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Kolumne der Redaktion01.07.2018 So begrüssten die Reformierten ihren neuen Lukas-Pfarrer Markus SahliMit einem Gottesdienst und einem unkomplierten Umtrunk mit allerlei Leckerbissen hat die reformierte Kirche Stadt Luzern heute Sonntagvormittag (1. Juli) Markus Sahli als neuen Pfarrer der Lukaskirche willkommen geheissen. Hier ist seine Predigt zu lesen.![]() ... ![]() Pfarrer Marcel Köppli von der Matthäuskirche begrüsste den neuen Kollegen Markus Sahli im Namen des Stadtkonvents und erinnerte mittels dieses Plakats an das Luzerner Stadtoriginal Emil Manser. ![]() Florian Flohr überbrachte Gratulationen und Glückwünsche der Luzerner KatholikInnen. ![]() Markus Sahli war erwartungsgemäss ein besonders gefragter Gesprächspartner. ![]() Markus Sahli führt das Pfarramt Lukas zusammen mit Verena Sollberger (im roten Kleid). ![]() Marlene Odermatt (Mitte) ist Präsidentin der Reformierten Kirche Luzern. ![]() Norbert Schmassmann im Gespräch mit Carla Schwöbel. ![]() Vier der Stimmen des Singkreises Lukas, welcher die Feier stimmungsvoll umrahmte. ![]() Rahel Schmassmann (links) im Gespräch mit Ruth und Hanspeter Kellenberger. ![]() Ursula Tyndall. Mehr über Markus Sahli unter «Links» und «Dateien». Beim anschliessenden Apéro entstanden die Bilder rechts. --- So hat es Dietrich Bonhoeffer an Sylvester 1944 aus dem Gefängnis heraus formuliert. Von solcher Art ist die Freude, die den äthiopischen Beamten nach der Begegnung mit dem Apostel Philippus erfüllt. Er geht mit Freude seinen Weg. Was die Zukunft bringt weiss er nicht. Aber nach der Begegnung mit Philippus erfüllt ihn ein Vertrauen, das er vorher nicht gekannt hat. «Philippus holte ihn ein und hörte, wie er im Propheten Jesaja las.» Der äthiopische Hofbeamte liest einen wirklich schwierigen Bibeltext. Das haben wir alle gespürt, bei der alttestamentlichen Lesung von Yvonne Lehmann. Ein Bibeltext, der vom Leid und vom Schmerz spricht, von der Ausgrenzung, von der Einsamkeit und vom Dahinsterben, das ein Mensch erfahren muss. Ein Text, der davon spricht, dass es Täter gibt und Zuschauer, und also auch Schuld. Ein Text, der davon spricht – und das ist das Schwierigste –, dass einer die Schuld tragen muss zum Heil der anderen. Wir fragen uns manchmal, warum die Bibel so schwierige Texte hat. Wohl deshalb, weil die Bibel der Spiegel des realen und wirklichen Lebens ist und sie uns Mut machen möchte, dem Schwierigen nicht aus dem Weg zu gehen. Weil wir an einen Gott glauben, der mitgeht und mitträgt.
«Und er bat Philippus, zu ihm in den Wagen zu steigen und sich zu ihm zu setzen.» Der Heilige Geist ruft den Philippus zu einem unbekannten Menschen, der sich mit schwierigen Fragen beschäftigt. So ruft uns Gott in die Weggemeinschaft mit anderen. Viele Menschen sagen heute, ich brauche die Kirche nicht, ich habe meinen Glauben. Ja, die Kirche, vielleicht brauchen wir sie nicht. Aber was wir ganz sicher brauchen: das ist Gemeinschaft.
«Und der Eunuch sagte: Schau hier ist Wasser. Was steht meiner Taufe noch im Weg?» Nach den gängigen Bestimmungen der Kirchenordnung müsste der Apostel Philippus jetzt sagen: Ja sorry, so schnell geht das nicht. Wir hatten erst ein einziges Gespräch! Du willst getauft werden? Du musst zuerst den Unterricht besuchen, das Glaubensbekenntnis auswendig lernen, Kirchenmitglied werden, zu einer Gemeinde gehören und dann noch dieses Formular ausfüllen und dann muss die Taufe in einem Gemeindegottesdienst und in einer Kirche stattfinden, nicht in der freien Natur. Aber glücklicherweise hält sich der Apostel Philippus nicht an die Kirchentradition, sondern lässt den Wagen anhalten, tauft den Beamten und verabschiedet sich von ihm. Und dieser geht voll Freude seines Weges. In diesen Jahren feiern wir ein halbes Jahrtausend Reformation. Wir tun das schweizweit mit einem wirklich wunderbaren Motto: neu glauben – quer denken – frei handeln. Das ist der Apostel Philippus. Er hat den Mut, Traditionen zu durchbrechen. Neu zu glauben, quer zu denken und frei zu handeln. Man könnte fast sagen, Philippus ist nicht nur der erste Autostopper der Bibel, er ist auch der erste Reformator. Und so sage ich an dieser Stelle kein Amen. Denn zu meiner Predigt gehört auch das nun folgende, gesungene Gebet des Singkreises, komponiert von Bob Chilcott auf der Grundlage einer alten irischen Volksweise nach Worten des irischen Poeten Dallan Forgaill aus dem 6. Jahrhundert, wo es unter anderem heisst: Steh mir vor Augen, Gott, auf dich will ich sehen. Denn du allein wirst bestehn. Präge mein Denken, mein Fühlen, mein Sein, ruf mich in deine Gemeinschaft hinein... Trotz aller Nöte – auf dich will ich baun. Steh mir vor Augen, Gott, auf dich will ich schaun. Pfarrer Markus Sahli, Luzern
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1. Dezember 2021: Hanns Fuchs schreibt über Herbert Fischer: Interview von Radio 3fach am 27. August 2012 mit Herbert Fischer: |