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Kolumne der Redaktion

06.08.2017

Trolleybus nach Ebikon: Verschläft der Verwaltungsrat der VBL eine zukunftsweisende Lösung?

Für die neue Trolleybus-Linie nach Ebikon wäre eine klar bessere Lösung möglich, als sie nun aufgegleist wird.


1941: In Luzern verkehren die ersten Trolleybusse der Schweiz. Innovation pur! 

2017: In Genf verkehren seit drei Jahren fahrleitungsunabhängige Trolleybusse. In Zürich werden solche Fahrzeuge trotz Kinderkrankheiten erprobt. 

Gemäss ETH könnte damit der Energiebedarf im Vergleich zu den herkömmlichen Trolleybussen um rund 15 Prozent gesenkt werden. Das wäre also auch für Luzern und damit auf dem Netz der VBL eine interessante Sache! Weil an gewissen Stellen (Ebikon!) auf Fahrleitungen verzichtet werden könnte, würden auch der Wartungsaufwand und die Betriebskosten verringert. 

Zurzeit läuft in Zürich eine Testphase. Ende Jahr wird dort dann entscheiden, ob der Bus serienmässig eingesetzt werden soll. Bern und Biel zum Beispiel haben bereits Fahrzeuge bestellt. Und auch Winterthur hat Interesse angemeldet.

2017: In Luzern, genauer in Ebikon, werden demnächst für «zig Millionen» Franken Masten gesetzt und Fahrleitungen für Trolleybusse zur «Mall of Switzerland» gezogen. 2019 sollen dann dort anstelle der indentitätsstiftenden blauweissen, die phantasielos bemalten «R-Busse» rollen. Übrigens: Kaum ein Chauffeur kann, trotz der PR-Bemühungen der VBL, dem Fahrgast den Begriff R-Bus genauer erklären. Wohl eine Wortschöpfung, die nur den VBL-Oberen etwas sagt. 

Noch wäre es für eine zukunftsgerichtete Lösung nicht zu spät, ginge es nicht um das Rechthaben der VBL-Gewaltigen. Warum lässt man nicht für ein bis zwei Jahre ab Maihof Dieselbusse nach Ebikon zur Mall verkehren? Nach Emmenbrücke ging das wegen des Umbaus des Seetalplatzes schliesslich auch.

Man wäre dann vielleicht um die Erfahrungen anderer Städte reicher und könnte aufgrund von mehr und neueren Erkenntnissen eine kluge Entscheidung treffen. Und man wüsste überdies, ob sich die Erwartungen in die «Mall of Switzerland» erfüllt haben.

Als Stadtluzerner Steuerzahler und somit sehr kleiner Miteigentümer der VBL fragt man sich, womit sich eigentlich das strategische Organ der VBL, der Verwaltungsrat, beschäftigt. Mindestens dieser müsste doch für solche Zukunftslösungen offen sein.

René Wigger, Luzern 


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Über Herbert Fischer:

Herbert Fischer (1951) arbeitet seit 1969 als Journalist und Pressefotograf. Er war unter anderem Redaktor der «LNN», der «Berner Zeitung» und Chefredaktor der «Zuger Presse». Seine Kernthemen sind Medien (Medienwirkung, Medienethik, Medienpolitik), direkte Demokratie, Sicherheitspolitik, soziale Fragen und gesellschaftliche Entwicklungen. Heute berät und unterstützt er Firmen, Organisationen und Persönlichkeiten in der Öffentlichkeitsarbeit. Fischer war von 1971 bis 1981 Mitglied der SP der Stadt Luzern, seither ist er parteilos. Er ist in Sursee geboren und Bürger von Triengen und Luzern, wo er seit 1953 lebt. Herbert Fischer ist Gründer und Redaktor von lu-wahlen.ch.


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1. Dezember 2021: Hanns Fuchs schreibt über Herbert Fischer:
http://www.luzern60plus.ch/aktuell/artikel/ein-strurbock-im-medienzirkus

Interview von Radio 3fach am 27. August 2012 mit Herbert Fischer:
www.3fach.ch/main-story/lu-wahlen/