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Kolumne der Redaktion

06.12.2017

Luzerner Komitee mit 23 Promis aus Politik, Kultur, Sport und Gesellschaft kämpft gegen «No Billag»

Ein hochkarätig besetztes überparteiliches Komitee will erreichen, dass der Kanton Luzern am 4. März 2018 die Initiative ablehnt, welche die «Billag-Gebühren» abschaffen will und damit die SRG in ihrer Existenz massiv gefährden würde.


Es nennt sich Luzerner Komitee Nein zum Sendeschluss und umfasst vorerst ein 23-köpfiges Co-Präsidium. Dies heisst es in einer Medienmitteilung, die soeben veröffentlicht worden ist. Sie hat folgenden Wortlaut: 

Bekannte Persönlichkeiten aus dem Kanton Luzern treten an die Öffentlichkeit und sagen gemeinsam entschieden Nein zur zerstörerischen Kraft von No Billag. Das reicht aber nicht: Alle Luzernerinnen und Luzerner sind aufgerufen, sich anzuschliessen und sich online einzutragen.

Nachdem der Abstimmungskampf zur Initiative «Ja zur Abschaffung der Radio- und Fernsehgebühren (Abschaffung der Billag-Gebühren)» national bereits in vollem Gang ist, ziehen jetzt die Regionen nach. Im Kanton Luzern hat sich das Luzerner Komitee «Nein zum Sendeschluss» gegründet und tritt heute mit einem 23-köpfigen, vielfältigen Co-Präsidium aus Politik, Sport, Kultur, Tourismus und Medien an die Öffentlichkeit. Es besteht aus:

Gabriela Amgarten, Moderatorin, Organisationsentwicklerin und Coach, Meggen

Renata Asal-Steger, Synodalratspräsidentin Römisch-kath. Landeskirche Kanton Luzern, Luzern

Prisca Birrer-Heimo, Präsidentin Konsumentenschutz und Nationalrätin SP, Rothenburg

Regula Bucheli-Brunner, Vizepräsidentin Luzerner Bäuerinnen- und Bauernverband, Ruswil

Frölein Da Capo, Musikkabarettistin, Willisau

Roland Fischer, Präsident GLP Kanton Luzern und alt Nationalrat, Udligenswil

Joachim Freiberg, CEO Tele 1 AG und Radio Pilatus AG, Luzern

Nadine Gasser, Geschäftsführerin Radio neo1, Langnau

Ida Glanzmann-Hunkeler, Vizepräsidentin CVP Schweiz und Nationalrätin, Altishofen

Andrea Gmür, Nationalrätin CVP, Luzern

Konrad Graber, Ständerat CVP, Kriens

Mario Gyr, Olympiasieger und Jurist, Luzern

Michael Haefliger, Intendant Lucerne Festival, Luzern

Lukas Hobi, Filmproduzent und Mitinhaber Zodiac Pictures, Luzern

Ariella Kaeslin, Ehemalige Spitzensportlerin, Europa- und Vizeweltmeisterin im Kunstturnen, Luzern

Jüre Lehmann, Geschäftsführer Radio neo1, Langnau

Damian Müller, Ständerat FDP, Hitzkirch

Leo Müller, Nationalrat CVP, Ruswil

Alice Reinhard, Vorsitzende Geschäftsleitung Radio 3FACH, Luzern

Louis Schelbert, Nationalrat Grüne, Luzern

Albert Vitali, Präsident IG Volkskultur Schweiz und Nationalrat FDP, Oberkirch

Martin Wyss, Präsident Luzerner Gewerkschaftsbund LGB und Grossstadtrat SP, Luzern

Ferdinand Zehnder, Hotelier und CVP-Kantonsrat, Luzern

Diese Köpfe verbreiten ab sofort bis zum Abstimmungstermin am 4. März 2018 persönliche Statements (siehe unter «Links») sowie folgende Kernbotschaften:

1. Die Annahme der No-Billag-Initiative würde das Ende der SRG und ihrer Radio- und Fernsehprogramme bedeuten, 6000 Arbeitsplätze würden allein bei der SRG verschwinden.

2. Zudem würden die meisten privaten Radio- und Fernsehstationen in der Schweiz verschwinden (in Luzern: Tele 1, Radio neo1 und Radio 3FACH), weil auch sie massgeblich über Gebühren finanziert sind. Dies hätte den Verlust von 900 weiteren Arbeitsplätzen zur Folge.

3. Die Schweizer Medienlandschaft würde verarmen.

4. Radio- und Fernsehprogramme in der Westschweiz, der italienischen und rätoromanischen Schweiz würden ebenfalls eingestellt.

5. Mit der Versteigerung der Radio- und TV-Konzessionen würden sich finanzkräftige Investoren den Medienmarkt Schweiz kaufen, um ihre Interessen durchzusetzen. In einigen europäischen Ländern ist das schon der Fall – mit schwerwiegenden Folgen für die Demokratie. Das darf in der Schweiz nicht passieren.

6. Es ist falsch anzunehmen, dass Radio und TV im Falle einer Annahme der Initiative günstiger werden würden. Je nach Privatanbieter zahlt man allein für ein Jahresabo für Sportübertragungen mehr als die 450 Franken Gebührengelder. Ein mit dem Programm der SRG vergleichbares Angebot wäre pro Kopf viel teurer als die heute erhobene Abgabe.

In einem Aufruf, den das Co-Präsidium in diesen Tagen an Persönlichkeiten im ganzen Kanton mit der Bitte um Beitritt erlässt, heisst es unter anderem: «Ein Ja zur Initiative würde sowohl das Ende der SRG als auch das Ende der meisten privaten Radio- und Fernsehstationen in der Schweiz bedeuten. Die meisten Regionen würden fast alle ihrer TV- und Radiostationen verlieren, Sportfans müssten künftig teuer für Sportübertragungen bezahlen und die Kulturberichterstattung dürfte massiv eingeschränkt werden, wenn nicht gar gänzlich verschwinden. Letztlich ist die Initiative ein Angriff auf den kulturellen Zusammenhalt unseres viersprachigen Landes und ein Risiko für unsere Demokratie, die ohne unabhängige Medien nicht funktionieren kann.»

Das Luzerner Komitee ist argumentativ und in seinem optischen Auftritt im Gleichschritt mit dem gesamtschweizerischen Komitee «Nein zum Sendeschluss» unterwegs. Es wird im Kanton Luzern grossen Wert darauf legen, aufzuzeigen, dass die kulturelle Vielfalt, wie sie gerade im Kanton Luzern ausgeprägt ist (Volksmusik, Blasmusik, klassische Musik, Landtheater), ihre mediale Resonanz verlöre. Zudem sei bei einer Annahme von No Billag auch für hiesige private Radio- und TV-Stationen wie das Jugendradio 3FACH, für das aus dem Emmental ins Entlebuch sendende Radio neo1 sowie für das Lokalfernsehen Tele1 Sendeschluss.

Das Komitee lässt in seiner Kampagne prominente Mitstreiterinnen und Mitstreiter zu Wort kommen. Zum Beispiel Gabriela Amgarten, die viele Jahre für das Schweizer Fernsehen gearbeitet hat, zuletzt als Unterhaltungschefin. Sie sagt: «Eine funktionierende Demokratie bedingt unabhängige Medien. Gebühren machen es möglich, dass Medienschaffende nach publizistische Kriterien ihre Arbeit verrichten können und nicht abhängig sind von Geldgebern, die eigene Interessen verfolgen.»

Jetzt braucht es die Bevölkerung

Ein Komitee allein gewinnt aber noch keine Abstimmung. Darum sind alle Luzernerinnen und Luzerner aufgerufen, sich öffentlich gegen No Billag zu stellen und sich auf der Website kostenlos fürs Komitee einzutragen. Wir benötigen breite Power aus der Bevölkerung gegen die schweizweite Zerstörung des medialen Service public. Ab sofort sind auch Spenden willkommen, womit diese Kampagne finanziert wird (Inserate, Flyer, Podiumsdiskussionen etc.). 

IBAN: CH40 0077 8206 6995 2200 1 / Kontoinhaber: Medienpolitik Zentralschweiz, Luzern / Bank: Luzerner Kantonalbank, Luzern.

Für weitere Informationen, Gastbeiträge oder Streitgespräche können einerseits die Komiteemitglieder direkt kontaktiert werden, andererseits ist für Fragen zur Kampagne Olivier Dolder für das Luzerner Komitee «Nein zum Sendeschluss» zuständig.

(Dies ist eine Medienmitteilung des Luzerner Komitees Nein zum Sendeschluss) 


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Über Herbert Fischer:

Herbert Fischer (1951) arbeitet seit 1969 als Journalist und Pressefotograf. Er war unter anderem Redaktor der «LNN», der «Berner Zeitung» und Chefredaktor der «Zuger Presse». Seine Kernthemen sind Medien (Medienwirkung, Medienethik, Medienpolitik), direkte Demokratie, Sicherheitspolitik, soziale Fragen und gesellschaftliche Entwicklungen. Heute berät und unterstützt er Firmen, Organisationen und Persönlichkeiten in der Öffentlichkeitsarbeit. Fischer war von 1971 bis 1981 Mitglied der SP der Stadt Luzern, seither ist er parteilos. Er ist in Sursee geboren und Bürger von Triengen und Luzern, wo er seit 1953 lebt. Herbert Fischer ist Gründer und Redaktor von lu-wahlen.ch.


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1. Dezember 2021: Hanns Fuchs schreibt über Herbert Fischer:
http://www.luzern60plus.ch/aktuell/artikel/ein-strurbock-im-medienzirkus

Interview von Radio 3fach am 27. August 2012 mit Herbert Fischer:
www.3fach.ch/main-story/lu-wahlen/