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Kolumne der Redaktion

03.01.2017

Ergreifender Abschied von Vitus A. Ehrenbolger

In Hergiswil am Napf hat am Samstag (31. Dezember) eine grosse Trauergemeinde vom populären Journalisten Vitus A. Ehrenbolger Abschied genommen, der am 23. Dezember im Alter von 78 Jahren gestorben ist (siehe unter «In Verbindung stehende Artikel»). Dabei hielt Renato Cavoli, langjähriger Redaktor des «Böttu», eine liebevolle Abschiedsrede. Er hat das Manuskript lu-wahlen.ch zur Verfügung gestellt, wofür ihm auch hier bestens gedankt sei.


Renato Cavoli war Redaktor des Willisauer Boten.

De Vitus ond ech send gueti Arbetskollege gsii. Ned ganz us de gliche Generation. Aber fascht...

Vor öppe anderthalb Mönet, am 18. Novämber, han'ech mine letschti Arbetstag im «Willisauer Bot» gha. Ech ha zo dem Alass au es paar ehemaligi «Böttu»-Wäggfährte dörfe zomene schöne Abschedsapéro iilade. De Vitus hani onbedengt welle debi ha. Mer zwe hend so vöu glachet metenand, aber öis au emmer weder ärnschthaft ond usgebig öber de Journalismus, öbers Ziitigmache vo vorgeschter, geschter, höt ond morn onderhalte.

Mer hend es paar Gmeinsamkeite gha, de Vitus ond ech. Ech be zom Bischpöu, wie n'är, ou sehr e sensibel ond reagiere emotional, wenn mech es Ereignis, Mönsche oder bsonders gueti Text berüerid. Ond zäme hed eus au s'Liedguet vo de Jodler emmer weder zo Diskussione agregt. Dä Teil vo de volkstümliche Kultur hed eus beidne gfalle. Ned alles... aber ganz e Huufe devoh.

Wo n'ech a mim Abschedsapéro es paar Wort ha dörfe säge, han'ech es paar Schrett vo mer ewägg de Vitus gseh. Strahlend, met eme Lächle uf de Leppe ond i de Auge, vital, ond schiinbar no voller Schaffens-Chraft. Wo n'ech ehn e so gseh ha strahle, han ech mini Red onderbroche ond zo de Awäsende Kolleginne ond Kollege gseid: «Jetz luegid einisch öise strahlendi Vitus a. Är esch en wahri Legände vo öisem Bruef. Üüsi Region ond de «Willisauer Bot» send met sim Name ontrennbar verbonde.

Vitus, du gsehsch so guet us, ond strahlisch wie'ne Luusbueb. Das macht mer ond allne do enne Freud.»

De Vitus hed glächlet ond während de ganze chline Fiir sini gueti Luune ond sini Fröhlechkeit verbreitet.

Jetz, anderthalb Mönet schpöter, müemmer vo ehm Absched näh. Was blibt esch sis immense Läbeswärk i Form vo zahlriche Brecht ond Belder, sini Mönschlechkeit, ond sini Treui.

Ond sis Lächle a mim chline Abschedsfäschtli.

Vor 13 Johr esch de Vitus bim «Willisauer Bot» pensioniert worde. Ech ha d'Eehr gha, sis Abschedsfäschtli im «Höbali-Schi-Beizli» in Hergiswil dörfe «z'Fade z'schloh». Ond ech ha zo sine Eehre dörfe en Liedtext schriibe.

«S'Buurechöörli Lozärnerland», de Vitus hed johrelang i sinere träfe ond stemmigsvolle Art öber Konzärtöbe vo dem bekannte Verein gschrebe, esch au is «Höbali» choh. Ond hed före Vitus es paar wonderschöni Jodellieder gsonge.

De Vitus esch ufeme Stuel ghöcklet ond hed dene Lieder zueglost. Met wachem Bleck ond Auge, wo Dankbarkeit, Ergreffeheit ond Freud uusgstrahlt hend.

Denn hed «S'Buurechöörli» onder de Leitig vom Ufhuuser Dirigänt ond Komponescht Sepp Dubach das äxtra för dä Alass neu texteti Lied «Em Vitus zom Dank» aagstemmt. D'Melodie ghört zomene ganz bekannte Lied vom Sepp Dubach. «De Luusbueb» heisst das loschtige ond berüerendi Lied im Original. För e Vitus heds en eigete, en neue Text gäh.  

Äbe: «Em Vitus zom Dank».

D'Auge vom Vitus hend verröterisch glänzt ond au DIE wo söscht weniger metem Liedguet vo de Jodler ztue hend, hend ruig ond ergreffe zueglost. Ech gloube mer hend im Vitus met dem Lied en Freud chönne mache.

Ond ganz am Ändi ben'au ech ergreffe gsi. Ned wäge mim Text. Das send es paar Värsli gsi vo öpperem wo s'erscht mol e Liedtext gschrebe hed. Aber im Vitus sine Händedrock ond sis Strahle, das hed au mech berüert. Ond ech ha au müesse ufpasse, dass mech d'Emotione ned öbermannid. So vöu ech mech aber cha erennere, ben'ech ned de einzig gsi, wo zäme metem Vitus nome met Müe es paar Tränli hed chönne zrogghebe.

Liebe Vitus, mängisch, zom Bischpöu bi mim Absched vor anderthalb Mönet, hesch tatsächlech wie ne Luusbueb gstrahlet. Drom hend das Lied ond au de neui Text secher guet zo der passset.

Wie heisst amigs bim Stärbe so schön:

«Das ewige Licht leuchte ihm und der Herr schenke ihm die ewige Ruhe».

Das metem Liecht fend'ech schön. Das met de Rue eigentlech au. Nome - ech glaube, em Vitus words i de ewige Rue gli emol e chli längwiilig...

Drom, liebe Vitus: Bevor dass mer dis Lied, gsonge vom «Buurechörli», nomoll ghörid, wett ech der nome eis säge:

Danke för alles Vitus. Ond uf Wederluege!

Renato Cavoli, Schötz

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Siehe auch unter «In Verbindung stehende Artikel».

Und unter «Dateien»: der Nachruf seiner Familie.


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Über Herbert Fischer:

Herbert Fischer (1951) arbeitet seit 1969 als Journalist und Pressefotograf. Er war unter anderem Redaktor der «LNN», der «Berner Zeitung» und Chefredaktor der «Zuger Presse». Seine Kernthemen sind Medien (Medienwirkung, Medienethik, Medienpolitik), direkte Demokratie, Sicherheitspolitik, soziale Fragen und gesellschaftliche Entwicklungen. Heute berät und unterstützt er Firmen, Organisationen und Persönlichkeiten in der Öffentlichkeitsarbeit. Fischer war von 1971 bis 1981 Mitglied der SP der Stadt Luzern, seither ist er parteilos. Er ist in Sursee geboren und Bürger von Triengen und Luzern, wo er seit 1953 lebt. Herbert Fischer ist Gründer und Redaktor von lu-wahlen.ch.


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1. Dezember 2021: Hanns Fuchs schreibt über Herbert Fischer:
http://www.luzern60plus.ch/aktuell/artikel/ein-strurbock-im-medienzirkus

Interview von Radio 3fach am 27. August 2012 mit Herbert Fischer:
www.3fach.ch/main-story/lu-wahlen/