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Kolumne der Redaktion

16.12.2019

Es muss sich wieder lohnen, in den Wald zu investieren

Als grösster institutioneller Waldbesitzer im Kanton Luzern sorgt sich der Verband Luzerner Korporationen (VLK) um die wirtschaftliche Zukunft des Waldes. Seit jeher hat der Wald für den Menschen eine existentielle Bedeutung und bildet das wirtschaftliche Rückgrat der ländlichen Regionen.


Präsident des Verbandes Luzerner Korporationen ist der Willisauer CVP-Kantonsrat und Rechtsanwalt Ludwig Peyer, hauptberuflich als Geschäftsführer des Verbandes Luzerner Gemeinden tätig.

Bild: Herbert Fischer

Durch die tiefen Holzpreise und die gleichzeitig vermehrt auftretenden Schadensereignisse (Stürme, Trockenheit) besteht aber die akute Gefahr, dass das Schadholz nicht mehr rechtzeitig weggeschafft wird und dann vom Käfer befallen wird. Dadurch wird die nachhaltige Aufforstung vernachlässigt. Somit beginnt ein gefährlicher Teufelskreis, welcher nur Verlierer kennt. Viele private kleine Waldbesitzer haben ihren Wald denn auch schon längst aufgegeben. Werden keine Massnahmen ergriffen, ergeht es auch vielen Korporationen so, deren Existenz im Wesentlichen vom Wald abhängt. Korporationen müssen von ihrer Substanz leben, da sie keine Steuern erheben.

Korporationen mit konkreten Forderungen

Korporationen sind öffentlich-rechtliche Körperschaften mit Gemeindestatus und haben daher die öffentliche Aufgabe wahrzunehmen, ihren Wald möglichst nachhaltig zu bewirtschaften. Der VLK stellt daher verschiedene Forderungen, die letztlich alle das Ziel haben, dass die Waldbesitzer wieder in den Wirtschaftswald investieren, und durch die nachhaltige Bewirtschaftung gleichzeitig die wichtige Schutzfunktion des Waldes für das Klima als CO2-Speicher stärken.

Bessere Unterstützung der Jungwaldpflege

Damit insbesondere die Korporationen als institutionelle Waldbesitzer die Jungwaldpflege weiterhin als öffentliche Aufgabe erfüllen können, braucht es eine bessere finanzielle Unterstützung. Dies gilt selbstverständlich auch für die Regionalen Organisationen (RO), bei denen viele private Waldeigentümer angeschlossen sind. Jungwaldpflege bildet den Schlüssel für eine nachhaltige Waldpflege. Was heute nicht angepflanzt wird, fehlt in 30 oder 50 Jahren schmerzlich. Diesbezüglich arbeitet der VLK auch mit «Wald Luzern» zusammen und bereitet entsprechende politische Forderungen vor.
 
Gleichstellung des Wirtschaftswaldes mit dem Schutzwald

Gerade im Hinblick auf die Diskussion um den Klimawandel kommt diesem Punkt eine zentrale Bedeutung zu. Während der Schutzwald vor allem Land und Siedlungen vor Erosionen schützt, übernimmt der gesamte Wald, also auch der Wirtschaftswald, eine Schutzfunktion für das Klima, indem er CO2 bindet. Dahingehend muss ein Paradigmenwechsel stattfinden: Die herkömmliche Unterscheidung zwischen Schutzwald und Wirtschaftswald muss hinterfragt werden. Der Wald kann also nicht mehr als Privatsache angesehen werden, soll er seine gesamtheitliche Schutzfunktion gegenüber der Gesellschaft wahrnehmen. Waldpflege wird so auch im Wirtschaftswald zu einer wichtigen öffentlichen Aufgabe und ist deshalb auch gleichwertig zu finanzieren.

Mehr einheimisches Holz im Bau- und Energiesektor verwenden

Damit das Holz, welches den vermehrt auftretenden Stürmen, der Trockenheit und dem Käfer zum Opfer fällt, auch vom Schadenplatz weggeschafft wird und dann wieder durch art- und klimagerechte Bäume ersetzt wird, braucht es auch Abnehmer. Hier stellen die Korporationen jedoch eine Schlechterstellung von Schweizer mit ausländischem Holz fest. Daher wird heute aus Kostengründen leider viel Holz liegengelassen. Dieses ist dann anfällig auf Käferbefall und die Flächen werden nicht mehr aufgeforstet.

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Das ist der VLK


Der Verband Luzerner Korporationen (VLK) ist der Zusammenschluss der Luzerner Korporationsgemeinden. Derzeit bestehen im Kanton Luzern 77 Korporationen, davon 34 Personal- und 30 Realkorporationen sowie 10 öffentlich-rechtliche Genossenschaften (umgewandelte Korporationen gemäss neuen Korporationengesetz). Die Korporationen besitzen zusammen zirka ein Fünftel der Luzerner Waldfläche und betreiben darin unter anderem für die Forstwirtschaft auch ein umfangreiches Wegnetz. Dieses kommt aber insbesondere in den Tourismusregionen um den Pilatus und im Entlebuch auch der Allgemeinheit zu. Daneben sind einige Korporationen für die kommunalen Wasserversorgungen (beispielsweise Sempach, Root, Weggis) verantwortlich. Wiederum andere betreiben Wärmeverbünde und sind im Immobiliensektor tätig. Die Korporationen haben rechtlich Gemeindestatus.

(Dies ist eine Medienmitteilung des Verbandes Luzerner Korporationen, VLK)


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Über Herbert Fischer:

Herbert Fischer (1951) arbeitet seit 1969 als Journalist und Pressefotograf. Er war unter anderem Redaktor der «LNN», der «Berner Zeitung» und Chefredaktor der «Zuger Presse». Seine Kernthemen sind Medien (Medienwirkung, Medienethik, Medienpolitik), direkte Demokratie, Sicherheitspolitik, soziale Fragen und gesellschaftliche Entwicklungen. Heute berät und unterstützt er Firmen, Organisationen und Persönlichkeiten in der Öffentlichkeitsarbeit. Fischer war von 1971 bis 1981 Mitglied der SP der Stadt Luzern, seither ist er parteilos. Er ist in Sursee geboren und Bürger von Triengen und Luzern, wo er seit 1953 lebt. Herbert Fischer ist Gründer und Redaktor von lu-wahlen.ch.


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1. Dezember 2021: Hanns Fuchs schreibt über Herbert Fischer:
http://www.luzern60plus.ch/aktuell/artikel/ein-strurbock-im-medienzirkus

Interview von Radio 3fach am 27. August 2012 mit Herbert Fischer:
www.3fach.ch/main-story/lu-wahlen/