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Kolumne der Redaktion

22.11.2018

SP-DV nominiert David Roth als Ständerat und verschweigt Avancen gegenüber der peinlichen BDP

An einem ausserordentlichen Parteitag im Paulusheim in Luzern nominierten heute Donnerstagabend (22. November) die Delegierten der SP Kanton Luzern Parteipräsident und Kantonsrat David Roth als Ständeratskandidat. Roth wurde mit 72 gegen eine Stimme (bei drei Enthaltungen) gewählt. Dies heisst es in einer Medienmitteilung der Partei.


David Roth bedankt sich bei Vizepräsidentin Priska Lorenz, die an seiner Stelle den Parteitag überzeugend leitete.

Die frühere Kantonsrätin Arlette Fischer leitete während 28 Jahren die SP-Bildungsgruppe und wurde von der Parteileitung gebührend verabschiedet.

Hobbykoch Daniel Gähwiler (links) erhielt nach seinem Rückritt als Vizepräsident von Parteisekretär Sebastian Dissler für sein langjähriges Engagement ein wertvolles japanisches Küchenmesser.

Der ehemalige Juso-Präsident Jöel Mayo sprach sich dezidiert gegen eine taktische Listenverbindung mit der BDP bei den Kantonsratswahlen aus.

Regierungsratskandidat und Kantonsrat Jörg Meyer unterstützte den Antrag der Geschäftsleitung für Listenverbindungen mit den Grünen, Grünliberalten und der BDP, der von den Delegierten grossmehrheitlich gut geheissen wurde.

Ständerat Roberto («Röbu») Zanetti (Solothurn) - ein Schüler und enger Weggefährte von Willi Ritschard, Otto Stich und Aschi Leuenberger - gab David Roth viele Tipps für die Kleine Kammer und motivierte ihn für einen breit angelegten Wahlkampf: «Du hast keine Chance, also nutze sie!».

Bilder: Stephan Zopfi

Und weiter:

«In den vergangenen Jahren war der Kanton Luzern im Ständerat nur auf der rechten Seite abgestützt», sagte Roth in seiner Rede. Die Folgen seien offensichtlich: «Wenn es um kantonale Interessen geht, bleibt Luzern immer aussen vor. Der Durchgangsbahnhof bleibt auf der langen Bank, staatseigene Betriebe bauen Stellen ab oder ziehen ganz weg und Bundesinvestitionen bleiben aus.» Es sei Zeit, Luzern in beiden politischen Lagern des Ständerats eine Stimme zu geben.

Weiter betonte Roth: «Ich setzte mich in meiner täglichen Arbeit und in der Politik dafür ein, dass die Menschen am Ende des Tages wieder mehr im Portemonnaie haben. Auf der einen Seite braucht es Lohngleichheit und einen stärkeren Lohnschutz, zum anderen tiefere Ausgaben für Prämien und Mieten.» Zudem stehe er ein für eine offene Gesellschaft, die genauso geprägt sei von Begegnungen und Austausch, wie von Respekt und Toleranz. David Roth ist 33-jährig und seit 17 Jahren in verschiedenen Funktionen für die SP tätig. Er arbeitet als Zentralsekretär für die Gewerkschaft Syndicom in Bern.

Gastreferent Roberto Zanetti berichtete in anekdotischer und witziger Art über seine Arbeit als Standesvertreter des Kantons Solothurn. Er ermutigte seine Luzerner Genossinnen und Genossen, im Wahlkampf alles zu geben. Sein eigenes Beispiel habe gezeigt, dass alles möglich sei. Es brauche eine klare Haltung, aber auch eine charmante Art. Dies bringe David Roth beides mit.

Verabschiedung von Daniel Gähwiler als Vizepräsident

Daniel Gähwiler aus Luzern wurde als Vizepräsident und Geschäftsleitungsmitglied verabschiedet. Seit 2006 war Gähwiler Mitglied der Geschäftsleitung der Kantonalpartei, vor neun Jahren wurde er zum Vizepräsidenten gewählt. Kantonalparteipräsident David Roth würdigte ihn als «messerscharfen Analytiker» und «pickelharten Arbeiter», der auch in schwierigen Zeiten immer für die SP hingestanden sei. Daniel Gähwiler wurde von den Delegierten mit grossem Applaus verabschiedet.

(Dies ist eine Medienmitteilung der SP Kanton Luzern)

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Merkwürdig: im Bericht von Urs-Ueli Schorno über diese DV der SP im Paulusheim in Luzern (siehe unter «Links») heisst es, die Partei wolle eine Listenverbindung mit der BDP und der GLP eingehen. Davon steht in der Medienmitteilung über diese Versammlung jedoch kein Wort.

«Versteckt» die Partei eine Tatsache, die sie nicht kommunizieren will weil sie weiss, dass es sich bei der BDP im Kanton Luzern nicht wirklich um eine politische Partei, sondern um eine Selbstinszenierung eines mitunter hochnotpeinlichen Egomanen handelt? Dass sie, also die SP, aber durchaus dafür empfänglich ist, wenn sie profitieren könnte von einer Listenverbindung mit der BDP, so wenig auch immer ihr das bestenfalls bringen könnte?

Listenverbindungen sind bekanntlich nicht immer Liebeserklärungen, sondern häufig das Resultat reiner Rechenspiele, also pure Zweckgemeinschaften. Dagegen ist nicht wirklich was einzuwenden. Nur gehört das sauber kommuniziert. Vor allem durch eine Partei wie die SP, die andere Parteien immer wieder wegen Intransparenz und fragwürdiger Kungeleien kritisiert, um nicht zu sagen anrempelt und vorführt.

Herbert Fischer, Redaktor lu-wahlen.ch, Luzern


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Über Herbert Fischer:

Herbert Fischer (1951) arbeitet seit 1969 als Journalist und Pressefotograf. Er war unter anderem Redaktor der «LNN», der «Berner Zeitung» und Chefredaktor der «Zuger Presse». Seine Kernthemen sind Medien (Medienwirkung, Medienethik, Medienpolitik), direkte Demokratie, Sicherheitspolitik, soziale Fragen und gesellschaftliche Entwicklungen. Heute berät und unterstützt er Firmen, Organisationen und Persönlichkeiten in der Öffentlichkeitsarbeit. Fischer war von 1971 bis 1981 Mitglied der SP der Stadt Luzern, seither ist er parteilos. Er ist in Sursee geboren und Bürger von Triengen und Luzern, wo er seit 1953 lebt. Herbert Fischer ist Gründer und Redaktor von lu-wahlen.ch.


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1. Dezember 2021: Hanns Fuchs schreibt über Herbert Fischer:
http://www.luzern60plus.ch/aktuell/artikel/ein-strurbock-im-medienzirkus

Interview von Radio 3fach am 27. August 2012 mit Herbert Fischer:
www.3fach.ch/main-story/lu-wahlen/