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Kolumne der Redaktion

21.10.2020

Was Urs W. Studer heute in der Lukaskirche zum Abschied von Ursula Stämmer sagte

In der Lukaskirche hat heute Mittwoch um 11h die Abschiedsfeier für Ursula Stämmer-Horst stattgefunden, SP-Stadträtin von 2000 bis 2016. Sie ist im 21. März im Alter von 61 Jahren verstorben. Es sprach heute unter anderem Urs W. Studer, der mit ihr während zwölf Jahren gleichzeitig im Stadtrat war. Hier folgt der Wortlaut der Rede von Urs W. Studer.


Ich bin mir sicher, dass du, liebe Ursula, in dieser Stunde, in der wir alle an dich denken, bei und mit uns bist. Gewiss vernimmst du jetzt die ehrlich gemeinten Worte des Dankes, die ich hier – auch namens meiner Kollegen – aussprechen möchte.

Danken will ich dir aus tiefster Seele und von Herzen für die Art und Weise, wie du deine Funktion als Mitglied der Stadtregierung interpretiert hast: Du lebtest deinen damaligen Beruf ständig nach dem Grundsatz, dass es echten Führungspersönlichkeiten weniger um sich selber als vielmehr um andere geht, nämlich um die Bewohnerinnen und Bewohner dieser Stadt, um Besucher Luzerns und selbstverständlich auch um deine Mitarbeiter/innen.

Danken will ich dir ebenso, weil du – obwohl öfters von verschiedener Seite heftig kritisiert - immer den vom Stadtratsgremium beschlossenen Kurs eingehalten und die entsprechenden Entscheide gegenüber dem
Parlament oder der Öffentlichkeit argumentativ verteidigt hast. Gegen aussen ist die ungerechtfertigte Kritik an dir abgetropft wie Wasser auf der Ölhaut, was mich speziell beeindruckte.

Inwieweit deine politische Erfahrung als Grossbürgerrätin, später als Grossrätin und als politische Sekretärin der Sozialdemokratischen Partei von Stadt und Kanton Luzern dir dabei half, vermag ich nicht zu beurteilen.

Hingegen kann ich aus eigener Erfahrung sagen, dass solches für deinen Gatten Bruno Stämmer und deine beiden Töchter Laura und Giulia bisweilen eine alles andere als einfache Zeit bedeutete.

Regierungsteams sind in der Schweiz beinahe überall parteipolitisch gesehen grosse Koalitionen. Ich danke dir auch für das kritische Mitdenken und Mitdiskutieren in sämtlichen andern direktoralen Bereichen, für die wertvollen Inputs und Anregungen, die du zu machen pflegtest, um die Geschäfte und damit die Sachpolitik des Stadtrats mehrheitsfähig zu machen. Dabei hast du nie die offene und konstruktive Zusammenarbeit im Stadtrat ausser Acht gelassen.

Bekanntlich treffen sich die ehemaligen Luzerner Stadträte und Stadtschreiber monatlich einmal zum Mittagessen. Seit deinem Rücktritt 2016 warst du meistens mit dabei. Manchmal wurde gescherzt, gelacht und geschimpft. Spätestens dann ist uns allen bewusst geworden, dass aus einem vormaligen Regierungskollegium Freunde geworden sind.

Die zur Verfügung stehende Sprechzeit ist leider zu kurz, um die eine oder andere anekdotische Erinnerung an dich vorzutragen. Sicherlich werden meine Mitredner*innen  das nun tun.

Urs W. Studer, parteiloser Stadtpräsident von 1996 bis 2012, Luzern


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Über Herbert Fischer:

Herbert Fischer (1951) arbeitet seit 1969 als Journalist und Pressefotograf. Er war unter anderem Redaktor der «LNN», der «Berner Zeitung» und Chefredaktor der «Zuger Presse». Seine Kernthemen sind Medien (Medienwirkung, Medienethik, Medienpolitik), direkte Demokratie, Sicherheitspolitik, soziale Fragen und gesellschaftliche Entwicklungen. Heute berät und unterstützt er Firmen, Organisationen und Persönlichkeiten in der Öffentlichkeitsarbeit. Fischer war von 1971 bis 1981 Mitglied der SP der Stadt Luzern, seither ist er parteilos. Er ist in Sursee geboren und Bürger von Triengen und Luzern, wo er seit 1953 lebt. Herbert Fischer ist Gründer und Redaktor von lu-wahlen.ch.


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1. Dezember 2021: Hanns Fuchs schreibt über Herbert Fischer:
http://www.luzern60plus.ch/aktuell/artikel/ein-strurbock-im-medienzirkus

Interview von Radio 3fach am 27. August 2012 mit Herbert Fischer:
www.3fach.ch/main-story/lu-wahlen/