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Kolumne der Redaktion

02.11.2020

Luzerns jüngste Pfarrei feiert ihren 50. Geburtstag

Seit 50 Jahren belebt die Pfarrei St. Johannes das Luzerner Würzenbachquartier. Von Anfang an ist sie beseelt von Pioniergeist und Experimentierfreudigkeit. Auf die Durchführung der geplanten Feierlichkeiten vom 6. bis 8. November muss wegen «Corona» eider verzichtet werden. Bereits jetzt schenkte die Pfarrei den Menschen im Quartier für jedes Jubiläumsjahr einen Apfelbaum.


«Glaubwürdig, innovativ, mutig.» Unter diesem Titel blickt die Pfarrei St. Johannes in ihrer neuen Jubiläums-Chronik auf die ersten 50 Jahre ihres Bestehens zurück. Die titelgebenden Adjektive lassen auf eine bewegte Vergangenheit schliessen, zeugen aber auch von einer gesunden Portion Zuversicht für die kommenden Jahre. «Glaubwürdig, innovativ und mutig wollen wir auch in die Zukunft gehen», sagt Pfarreileiter Herbert Gut. Im Nachwort zur Chronik erklärt er, was er darunter versteht: «Zu den Menschen gehen, wenn sie nicht selber den Weg zur Kirche finden. Die Kirchenräume und das Pfarreizentrum weiter so öffnen, dass viele Gruppen und Personen gerne hier sind, wichtige Erfahrungen fürs Leben machen und auch ein Stück Heimat finden können.»

Pfarrei am Puls der Zeit

Damit wird eine Geschichte fortgeschrieben, die vor 50 Jahren im damals stetig wachsenden Würzenbachquartier seinen Anfang nahm. Die reich bebilderte Pfarreichronik zeichnet die Stationen dieser Entwicklung anhand von spannenden Geschichten und Anekdoten nach. Dadurch entsteht das Bild einer bis heute innovativen Pfarrei, die beseelt ist von kirchlichem Pioniergeist. So berichtet Hauptautor Roland Eggspühler, Redaktor der Quartierzeitung «SeeBlick», vom ersten Pfarrer Franz-Xaver Schwander, der ohne Absprache mit dem Bischof in der Person von Andreas Heggli den ersten «Pastoralassistenten» im Bistum Basel einsetzte. Oder von Pfarrer Toni Schmid, der in den achtziger Jahren aus Lateinamerika das Konzept der Quartierseelsorgenden mitbrachte. Weitere Beispiele für die Experimentierfreudigkeit der Pfarrei sind die erste Firmung ab 18 Jahren im Bistum unter der Leitung von Regina Osterwalder oder der Dialog von Kunst und Spiritualität, der durch Pfarreileiter Alois Metz ins Zentrum gerückt wurde. Derzeit beteiligt sich die Pfarrei an verschiedenen Zukunftsfragen im Quartier. «Wir verstehen uns als Kirche, die versucht dort zu sein, wo die Menschen sind», sagt Pfarreileiter Herbert Gut dazu.

Kirche mit besonderer Spiritualität

In der Pfarrei war man sich stets bewusst, dass die vom Bildhauer und Architekten Walter M. Förderer entworfenen Johanneskirche etwas Besonderes ist. Deshalb entschied man sich, anlässlich des 50-Jahr-Jubiläums von Pfarrei und Kirche auch die Architektur zu thematisieren. Weil dem bemerkenswerten Sakralbau von 1970 eine spezielle Spiritualität innewohnt, entstand ein aussergewöhnliches Konzept für den kürzlich fertig erstellten Kunstführer «Kirche und Pfarreizentrum St. Johannes» aus der Reihe der Gesellschaft für Schweizerische Kunstgeschichte. Die Architektur und die Spiritualität stehen sich darin gleichwertig gegenüber. Zudem wird die Kirche und das Pfarreizentrum St. Johannes in den Kontext des Gesamtwerks des Architekten gestellt von zehn realisierten Sakralbauten. Der Text stammt von Fabrizio Brentini und Roland Eggspühler, die Bilder sind von Roberto Conciatori. Das Ergebnis ist eine reichhaltige Publikation, die der visionären Architektur Walter M. Förderers und ihrer bis heute inspirierenden Wirkung auf die Menschen gerecht wird.

Das Jubiläum «50 Jahre FreiRäume» – ohne Fest

Aufgrund der aktuellen Corona-Situation verzichtet das Jubiläums-OK auf die Durchführung der Jubiläumsaktivitäten vom 6. bis 8. November. Dieser Entscheid fiel allen Beteiligten schwer. Monatelang haben das Jubiläums-OK und das Pfarreiteam auf dieses Festwochenende mit Freude, Kreativität und Elan hingearbeitet und ein wunderbares Programm vorbereitet. Die Vereine und Gruppen haben leuchtende Jubiläumsfahnen gestaltet, die rund um das Pfarreizentrum auf den runden Geburtstag von Pfarrei und Kirche hinweisen. Nun gibt es ein Jubiläum ohne Fest. Dabei soll es jedoch nicht bleiben.

Ein Jubiläum kann man nicht verschieben, aber das Feiern von Erinnerungen, Dankbarkeit und Zusammengehörigkeit sehr wohl. Das tatkräftige Jubiläums-OK unter der Führung von Armando Wigger hat bereits am Tag der Absage entschieden, dass die vorbereiteten Programme an einem hoffentlich unbeschwerten Pfarreifest am Sonntag, 5. September 2021 zum Einsatz kommen. Die Uraufführung der Jubiläums-Komposition «Quo Vadis» für Orgel und Horn von Alexander Fähndrich wird im Frühling 2021 stattfinden, zusammen mit einer Lesung von Texten und Anekdoten aus der Pfarreigeschichte.

50 Apfelbäume fürs Quartier

Die Freude ist gross, dass fünfzig Quartierbewohnerinnen und -bewohner sich gemeldet haben, um einen Jubiläums-Apfelbaum in ihrem Garten zu pflanzen. Denn das Würzenbachgebiet war bis weit in die siebziger Jahre geprägt von zahlreichen Obstbäumen. Diese sind durch die rege Bautätigkeit in den vergangenen Jahrzehnten weitgehend verschwunden. «Einige dieser Bäume sollen zurückkehren und zu einer ökologischen Vielfalt beitragen», sagt Armando Wigger. «Deshalb wollen wir dem Quartier und seinen Bewohnenden 50 Apfelbäume schenken.» Diese sollen lebendige Erinnerungen an das Pfarreijubiläum sein und auch Symbolen für eine hoffnungsvolle und lebendige Zukunft.

Urban Schwegler, Kommunikationsbeauftragter Katholische Kirche Luzern


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Über Herbert Fischer:

Herbert Fischer (1951) arbeitet seit 1969 als Journalist und Pressefotograf. Er war unter anderem Redaktor der «LNN», der «Berner Zeitung» und Chefredaktor der «Zuger Presse». Seine Kernthemen sind Medien (Medienwirkung, Medienethik, Medienpolitik), direkte Demokratie, Sicherheitspolitik, soziale Fragen und gesellschaftliche Entwicklungen. Heute berät und unterstützt er Firmen, Organisationen und Persönlichkeiten in der Öffentlichkeitsarbeit. Fischer war von 1971 bis 1981 Mitglied der SP der Stadt Luzern, seither ist er parteilos. Er ist in Sursee geboren und Bürger von Triengen und Luzern, wo er seit 1953 lebt. Herbert Fischer ist Gründer und Redaktor von lu-wahlen.ch.


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1. Dezember 2021: Hanns Fuchs schreibt über Herbert Fischer:
http://www.luzern60plus.ch/aktuell/artikel/ein-strurbock-im-medienzirkus

Interview von Radio 3fach am 27. August 2012 mit Herbert Fischer:
www.3fach.ch/main-story/lu-wahlen/