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Kolumne der Redaktion

20.10.2016

Grosses Interesse an den Auswirkungen der «digitalisierten Gesellschaft»

Im Verkehrshaus führte der Kanton Luzern gestern Mittwoch (19. Oktober) zum zehnten Mal das «Forum Arbeit» durch. Es thematisierte die Digitalisierung und ihre Auswirkungen auf die Gesellschaft insgesamt und speziell auf den Arbeitsmarkt und Leistungen des Staates.


Die Dienststelle Wirtschaft und Arbeit (WIRA) ist Gesundheits- und Sozialdirektor Guido Graf (CVP) unterstellt.

Hans Hofstetter leitet die WIRA noch bis zu seiner Pensionierung (Ende Februar).

Kurt Simon ist bei der WIRA Leiter Arbeitsmarkt und geht (Ende November) ebenfalls in Pension.

Bilder: Herbert Fischer

Selbstfahrende Autos, 3D-Drucker, künstliche Intelligenz: allein diese Stichworte machen deutlich, welch tiefgreifende Veränderungen in der Arbeitswelt stattfinden. Die Debatte über die Auswirkungen der neuen Technologien auf die Gesellschaft im allgemeinen und besonders auf den Arbeitsmarkt sowie, als Sekundärfeffekt, auf die sozialen Sicherungssysteme wird von zwei Thesen beherrscht:

- Einerseits die Umwälzung der disruptiven Art vor allem im mittleren und unteren Anspruchssegment, einhergehend mit sinkender Arbeitsnachfrage und als Folgen davon Massenarbeitslosigkeit und massive Einkommensunterschiede.

- Die andere These stützt sich auf die Erfahrungen der Vergangenheit. Kurz- bis mittelfristige Nachfrage-Verschiebungen werden ebenfalls prognostiziert, jedoch gefolgt von einem nachhaltigen Wirtschaftswachstum und der Entstehung neuer Tätigkeitsprofile.

Vor diesem Hintergrund lud die Dienststelle Wirtschaft und Arbeit (WIRA) des Gesundheits- und Sozialdepartements des Kantons Luzern (GSD). Etwa 300 Persönlichkeiten aus Politik, Verwaltung und Wirtschaft kamen ins Verkehrshaus, um Kurzreferate anzuhören und einer Diskussion beizuwohnen (siehe unter «Dateien»: das Programm).

Als Chef des GSD hielt Regierungsrat Guido Graf die folgende Begrüssungsrede: 

«Digitalisierung, industrielle Revolution 4.0, Arbeiten 4.0, Digitale Schweiz.

Das sind alles Begriffe, die momentan inflationär benutzt werden und gemischte Gefühle wecken. Der Bundesrat hat im April 2016 beschlossen, die Strategie "Digitale Schweiz" per sofort in Kraft zu setzen. "Die Schweiz soll die Chancen der Digitalisierung in allen Lebensbereichen konsequent nutzen", hiess es in der Medienmitteilung des Bundesrates. 

Das klingt zwar interessant, es bleibt aber auch unklar, was die Digitalisierung für uns konkret bedeutet. 

Für mich steht aber eindeutig eine Frage im Raum, die von Bedeutung ist: "Wird die Digitalisierung Arbeitsplätze vernichten?" Mit dieser Frage haben sich auch Generationen vor uns beschäftigt als die erste, zweite und dritte industrielle Revolution Einzug hielten und die sozialen Verhältnisse dauerhaft prägten

Und auch jetzt stehen wir vor ähnlichen Umwälzungen. Deswegen müssen wir uns auch konkrete Fragen stellen: Was passiert mit den Taxi- und LKW-Fahrern, wenn Autos selbstfahrend werden? Dürfen wir uns vom klassischen Bürojob verabschieden? Können alle Jobs im Gesundheits- und Sozialbereich in heutiger Form erhalten bleiben?

Meine Damen und Herren, ich will diese Fragen mit einem Zitat von Perikles beantworten: "Es ist nicht unsere Aufgabe, die Zukunft vorauszusagen, sondern auf sie gut vorbereitet zu sein."

Mit der Digitalisierung wird alles immer mehr durch IT vernetzt. Wie auch die bisherigen Revolutionen wird auch die Neue ihre schlechten, aber auch ihre guten Seiten haben. Die Digitalisierung muss und soll nicht zum Jobfresser werden. Einige Tätigkeiten werden wegfallen, 

Neue werden dazu kommen. Es geht also massgebend darum, dass wir den richtigen Weg einschlagen und unsere Leute auf dem Markt ausbilden und für die Zukunft vorbereiten.

Man hat bis jetzt immer davon gesprochen, dass das Ende der Arbeit bevorsteht. Und trotz revolutionären Fortschritten arbeiten heute deutlich mehr Menschen als noch vor 100 Jahren. Verschiebungen in der Arbeitswelt wird es geben. Es ist aber auch eine Chance, Prozesse zu optimieren. Das sehe ich bei unserem Gesundheitswesen beim Einsatz von moderner Technologie. Und wir dürfen nicht vergessen: Die Schweiz ist eines der Länder, das am besten vorbereitet ist.»

Regierungsrat Guido Graf, Gesundheits- und Sozialdirektor, Luzern


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Über Herbert Fischer:

Herbert Fischer (1951) arbeitet seit 1969 als Journalist und Pressefotograf. Er war unter anderem Redaktor der «LNN», der «Berner Zeitung» und Chefredaktor der «Zuger Presse». Seine Kernthemen sind Medien (Medienwirkung, Medienethik, Medienpolitik), direkte Demokratie, Sicherheitspolitik, soziale Fragen und gesellschaftliche Entwicklungen. Heute berät und unterstützt er Firmen, Organisationen und Persönlichkeiten in der Öffentlichkeitsarbeit. Fischer war von 1971 bis 1981 Mitglied der SP der Stadt Luzern, seither ist er parteilos. Er ist in Sursee geboren und Bürger von Triengen und Luzern, wo er seit 1953 lebt. Herbert Fischer ist Gründer und Redaktor von lu-wahlen.ch.


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1. Dezember 2021: Hanns Fuchs schreibt über Herbert Fischer:
http://www.luzern60plus.ch/aktuell/artikel/ein-strurbock-im-medienzirkus

Interview von Radio 3fach am 27. August 2012 mit Herbert Fischer:
www.3fach.ch/main-story/lu-wahlen/