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Kolumne der Redaktion

28.07.2016

Geben wir dem Projekt Hymne eine Chance!

Zum Artikel «Projekt jetzt abbrechen» in der «NLZ» vom 23. Juli 2016.


Die Diskussion um eine neue Landeshymne nimmt kuriose Formen an. Letzten Samstag forderte Kari Kälin in seinem Kommentar auf der Frontseite der «Neuen Luzerner Zeitung» vollmundig Übungsabbruch: Die Schweizerische Gemeinnützige Gesellschaft (SGG) säe nur Zwietracht, «indem sie ohne politisches Mandat eine neue Hymne unters Volk bringen will». 

Ein Nidwaldner und ein Walliser Nationalrat wollen der SGG sogar das Mandat der Rütli-Verwaltung entziehen, weil diese es wagt, an der bevorstehenden Bundesfeier auf dem Rütli neben den «offiziellen» Strophen der Landeshymne auch jene neuen Zeilen singen zu lassen, die siegreich aus dem von der SGG lancierten Wettbewerb hervorgegangen sind.

Drei Tage später, in der Ausgabe vom 26. Juli, kommt dann der Schöpfer eben dieser neuen Strophe, Werner Widmer, in einem Interview zum Zug. In schlichten Worten erläutert er glaubwürdig seine Motivation, zur Melodie unserer heutigen Hymne einen Text zu schaffen, der, aufbauend auf christlichen Werten wie Solidarität, Gerechtigkeit und Frieden, «integrierend statt trennend» wirken soll.

Mich erstaunen zwei Dinge. Zuerst ist es die Reihenfolge. Hätte dieses Interview nicht zwingend zur Meinungsbildung gehört, bevor ein redaktioneller Kommentar eher gröberen Zuschnitts bereits den endgültigen Strich unter die Rechnung zu ziehen sucht? 

Und zweitens: die Verweigerungshaltung angeblich breiter Kreise. Persönlich kann ich mit «Trittst im Morgenrot daher» gut leben. Es ist ein Gebet, vom Pathos des 19. Jahrhunderts geprägt. Trotzdem halte ich den Versuch, zur gleichen Melodie Worte zu finden, die dem heutigen Lebensgefühl vieler Menschen besser entsprechen, für ein spannendes Projekt. Geben wir ihm doch eine Chance und führen wir die öffentliche Diskussion darüber mit der angemessenen Würde!

Hans Moos, Ballwil


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Über Herbert Fischer:

Herbert Fischer (1951) arbeitet seit 1969 als Journalist und Pressefotograf. Er war unter anderem Redaktor der «LNN», der «Berner Zeitung» und Chefredaktor der «Zuger Presse». Seine Kernthemen sind Medien (Medienwirkung, Medienethik, Medienpolitik), direkte Demokratie, Sicherheitspolitik, soziale Fragen und gesellschaftliche Entwicklungen. Heute berät und unterstützt er Firmen, Organisationen und Persönlichkeiten in der Öffentlichkeitsarbeit. Fischer war von 1971 bis 1981 Mitglied der SP der Stadt Luzern, seither ist er parteilos. Er ist in Sursee geboren und Bürger von Triengen und Luzern, wo er seit 1953 lebt. Herbert Fischer ist Gründer und Redaktor von lu-wahlen.ch.


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1. Dezember 2021: Hanns Fuchs schreibt über Herbert Fischer:
http://www.luzern60plus.ch/aktuell/artikel/ein-strurbock-im-medienzirkus

Interview von Radio 3fach am 27. August 2012 mit Herbert Fischer:
www.3fach.ch/main-story/lu-wahlen/