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Kolumne der Redaktion

15.04.2020

Warum Silvio Bonzanigo (SVP) der SP-Kandidatin Judith Dörflinger nützt

Soeben hat Silvio Bonzanigo bekanntgegeben, am 28. Juni doch für einen der beiden noch verbleibenden Stadtratssitze zu kandieren. Das hätte er - aus bürgerlicher Sicht - besser nicht getan.


Rückblende. Am 29. März hatte Silvio Bonzanigo als Stadtratskandidat der SVP im ersten Wahlgang ein peinliches Resultat erreicht: fast 2000 Stimmen weniger als der Jungsozialist Skandar Khan, dessen Name vor diesem Wahlkampf in Luzern völlig unbekannt war (siehe unter «Dateien»).

Die SVP der Stadt Luzern hat kurz danach bekanntgegeben, sie ziehe ihre Kandidatur Bonzanigo für den zweiten Wahlgang zurück. 

Nun hat Bonzanigo verlauten lassen, er trete doch an und zwar auf einer Liste mit dem Namen «Chance Littau-Reussbühl». Was immer sich dahinter versteckt: Hinter der Medienmitteilung, die Bonzanigo heute Mittag verschickt hat, sind keinerlei Namen von Persönlichkeien zu lesen, die diese Organisation bilden.

Vor allem aber: Am 28. Juni sind noch zwei Sitze im fünfköpfigen Stadtrat zu besetzen. Dafür kandidieren die beiden bisherigen Stadträtinnen Franziska Bitzi (CVP) und Manuela Jost (GLP) wieder. Wer den Bürgerlichen Bonzanigo wählen will, kann nicht gleichzeitig beide dieser Damen wählen.

Bonzanigo schwächt also das bürgerliche Lager, weil er den beiden Favoritinnen Bitzi und Jost Stimmen wegnimmt. Damit nützt er der SP, beziehungsweise ihrer Kandidatin Judith Dörflinger, die neu antritt und ihrer Partei zu einem zweiten Sitz verhelfen soll.

Bonzanigo befördert damit genau das, was die Bürgerlichen auf Teufel komm raus verhindern wollen. Nämlich, dass die SP und die Grünen zusammen fortan drei der insgesamt fünf Stadtratssitze und somit eine Mehrheit erreichen.

Verstehe das, wer will.

Herbert Fischer, Redaktor lu-wahlen.ch, Luzern


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Über Herbert Fischer:

Herbert Fischer (1951) arbeitet seit 1969 als Journalist und Pressefotograf. Er war unter anderem Redaktor der «LNN», der «Berner Zeitung» und Chefredaktor der «Zuger Presse». Seine Kernthemen sind Medien (Medienwirkung, Medienethik, Medienpolitik), direkte Demokratie, Sicherheitspolitik, soziale Fragen und gesellschaftliche Entwicklungen. Heute berät und unterstützt er Firmen, Organisationen und Persönlichkeiten in der Öffentlichkeitsarbeit. Fischer war von 1971 bis 1981 Mitglied der SP der Stadt Luzern, seither ist er parteilos. Er ist in Sursee geboren und Bürger von Triengen und Luzern, wo er seit 1953 lebt. Herbert Fischer ist Gründer und Redaktor von lu-wahlen.ch.


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1. Dezember 2021: Hanns Fuchs schreibt über Herbert Fischer:
http://www.luzern60plus.ch/aktuell/artikel/ein-strurbock-im-medienzirkus

Interview von Radio 3fach am 27. August 2012 mit Herbert Fischer:
www.3fach.ch/main-story/lu-wahlen/