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Kolumne der Redaktion

13.11.2020

Die Annahme der beiden Kulturland-Initiativen liegt ganz im Interesse künftiger Generationen

Was passiert im Falle der Annahme der Initiativen Luzerner Kulturlandschaft? Dann wird das Neueinzonen von Bauland schwieriger, denn die Initiativen verlangen eine umfassende Interessenabwägung, bei der insbesondere das Interesse an der Erhaltung des Kulturlandes zu berücksichtigen ist.


Der Agronom Franz-Xaver Kaufmann (Egolzwil) gehört zu den Urhebern der beiden Kulturland-Initiativen, über die der Kanton Luzern am 29. November abstimmt.

Bild: Herbert Fischer

Statt immer weiter auf die grüne Wiese zu bauen, braucht es dann neue Ideen und Instrumente wie zum Beispiel bessere Ausnutzung (Verdichten), Wiederverwerten von Baubrachen, Baulandabtausch. Das ist anspruchsvoller aber durchaus so gewollt.

Bauland, das heute rechtmässig eingezont ist, wird eingezont bleiben, auch wenn im Abstimmungsbüchlein das Gegenteil behauptet wird. Die Juristen des BUWD (des kantonalen Bau-, Umwelt- und Wirtschaftsdepartements) monieren, dass die Verwendung des Begriffs LN (landwirtschaftliche Nutzfläche) im Art. 40, Abs.1, der Gesetzesinitiative innerhalb der Bauzone faktisch zu einem Bauverbot führe.

Dass dem nicht so sein wird, hat der Kanton Bern vorgemacht. Nach der Annahme des Gegenvorschlages zur bernischen Kulturlandschafts-Initiative im Jahre 2015 hat der Kanton Bern wie folgt entschieden: «Flächen innerhalb der Bauzone gelten somit nicht als LN, selbst wenn sie allenfalls vorübergehend für den Pflanzenbau oder sonst landwirtschaftlich genutzt werden.»

Wir Initianten sind überzeugt, dass im Kanton Luzern im Falle der Annahme der Gesetzesinitiative der Begriff LN nach bernischem Vorbild ausgelegt würde, so dass die Themen Aus-, respektive Rückzonungen vom Tisch wären. Dort dürften dann weiterhin Spitäler, Fussballplätze und Wohnbauten erstellt, aber auch Industrie- und Gewerbebetriebe angesiedelt werden.

Die für die Nahrungsmittelproduktion elementaren Fruchtfolgeflächen (FFF) hingegen würden bei Annahme der Gesetzesinitiative weitgehend vor weiterer Überbauung und Zweckentfremdung bewahrt. Und das ist bitter nötig.

Denn wegen des sorglosen Umgangs mit diesen für die Produktion von Getreide, Gemüse und Ölfrüchten unentbehrlichen Ackerflächen in den vergangenen Jahrzehnten sind sie in unserem Kanton auf die vom Bund verlangten minimalen 27 500 Hektaren geschrumpft. Folglich zählt jetzt jeder Quadratmeter. Die Ersatzbeschaffung mittels Bodentransport ist in den Initativen nicht mehr vorgesehen.

So bleiben Wigger-, Rot- und Surental fruchtbares Ackerland für uns und die kommenden Generationen.

Zudem würde bei Annahme der Gesetzesinitiative - einer der beiden Vorlagen, über die der Kanton Luzern am 29. November abstimmt - eine Kommission für den Schutz, die Erhaltung und Aufwertung der Landschaftsräume und der Kulturlandschaft eingesetzt.

Auch dies ist dringend nötig, denn die Landschaft soll nicht weiter verschandelt werden mit Bauten und Anlagen, die einfach nicht in die Landschaft passen wollen.

Zusammengefasst: Die beiden Initiativen für Luzerner Kulturlandschaft werden dazu beitragen, dass der Kanton Luzern grün, artenreich und lebenswert bleibt. Gönnen wir uns, unseren Kindern und Grosskindern eine Zukunft mit hoher Lebensqualität. Mit 2 x Ja zu den Initiativen Luzerner Kulturlandschaft sind Sie dabei.

Franz-Xaver Kaufmann, Agronom, Egolzwil


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Über Herbert Fischer:

Herbert Fischer (1951) arbeitet seit 1969 als Journalist und Pressefotograf. Er war unter anderem Redaktor der «LNN», der «Berner Zeitung» und Chefredaktor der «Zuger Presse». Seine Kernthemen sind Medien (Medienwirkung, Medienethik, Medienpolitik), direkte Demokratie, Sicherheitspolitik, soziale Fragen und gesellschaftliche Entwicklungen. Heute berät und unterstützt er Firmen, Organisationen und Persönlichkeiten in der Öffentlichkeitsarbeit. Fischer war von 1971 bis 1981 Mitglied der SP der Stadt Luzern, seither ist er parteilos. Er ist in Sursee geboren und Bürger von Triengen und Luzern, wo er seit 1953 lebt. Herbert Fischer ist Gründer und Redaktor von lu-wahlen.ch.


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1. Dezember 2021: Hanns Fuchs schreibt über Herbert Fischer:
http://www.luzern60plus.ch/aktuell/artikel/ein-strurbock-im-medienzirkus

Interview von Radio 3fach am 27. August 2012 mit Herbert Fischer:
www.3fach.ch/main-story/lu-wahlen/