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Kolumne der Redaktion

16.10.2020

Die Initiativen für die Luzerner Kulturlandschaft sind dringend notwendig

Gemäss Bundesamt für Statistik hat die landwirtschaftliche Nutzfläche (LN) im Kanton Luzern in den Jahren 2016 bis 2019 jährlich um über 200 Hektaren (250 Fussballfelder oder 10 grössere Landwirtschaftsbetriebe) abgenommen. Davon sind jährlich über 100 Hektaren unwiederbringlich unter Asphalt und Beton (Siedlungs- und Verkehrsflächen) verschwunden.


Damit geht der Verlust an Kulturland ungebremst weiter, dies trotz revidiertem eidgenössischem Raumplanungsgesetz (2013). Hier setzen die «Initiativen Luzerner Kulturland» an. Sie wollen die Zersiedelung, den Boden- und den Biodiversitätsverlust endlich wirksam eindämmen. Dass der Bär nicht gewaschen werden kann, ohne dass das Fell nass wird, liegt auf der Hand. Dementsprechend sind die Regeln für Neueinzonungen in der Gesetzesinitiative so ausformuliert, dass die Zersiedelung gebremst wird.

Das geht dem gegnerischen Komitee dieser Initiativen zu weit (Bericht in der «Luzerner Zeitung» vom 13.Oktober: siehe unter «Dateien»). Sie verteidigen den Gegenvorschlag von Regierung und Parlament, obwohl dieser im wesentlichen den Status quo legitimiert und den Kulturlandverschleiss nicht eindämmt.

Mangels guter Argumente werden Halbwahrheiten verbreitet und Angstmacherei betrieben. So wird die Behauptung aufgestellt, dass der Neubau eines modernen Viehstalles nicht mehr möglich wäre. Dies stimmt so nicht.

Nur ein Neubau auf einer Fruchtfolgefläche hätte zur Folge, dass diese kompensiert werden müsste (zum Beispiel durch Abreissen eines bestehenden Gebäudes oder durch Neukartierung). Weiter werden Entschädigungsforderungen ins Feld geführt. Ich frage mich: wofür? Denn die Initiativen verlangen weder Rück- noch Auszonungen von eingezontem Bauland.

Auch das Argument, es könnten keine neuen Unternehmen mehr angesiedelt werden, trifft nicht zu. Die Baulandreserve im Kanton Luzern umfasst aktuell 1150 Hektaren und darauf ist noch viel möglich. Erst wenn diese Reserve aufgebraucht ist, dürfte es aufwändiger werden.

Statt auf der grünen Wiese immer weiter zu bauen, braucht es dann neue Ideen und Instrumente wie beispielsweise bessere Ausnutzung (Verdichten), Wiederverwerten von Baubrachen, Baulandabtausch. Das ist anspruchsvoller, aber durchaus so gewollt. Wer also die Zersiedelung wirksam bekämpfen will, legt am 29. November 2020 für beide «Initiativen Luzerner Kulturlandschaft» ein überzeugtes Ja ein.

Andreas Meier, Nottwil


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Über Herbert Fischer:

Herbert Fischer (1951) arbeitet seit 1969 als Journalist und Pressefotograf. Er war unter anderem Redaktor der «LNN», der «Berner Zeitung» und Chefredaktor der «Zuger Presse». Seine Kernthemen sind Medien (Medienwirkung, Medienethik, Medienpolitik), direkte Demokratie, Sicherheitspolitik, soziale Fragen und gesellschaftliche Entwicklungen. Heute berät und unterstützt er Firmen, Organisationen und Persönlichkeiten in der Öffentlichkeitsarbeit. Fischer war von 1971 bis 1981 Mitglied der SP der Stadt Luzern, seither ist er parteilos. Er ist in Sursee geboren und Bürger von Triengen und Luzern, wo er seit 1953 lebt. Herbert Fischer ist Gründer und Redaktor von lu-wahlen.ch.


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1. Dezember 2021: Hanns Fuchs schreibt über Herbert Fischer:
http://www.luzern60plus.ch/aktuell/artikel/ein-strurbock-im-medienzirkus

Interview von Radio 3fach am 27. August 2012 mit Herbert Fischer:
www.3fach.ch/main-story/lu-wahlen/