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Kolumne der Redaktion

11.08.2017

Zum Auftakt des Lucerne Festivals: So geht die Kultur baden

150 Kulturschaffende sind heute Freitag (11. August) an der Eröffnung des Lucerne Festival im Anzug und Abendkleid aus dem Vierwaldstättersee gestiegen und haben einen Moment vor dem KKL Luzern innegehalten.


Bilder: Silvio Zeder

Dies als Protest gegen die Streichung von CHF 800 000 Franken Kulturfördergelder. Das sind 40 Prozent der gesamten Fördersumme für die Freie Szene. Nach der Performance mit dem Namen #sichtbarmachung verschwanden die Kulturschaffenden wieder im Wasser des Vierwaldstättersees. Die Köpfe hinter der Aktion haben dazu eine Medienmitteilung veröffentlicht. Sie lautet:

Im Rahmen einer Kunstperformance werden heute um 17.15 Uhr rund hundert Kulturschaffende beim Inseli dem See entsteigen und sich zur Festgemeinde auf dem Europaplatz begeben. Zeitgleich findet die Eröffnung des Lucerne Festival statt. «Mit der Aktion wollen wir sichtbar machen, dass von den bereits vollzogenen und geplanten Kürzungen bei der Kulturförderung sämtliche Kulturschaffenden, Kulturinteressierten und Kulturinstitutionen betroffen sind», sagt Manuel Kühne, Co-Präsident von ACT Zentralschweiz, den Berufsverband der freien Theaterschaffenden.

Nach dem Nein der Luzerner Bevölkerung zur Steuerfusserhöhung und dem Nein des Kantonsrats zu einer Lockerung der Schuldenbremse für das Jahr 2017, präsentierte der Regierungsrat die Eckpunkte des Budgets 2017 mit weitreichenden Abbaumassnahmen. Mit einer Kürzung um 40 Prozent existentiell betroffen sind die Kulturförderung und damit die Kulturschaffenden. Beiträge an Theaterproduktionen, Musikprojekte, Kunst- und Ausstellungsprojekte der bildenden und der angewandten Kunst sowie  Verlagsförderung sollen gekürzt oder ganz gestrichen werden. 

Das gleiche plant Bildungs- und eigentlich auch Kulturdirektor Reto Wyss auch im nächsten Jahr. Falls der Kantonsrat die Schuldenbremse für das nächste Jahr nicht lockern will, droht die Kulturförderung ganz unterzugehen. «Dies muss verhindert werden», sagt Manuel Kühne, «aber auch die Kürzungen in diesem und nächstem Jahr sind für den Kulturstandort Luzern untragbar.» Deshalb wehren sich grosse und kleine Kulturinstitutionen und zahlreiche Kulturschaffende gegen den Untergang der Kulturförderung. 

Symbolisch dafür ist die Kunstperformance #sichtbarmachung zur Eröffnung des Lucerne Festivals. Vom Abbau betroffene Kunst- und Kulturschaffende entsteigen um 17.15 Uhr dem See und marschieren in tropfender Abendgarderobe vom Inseli auf den Europaplatz.

Sie treten aus der Anonymität hinaus und geben der Betroffenheit ein Gesicht. Denn geht der kulturelle Boden verloren, stehen auch die kulturellen Leuchttürme plötzlich auf unsicherem Grund. Dies wollen die Beteiligten sichtbar machen: Alle sind betroffen! Michael Haefliger, Intendant von Lucerne Festival, kommentiert: «Wird der Luzerner Kultur die Lebensgrundlage entzogen, trifft dies auch die grossen Kulturinstitutionen wie Lucerne Festival.» 

Damit die Luzerner Kultur nicht baden geht, muss auf die geplanten Kürzungen von je 800 000 Franken in den Jahren 2017 und 2018 verzichtet werden.

Zudem muss der Kantonsrat im zweiten Anlauf nun die Schuldenbremse für das nächste Jahr lockern!

(Dies ist eine Medienmitteilung des Berufsverbandes der freien Theaterschaffenden ACT und der IG Kultur)


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Über Herbert Fischer:

Herbert Fischer (1951) arbeitet seit 1969 als Journalist und Pressefotograf. Er war unter anderem Redaktor der «LNN», der «Berner Zeitung» und Chefredaktor der «Zuger Presse». Seine Kernthemen sind Medien (Medienwirkung, Medienethik, Medienpolitik), direkte Demokratie, Sicherheitspolitik, soziale Fragen und gesellschaftliche Entwicklungen. Heute berät und unterstützt er Firmen, Organisationen und Persönlichkeiten in der Öffentlichkeitsarbeit. Fischer war von 1971 bis 1981 Mitglied der SP der Stadt Luzern, seither ist er parteilos. Er ist in Sursee geboren und Bürger von Triengen und Luzern, wo er seit 1953 lebt. Herbert Fischer ist Gründer und Redaktor von lu-wahlen.ch.


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1. Dezember 2021: Hanns Fuchs schreibt über Herbert Fischer:
http://www.luzern60plus.ch/aktuell/artikel/ein-strurbock-im-medienzirkus

Interview von Radio 3fach am 27. August 2012 mit Herbert Fischer:
www.3fach.ch/main-story/lu-wahlen/