das gesamte meinungsspektrum lu-wahlen.ch - Die Internet-Plattform für Wahlen und Abstimmungen im Kanton Luzern

Spenden für Verein lu-wahlen.ch

Diese Website gefällt mir! Um weitere Beiträge darauf zu ermöglichen, unterstütze ich lu-wahlen.ch gerne mit einem Betrag ab CHF 10.-

 

 

Kolumne der Redaktion

23.05.2016

Für mehr Behutsamkeit

So schwierig das Thema Fortpflanzungsmedizin auch sein mag, so wichtig ist es, dass sich nicht nur Fachleute, sondern wir alle damit befassen. Die Weitergabe des Lebens ist ja ein grundlegender Vorgang, der alle Menschen betrifft. Und wir tun gut daran, Eingriffe in die spontanen Abläufe klar zu regeln und auf echte Notsituationen einzuschränken.


Auf die Frage «Wann beginnt für Sie das menschliche Leben?» antwortete Bundesrat Alain Berset jüngst im Interview mit der «NLZ» (Ausgabe vom 18. Mai, siehe unter «Dateien») mit einer Gegenfrage: «Verdient ein Fötus von zwölf Wochen mehr Schutz als ein Embryo von ein paar Tagen?»

Schlagartig wird uns damit die Gratwanderung bewusst, auf die wir uns mit der Fortpflanzungsmedizin eingelassen haben. Gewiss kann man solche Fragen pragmatisch, mit Blick auf kurzfristige Erfolge in der Abwendung von Krankheit und Leid, angehen. Früher oder später holen uns aber die Grundfragen ein: Wann beginnt Leben und wie schützen wir es?

Auch wenn die Antwort offen bleibt, so wissen wir doch, dass der menschliche Embryo das ganze Potenzial eines konkreten, individuellen Menschenlebens enthält. Wir haben also guten Grund, mit dem Embryo behutsam umzugehen. Das revidierte Fortpflanzungsmedizingesetz lockert den Schutz des Embryos stärker, als der Bundesrat ursprünglich beabsichtigt hatte. Über die seltenen Fälle schwerer Erbkrankheiten hinaus soll die Präimplantationsdiagnostik (PID) nun generell bei Paaren zulässig sein, die auf natürlichem Weg keine Kinder bekommen können und deshalb die künstliche Befruchtung anwenden. 

Diese Ausweitung ist meines Erachtens ein Schritt in die falsche Richtung. Ich lehne deshalb die Vorlage ab. Ein Volks-Nein wird das Parlament veranlassen, ein Gesetz vorzulegen, das den Schutz des Embryos auf längere Sicht besser gewährleistet.

Hans Moos, Ballwil


Teilen & empfehlen:
Share    
Kommentare:

Keine Einträge

Kommentar verfassen:

Ins Gästebuch eintragen
CAPTCHA-Bild zum Spam-Schutz  

Über Herbert Fischer:

Herbert Fischer (1951) arbeitet seit 1969 als Journalist und Pressefotograf. Er war unter anderem Redaktor der «LNN», der «Berner Zeitung» und Chefredaktor der «Zuger Presse». Seine Kernthemen sind Medien (Medienwirkung, Medienethik, Medienpolitik), direkte Demokratie, Sicherheitspolitik, soziale Fragen und gesellschaftliche Entwicklungen. Heute berät und unterstützt er Firmen, Organisationen und Persönlichkeiten in der Öffentlichkeitsarbeit. Fischer war von 1971 bis 1981 Mitglied der SP der Stadt Luzern, seither ist er parteilos. Er ist in Sursee geboren und Bürger von Triengen und Luzern, wo er seit 1953 lebt. Herbert Fischer ist Gründer und Redaktor von lu-wahlen.ch.


treten Sie mit lu-wahlen.ch in Kontakt

1. Dezember 2021: Hanns Fuchs schreibt über Herbert Fischer:
http://www.luzern60plus.ch/aktuell/artikel/ein-strurbock-im-medienzirkus

Interview von Radio 3fach am 27. August 2012 mit Herbert Fischer:
www.3fach.ch/main-story/lu-wahlen/