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Kolumne der Redaktion

13.11.2017

Auf dem Rösslimatt-Areal sollen ausschliesslich gemeinnütziger Wohn- und bezahlbarer Gewerberaum entstehen

Heute Montagvormittag (13. November) hat die IG Stadtentwicklung bei der Luzerner Stadtkanzlei einen Bevölkerungsantrag eingereicht, welcher von 238 Luzernerinnen und Luzernern unterschrieben worden ist. Der Antrag fordert, dass auf dem Rösslimatt-Areal zu 100 Prozent gemeinnütziger Wohn- und bezahlbarer Gewerberaum erstellt wird.


Daniel Egli von der Stadtkanzlei (Mitte) nimmt von der Vertretung der IG Stadtentwicklung heute Montagvormittag vor dem Stadthaus den Bevölkerungsantrag entgegen. Ganz links: SP-Grossstadtrat Mario Stübi und (neben ihm) Dieter Oswald; rechts: JUSO-Grossstadtrat Yannick Gauch und Corinne Küng.

Auf dem Rösslimatt-Areal plant die SBB ein neues Wirtschaftszentrum inklusive Hochhaus. Angepriesen wird es mit Beschreibungen wie «verkaufsfördernde Marken-Erlebniswelt für schöne und edle Dinge». In weiteren Etappen sollen später auch 400 Wohnungen im mittleren bis «gehobenen» Preissegment entstehen. Die Entwicklung dieses zentralen Areals wird die Stadt Luzern auf Jahrzehnte hinaus ganz wesentlich prägen. Umso wichtiger ist, dass hier ein lebendiges Quartier zum Wohnen und Arbeiten entsteht. Die Renditemaximierung darf hier nicht an erster Stelle stehen. Das Rösslimatt-Areal soll deshalb zu 100 Prozent für gemeinnützigen Wohn- und bezahlbaren Gewerberaum genutzt werden.

Ziele des gemeinnützigen Wohnbaus noch bei weitem nicht erreicht

Mit der Annahme der Initiative «für zahlbaren Wohnraum» hat die Stimmbevölkerung der Stadt Luzern 2012 beschlossen, dass der Anteil an gemeinnützigen Wohnungen am gesamtstädtischen Wohnungsbestand in 25 Jahren auf 16 Prozent zu steigern ist. Dies entspricht etwa 100 neuen gemeinnützigen Wohnungen pro Jahr. Der angepeilte Schnitt ist aktuell bei weitem nicht erreicht. Will die Stadt ihr Ziel erreichen, müssen insgesamt mindestens 2 300 gemeinnützige Wohnungen gebaut werden. «Das wären rund sechs Projekte in der Grösse des Rösslimatt-Areals», sagt Dieter Oswald, Co-Präsident der IG Stadtentwicklung. Und: «Höchste Zeit also, damit anzufangen!» Die 238 unterzeichnenden Luzernerinnen und Luzerner ersuchen den Stadtrat deshalb, sich mit den ihm zur Verfügung stehenden Mitteln dafür einzusetzen, dass auf dem Rösslimatt-Areal zu 100 Prozent gemeinnütziger Wohn- und bezahlbarer Gewerberaum erstellt wird.

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Über die IG Stadtentwicklung

Die IG Stadtentwicklung besteht seit 2015. Als Gemeinschaft interessierter Luzernerinnen und Luzerner nimmt sie Probleme rund um die Entwicklung der Stadt Luzern wahr und engagiert sich auf verschiedenen Ebenen für deren Lösung.

Die Interessengemeinschaft ist unabhängig von Parteien, Organisationen und institutionellen Geldgebern. Einzelne Mitglieder gehören dem städtischen und dem kantonalen Parlament an, engagieren sich in der IG Industriestrasse oder sind im Vorstand von gemeinnützigen Luzerner Baugenossenschaften vertreten. Darunter sind Architekten und Raumplaner, Gewerbler und Kleingewerbler sowie Kunst- und Kulturschaffende. Mehr Informationen unter www.igstadtentwicklung.ch (siehe unter «Links»).

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So argumentiert die IG Stadtentwicklung

Explodierende Preise: Die Grundstückpreise in der Stadt Luzern sind in den letzten zehn Jahren um 67 Prozent gestiegen. Grossprojekte wie die Rösslimatt treiben die Spirale weiter in die Höhe.

Die Vielfalt geht verloren: Kleine Läden müssen wegen den hohen Mieten wegziehen oder schliessen. Für Start-Up-Unternehmen ist es schwierig, geeignete Räumlichkeiten zu finden. Nachbarschaften werden auseinandergerissen, die Innenstadt droht ihren Charakter zu verlieren.

Ja zu günstigen Wohnungen: Im Juni 2012 befürworteten über 58 Prozent der Stimmberechtigten die Vorlage «für zahlbaren Wohnraum». Ziel der Stadt Luzern ist es seither, dass mindestens jede sechste Mietwohnung bis im Jahr 2037 Eigentum von gemeinnützigen Wohnbauträgern ist.

Wann und wie will die Stadt ihr Ziel von 16 Prozent erreichen? Heute gibt es in der Stadt Luzern etwas mehr als 6 000 gemeinnützige Wohnungen: Das sind weniger als 14 Prozent des gesamten Wohnungsbestandes. Bis 2037 müssen deshalb mindestens 2 300 zusätzliche gemeinnützige Wohnungen in Luzern entstehen, um das Ziel von 16 Prozent zu erreichen.

(Dies ist eine Medienmitteilung der IG Stadtentwicklung)


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Über Herbert Fischer:

Herbert Fischer (1951) arbeitet seit 1969 als Journalist und Pressefotograf. Er war unter anderem Redaktor der «LNN», der «Berner Zeitung» und Chefredaktor der «Zuger Presse». Seine Kernthemen sind Medien (Medienwirkung, Medienethik, Medienpolitik), direkte Demokratie, Sicherheitspolitik, soziale Fragen und gesellschaftliche Entwicklungen. Heute berät und unterstützt er Firmen, Organisationen und Persönlichkeiten in der Öffentlichkeitsarbeit. Fischer war von 1971 bis 1981 Mitglied der SP der Stadt Luzern, seither ist er parteilos. Er ist in Sursee geboren und Bürger von Triengen und Luzern, wo er seit 1953 lebt. Herbert Fischer ist Gründer und Redaktor von lu-wahlen.ch.


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1. Dezember 2021: Hanns Fuchs schreibt über Herbert Fischer:
http://www.luzern60plus.ch/aktuell/artikel/ein-strurbock-im-medienzirkus

Interview von Radio 3fach am 27. August 2012 mit Herbert Fischer:
www.3fach.ch/main-story/lu-wahlen/