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Kolumne der Redaktion03.07.2020 Ende Jahr könnten der SGV-Gruppe 30 Millionen Franken fehlenDie Schifffahrtsgesellschaft Vierwaldstättersee AG, ihr Gastrounternehmen Tavolago und ihre Schiffstechnik-Firma Shiptec rechnen als Folge von «Corona» mit dem schlimmsten. Dazu ein Interview mit Direktor Stefan Schulthess.![]() Der Katamaran «Bürgenstock» legt am Schiffsteg 3 am Europaplatz (vor dem KKL) jeweils um --:07h ab. ![]() Schon die Fahrt nach Kehrsiten lässt erahnen, welch atemberaubende Aussicht sich vom Bürgenstock aus geniessen lässt. In der Ecke des Bildes ganz links unten ... ![]() ... die Station Kehrsiten-Bürgenstock, von wo aus die Standseilbahn auf den Berg fährt. In der oberen rechten Hälfte des Bildes: das Gleis der Bahn. ![]() SGV-Direktor Stefan Schulthess blickt sorgenvoll in die Zukunft. Herbert Fischer: Stefan Schulthess, lässt sich bereits finanziell quantifizieren, wieviel Geld die SGV bis jetzt, also Mitte 2020, wegen «Corona» nicht eingenommen hat? Stefan Schulthess: Wir schätzen, dass bis Ende Juni ca. 6 Millionen Franken und bis Ende Jahr allein bei der SGV 10 bis 15 Millionen Franken Einnahmen fehlen werden. Und ein ähnlicher Betrag bei unserem Gastronomie-Unternehmen, der Tavolago AG. Zusammen also per Ende Jahr rund 20 bis 30 Millionen. Dies bei Gesamtumsätzen der beiden Unternehmen von je etwa 35 Millionen im Jahr 2019. Seit wir wieder mit unseren Schiffen fahren, also seit dem 6. Juni, liegen unsere Frequenzen bei etwa 50 Prozent im Vergleich zu den Durchschnittswerten der letzten Jahre. Das wird sich nicht so schnell erholen. Vielleicht ganz leicht im Herbst – vielleicht. Aber richtig aufholen lässt sich das vermutlich nicht mehr, um überhaupt wieder in die Gewinnzone zu kommen? Haben SGV und Tavolago auch Leute entlassen? Schulthess: Die Tavolago, ja einzelne Mitarbeitende, die SGV noch nicht. Eine Rolle wird auch die Frage spielen, wie sich das Homeoffice weiter entwickeln wird. Es zeichnet sich ja ab, dass das teilweise beibehalten wird. Also wird auch das Mittagsgeschäft in der Gastronomie noch mehr leiden als bisher. Um in dieser sehr ungewissen Zukunft zu bestehen, wird es kaum möglich sein, einfach so, subito, neue Produkte aus dem Hut zu zaubern? Schulthess: Das kann tatsächlich kein Unternehmen! Schon gar nicht in kurzer Zeit. Es ist ja vermutlich nicht immer ganz einfach, die Passagiere zu «belehren», eventuell auch in ihrem Verhalten zu korrigieren? Alle Tavolago-Betriebe werden früher oder später wieder öffnen? Schulthess: Ich kann heute nicht mit Sicherheit sagen, was wie im Herbst sein wird. Morgen Samstag (4. Juli) wechseln sie den Fahrplan, setzen wieder mehr Kursschiffe ein. Was wird konkret anders? Die «Gallia» ist ein grosses, schönes, aber eben auch teures Schiff und betrieblich schwierig einzusetzen, weil es beispielsweise wenig Essensplätze hat. Schulthess: Gut. Wir sind zeitlich im Plan und freuen uns auf die Wiederinbetriebnahme im Mai 2021. Auch kostenmässig sind wir gut unterwegs. Was gibt’s neues zum Shuttle-Schiff nach Kehrsiten-Bürgenstock? War das eine richtige Investition? Schulthess: Diese Investition erfolgte mit einem langfristigen Fokus. Mit unseren damaligen Plänen sind wir davon ausgegangen, dass dieses Angebot nach etwa drei bis vier Jahren selbsttragend sein sollte. Wegen «Corona» wird dies logischerweise länger dauern. Wir sind aber nie davon ausgegangen, dass wir damit viel Geld verdienen werden. Mit rund 300 000 Passagierfrequenzen pro Jahr sind wir einigermassen zufrieden, aber es stimmt: wir haben noch zu wenig Hotelgäste und zu wenig Tagesgäste, die unser Schiff Bürgenstock benützen. Wir waren «vor Corona» nicht weit weg von der Erreichung unseres Umsatzziels entfernt. Inzwischen beherrscht und diese Pandemie. Darum ist es im Moment schwierig, die Perspektiven dieses Projekts seriös beurteilen zu wollen. Schulthess: Dass der Fahrpreis für die Bahn zu teuer sei, ist ihre persönlich Einschätzung und dieser Preis wird ja auch nicht von uns festgelegt Fast drei Millionen Schweizer und Schweizerinnen haben ein Halbtax und zahlen also nicht den vollen Preis. Wirklich? Dennoch ist das teuer. Wenn die Bürgenstockbahn günstiger wäre, hätten auch sie als SGV-Direktor mehr Leute auf diesem Schiff. Schulthess: In der Schiffswerft SGV, bei der Tavolago und bei der Shiptec. Können sie konkreter werden? Zusammenfassend: Ende Jahr könnten der SGV-Gruppe – also bei der Schifffahrt und in der Gastronomie – insgesamt 30 Millionen Franken Einnahmen fehlen. Wie stemmen sie das? Siehe unter «Links» und «Dateien»: der Sommerfahrplan 2020 der SGV.
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Über Herbert Fischer:Herbert Fischer (1951) arbeitet seit 1969 als Journalist und Pressefotograf. Er war unter anderem Redaktor der «LNN», der «Berner Zeitung» und Chefredaktor der «Zuger Presse». Seine Kernthemen sind Medien (Medienwirkung, Medienethik, Medienpolitik), direkte Demokratie, Sicherheitspolitik, soziale Fragen und gesellschaftliche Entwicklungen. Heute berät und unterstützt er Firmen, Organisationen und Persönlichkeiten in der Öffentlichkeitsarbeit. Fischer war von 1971 bis 1981 Mitglied der SP der Stadt Luzern, seither ist er parteilos. Er ist in Sursee geboren und Bürger von Triengen und Luzern, wo er seit 1953 lebt. Herbert Fischer ist Gründer und Redaktor von lu-wahlen.ch treten Sie mit lu-wahlen.ch in Kontakt Interview von Radio 3fach am 27. August 2012 mit Herbert Fischer: |