dann ist der 1. Mai und die Dampferflotte wieder komplett. Neben der «Stadt Luzern» sind es «Gallia», «Unterwalden», «Uri» und «Schiller».

Herbert Fischer, Redaktor lu-wahlen, Luzern

Siehe auch unter «Links».


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Über Herbert Fischer:

Herbert Fischer (1951) arbeitet seit 1969 als Journalist und Pressefotograf. Er war unter anderem Redaktor der «LNN», der «Berner Zeitung» und Chefredaktor der «Zuger Presse». Seine Kernthemen sind Medien (Medienwirkung, Medienethik, Medienpolitik), direkte Demokratie, Sicherheitspolitik, soziale Fragen und gesellschaftliche Entwicklungen. Heute berät und unterstützt er Firmen, Organisationen und Persönlichkeiten in der Öffentlichkeitsarbeit. Fischer war von 1971 bis 1981 Mitglied der SP der Stadt Luzern, seither ist er parteilos. Er ist in Sursee geboren und Bürger von Triengen und Luzern, wo er seit 1953 lebt. Herbert Fischer ist Gründer und Redaktor von lu-wahlen.ch.


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1. Dezember 2021: Hanns Fuchs schreibt über Herbert Fischer:
http://www.luzern60plus.ch/aktuell/artikel/ein-strurbock-im-medienzirkus

Interview von Radio 3fach am 27. August 2012 mit Herbert Fischer:
www.3fach.ch/main-story/lu-wahlen/