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Kolumne der Redaktion

11.06.2018

Mehr politischen Liberalismus wagen

Liberalismus bedeutet für mich in erster Linie, dass jede Person das Recht hat, ihr Leben nach eigener Vorstellung zu gestalten. Das heisst aber: jede Person muss auch dasselbe Recht der Mitbürger respektiert. Jede Person hat das Recht auf ihr Leben, auf ihre Freiheit in der 
Lebensgestaltung und auf ihr Eigentum.


Dies bedingt, dass jede Person weiss, wo die Grenzen ihrer  persönlichen Freiheit (auch beim Eigentum) liegen. Als noch Persönlichkeiten wie Ignaz Troxler die Politik prägten, stand die Freiheit des Einzelnen im Vordergrund. Doch die Gesellschaft änderte sich dann immer mehr und stellte die Freiheit der Ökonomie in den Vordergrund (Neoliberalismus).  

Ignaz Troxler war eine der  führenden Figuren der radikal-liberalen Bewegung in der Regenerationszeit. Was mich am meisten an ihm interessiert ist der Umstand, dass er schon damals die Idee der Freiheit des Einzelnen, welche heute wenigstens im Westen allbeherrschend ist und meiner Ansicht nach viel Schlechtes produziert, die Idee der Gesellschaft als Ganzes Wesen gegenüberstellte (eine Art gesellschaftliches «Gaja-Prinzip»).

Die Parteien verstanden Ignaz Troxler schon damals nicht und verstünden ihn heute noch weniger. Und tatsächlich, es stellt sich meiner Ansicht nach immer dringender die Frage, was wichtiger ist: die Freiheit des Einzelnen unter dem Motto «koste es, was es wolle» oder die Interessen der Gesellschaft. 

Wenn man die Gesellschaft als Lebewesen betrachtet und wenn man dann noch so kühn ist die Natur als Teil der Gesellschaft zu betrachten, dann verliert für mich die Freiheit des Einzelnen an Bedeutung und es wäre dringend an der Zeit, alles neu zu überdenken. Ziel wäre es einen liberalen Vertrag zwischen uns als Individuum, der Gesellschaft und der  Natur zu finden, welche eine Balance darstellt, die alle Bedürfnisse umfasst. Damit würden alle Rechte auf neue Basis gestellt und keine Beteiligten hätten Vorrang und ich bin fest überzeugt, dies alles in einer gesellschaftsliberalen Umgebung möglich wäre.

Aber man müsste den Irrglauben aufgeben, es gäbe absolute Wahrheiten und die Politiker müsste endlich die Bürger als Erwachsene behandeln, statt sie zu bevormunden und zu gängeln! Es schadete auch nicht, sich wieder mal Anleihen bei der christlichen Wirtschaftsethik zu holen: «Eigentum verpflichtet» als Stichwort! 

Michel Ebinger, Rotkreuz 


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Über Herbert Fischer:

Herbert Fischer (1951) arbeitet seit 1969 als Journalist und Pressefotograf. Er war unter anderem Redaktor der «LNN», der «Berner Zeitung» und Chefredaktor der «Zuger Presse». Seine Kernthemen sind Medien (Medienwirkung, Medienethik, Medienpolitik), direkte Demokratie, Sicherheitspolitik, soziale Fragen und gesellschaftliche Entwicklungen. Heute berät und unterstützt er Firmen, Organisationen und Persönlichkeiten in der Öffentlichkeitsarbeit. Fischer war von 1971 bis 1981 Mitglied der SP der Stadt Luzern, seither ist er parteilos. Er ist in Sursee geboren und Bürger von Triengen und Luzern, wo er seit 1953 lebt. Herbert Fischer ist Gründer und Redaktor von lu-wahlen.ch.


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1. Dezember 2021: Hanns Fuchs schreibt über Herbert Fischer:
http://www.luzern60plus.ch/aktuell/artikel/ein-strurbock-im-medienzirkus

Interview von Radio 3fach am 27. August 2012 mit Herbert Fischer:
www.3fach.ch/main-story/lu-wahlen/