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Kolumne der Redaktion

10.09.2015

Historische Hotels sind Sympathieträger für den Denkmalschutz

Die «Tage des Denkmals» stehen an. Sie umfassen auch in Luzern und in der Innerschweiz eine ganze Palette von Events für das breite Publikum (siehe unter «Dateien» und «Links»).


Der «Schweizerhof» (Mitte) mit seinen beiden Anbauten.

Bilder: Emanuel Ammon / AURA

Der Hoteleingang zum «Des Balances» am Luzerner Weinmarkt.

Der Hoteleingang zum «Wilden Mann» an der Bahnhofstrasse.

Der Hoteleingang zum «Palace» an der Haldenstrasse.

Das «Palace» mit dem Quai (rechts), an dem auch das populäre Seebad liegt.

Die Bar des «Palace».

Das «Palace» (vorne) und das «Montana» (oben).

Die Réception des «Montana».

Das «Monopol» am Bahnhofplatz.

Alle Bilder sind urheberrechtlich geschützt.

In der Einladung zur heutigen, öffentlichen Eröffnungsveranstaltung um 16h im Saal der Maskenliebhaber im Süsswinkel 7 in Luzern heisst es: «Seit 20 Jahren verleiht ICOMOS den Preis des „Historischen Hotels / Restaurants des Jahres“. 1995 wurde in Luzern anlässlich einer Tagung erstmals über Bedeutung und Chancen von historischen Gebäuden im Tourismus diskutiert, dies im Umfeld der Diskussion um den Erhalt der Säle des Hotels Schweizerhof. Seither hat sich die Idee der historischen Gasthäuser als touristisches Erfolgsmodell entwickelt.» 

Bemühungen wie jene der ICOMOS (für: Gruppe Schweiz des Internationalen Rates für Denkmalpflege) und ihrer Partner (hotelleriesuisse, GastroSuisse, Schweiz Tourismus  sowie der kantonalen Denkmalpfleger) können gar nicht hoch genug geschätzt werden.

In Luzern ebenso wie anderswo prägen historische Hotels die öffentlichen Räume und die Stadtbilder massgeblich mit, sind klassische, alte Restaurants tragende Säulen einer «Beizenkultur», welche Entstehung und Entwicklung eines Lebensraums erzählt und fortschreibt. Denn hier findet noch Geschichtsschreibung statt, wie sie nur das reale Leben zu leisten vermag, sind Fakten und Figuren in Erzählungen noch präsent, auch wenn sie längst selber Geschichte sind.  

Stirbt ein Hotel oder stirbt eine «Beiz» so stirbt immer auch ein Kapitel Gesellschaftskultur und wird unwiederbringlich zur Geschichte. Historische Fassaden also sind das eine, das gesellschaftliche Leben dahinter – das «touristische», aber auch und erst recht das «einheimische» – das andere.

Luzern bietet Möglichkeiten zuhauf, sich selber immer wieder für die Anliegen der Denkmalpflege, speziell auch den stilgerechten Erhalt historischer Hotels und Restaurants zu sensibilisieren. Man muss nicht Kunst- und Architekturgeschichte studiert haben und über jedwelche Stilepochen genau Bescheid wissen, um sich an der Poesie des Banalen zu erbauen, etwa am Eingang zum «Des Balances» am Weinmarkt in Luzern (Bild rechts); oder um die Formen und Rhythmen wuchtiger Fassaden wie jener des «Schweizerhof», des «Palace», des «Montana» oder des «Monopol» auf sich wirken zu lassen. 

Wenn die Bilder (rechts) des Luzerner Fotografen Emanuel Ammon dazu beitragen, den Sinn für solche Hingucker zu schärfen und ihnen fortan wieder mehr Aufmerksamkeit zu schenken, hat ihre Veröffentlichung den beabsichtigten Zweck erfüllt. Denn oft ist es ja so, dass man zwar durchaus um Wert und Wirkung solcher historischer Bauten weiss, ihre alltäglichen Anblicke aber so selbstverständlich sind, dass sie genau deswegen kaum mehr wirklich beachtet werden; es sei denn, es drohe ihnen der Abbruch.

Kommt dazu: Mit dem enormen Spardruck in der kantonalen Finanzpolitik drohen dem Denkmalschutz weitere, schmerzliche Kürzungen. Die Folgen sind klar: erhaltenswerte historische Bauten können mangels kantonaler Beiträge nicht oder nicht mehr rechtzeitig subventioniert werden und verlottern weiter. Diese bedenkliche Feststellung kann gar nicht oft und deutlich genug wiederholt werden. 

Herbert Fischer, Redaktor lu-wahlen.ch, Luzern


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Über Herbert Fischer:

Herbert Fischer (1951) arbeitet seit 1969 als Journalist und Pressefotograf. Er war unter anderem Redaktor der «LNN», der «Berner Zeitung» und Chefredaktor der «Zuger Presse». Seine Kernthemen sind Medien (Medienwirkung, Medienethik, Medienpolitik), direkte Demokratie, Sicherheitspolitik, soziale Fragen und gesellschaftliche Entwicklungen. Heute berät und unterstützt er Firmen, Organisationen und Persönlichkeiten in der Öffentlichkeitsarbeit. Fischer war von 1971 bis 1981 Mitglied der SP der Stadt Luzern, seither ist er parteilos. Er ist in Sursee geboren und Bürger von Triengen und Luzern, wo er seit 1953 lebt. Herbert Fischer ist Gründer und Redaktor von lu-wahlen.ch.


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1. Dezember 2021: Hanns Fuchs schreibt über Herbert Fischer:
http://www.luzern60plus.ch/aktuell/artikel/ein-strurbock-im-medienzirkus

Interview von Radio 3fach am 27. August 2012 mit Herbert Fischer:
www.3fach.ch/main-story/lu-wahlen/