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Kolumne der Redaktion

15.08.2015

Installation veranschaulicht das Drama von Melilla

In der Galerie am Franziskanerplatz 5 in Luzern ist derzeit eine Installation des Künstlers Christoffer Joergensen zu besichtigen. Sie thematisiert die unablässigen Versuche, durch das Überklettern eines Zauns vom marrokanischen Territorium in die spanische Exklave Melilla und so in den EU-Raum zu gelangen.


Initiant und Kurator Marco Stoffel und Künstler Christoffer Joergenssen vor dem Haus Franziskanerplatz 5, wo die Installation bis am 31. August besichtigt werden kann.

Bild: Herbert Fischer

Der Flyer zur Aussstellung, die nach Voranmeldung unter 079 401 59 38 geöffnet wird.

Die spanische Exklave Melilla...

... und ihr Zentrum.

Dieser sechs Meter hohe Zaun umgibt die spanische Stadt Melilla...

... und schirmt sie so vom marokkanischen Umland ab. Denn wer den Zaun überklettert, will auf EU-Territorium gelangen und so den «Dublin-Status» erlangen.

So präsentiert sich die Installation von Christoffer Joergensen am Franziskanerplatz 5.

Und diese Anblicke vermitteln...

... ihr Inneres.

Eine 360-Grad-Aufnahme an der Stelle, wo der Zaun ins Mittelmeer mündet.

Bilder: Christoffer Joergensen

Derzeit sind weltweit 57 Millionen Menschen auf der Flucht. Seit Beginn des Jahres 2015 sind 250 000 Menschen übers Mittelmeer nach Europa geflohen. Ungarn baut bereits einen Zaun zur serbischen Grenze. Ist die Antwort auf diese Flüchtlingsströme ein «Europa hinter Gittern»? Wie dies aussehen würde, zeigt die spanische Exklave Melilla, welche als EU-Territorium von marokkanischem Staatsgebiet umgeben ist. 80 000 Menschen leben in dieser eingezäunten Stadt.

Zusammen mit dem Fotokünstler Christoffer Joergensen hat der Luzerner Rechtsanwalt und Kurator Marco Stoffel im Herbst 2014 ein Projekt lanciert, welches in verschiedenen europäischen Städten mittels künstlerischer Intervention dieses Melilla-Schicksal für Europa aufzeigen soll.

Joergensen hat mit seinem Kunstwerk MELILLA PANORAMA eine Metapher der durchstochenen Erdkugel (Holzkugel durch die Neonröhren führen) geschaffen, welche innen Abschrankungen gegen die Flüchtlinge in Not aufstellt (Kugelinneres mit Fotopanorama vom Zaun in Melilla).

Beginnend in Luzern wandert das MELILLA PANORAMA noch dieses Jahr weiter nach Budapest und Calais. Nächstes Jahr sind in der Schweiz Bern und Zürich als Stationen vorgesehen, zudem Istanbul und Ventimiglia. Im Folgejahr sind Stationen in Genf und Brüssel geplant, bevor das Kunstwerk im Herbst 2017 wieder zurück nach Luzern kommt. 

Christoffer Joergensen ist 1978 in Dänemark geboren. Er absolvierte seine Studien der Kunst an der Byam Shaw School of Art und der Fotografie an der Royal College of Art in London. Der Künstler lebt und arbeitet in Zürich. Seine letzten Ausstellungen in diesem Jahr hatte er in London und Steffisburg.

Das von ihm zurzeit in der Galerie am Franziskanerplatz 5 in Luzern ausgestellte Kunstwerk ist eine zwei Meter hohe kugelförmige Konstruktion aus Holz und Blachen. Auf der Innenseite der Kugel befindet sich ein 360°-Panorama aus 23 nahtlos zusammengefügten Fotografien. Der Bildraum kann nicht betreten werden, aber eine Anzahl dreieckiger Öffnungen geben Einblick.

So sieht man durch ein Fenster den hohen Zaun, welcher Afrika von Europa trennt. Durch ein zweites Fenster sieht man das Meer und gegenüber zwei Wachtposten. Der Himmel ist blau und das weite Meer verspricht Freiheit, doch im inneren der Kugel wirkt das Bild unheimlich und klaustrophobisch. 

 

Christoffer Joergensen hat das Panorama in der spanischen Exklave Melilla aufgenommen. Er sagt: «Der elf Kilometer lange und sieben Meter hohe Zaun markiert die Grenze zwischen ihr und Marokko. Diese Stadt ist ein Stück EU auf nordafrikanischem Boden und für viele ist der Zaun die letzte Hürde zu einem besseren Leben fern von Armut und Krieg. Vor dem Melilla-Panorama sind wir Ausgeschlossene und werden das universelle Gefühl nicht los, auf der falschen Seite der Mauer zu stehen.»

Die Öffnungszeiten 

Die Installation am Franziskanerplatz 5 in Luzern kann jederzeit nach Voranmeldung besichtigt werden: 079 401 59 38 (Marco Stoffel).

Ohne Voranmeldung ist sie wie folgt zu besichtigen:

Donnerstag und Freitag, 20. und 21. August: 18 bis 21 Uhr
Samstag,, 22. August: 10 bis 14 Uhr
Donnerstag und Freitag, 27. und 28. August: 18 bis 21 Uhr
Samstag, 29. August: 10 bis 18 Uhr. 

(Dies ist eine Medienmitteilung) 


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Über Herbert Fischer:

Herbert Fischer (1951) arbeitet seit 1969 als Journalist und Pressefotograf. Er war unter anderem Redaktor der «LNN», der «Berner Zeitung» und Chefredaktor der «Zuger Presse». Seine Kernthemen sind Medien (Medienwirkung, Medienethik, Medienpolitik), direkte Demokratie, Sicherheitspolitik, soziale Fragen und gesellschaftliche Entwicklungen. Heute berät und unterstützt er Firmen, Organisationen und Persönlichkeiten in der Öffentlichkeitsarbeit. Fischer war von 1971 bis 1981 Mitglied der SP der Stadt Luzern, seither ist er parteilos. Er ist in Sursee geboren und Bürger von Triengen und Luzern, wo er seit 1953 lebt. Herbert Fischer ist Gründer und Redaktor von lu-wahlen.ch.


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1. Dezember 2021: Hanns Fuchs schreibt über Herbert Fischer:
http://www.luzern60plus.ch/aktuell/artikel/ein-strurbock-im-medienzirkus

Interview von Radio 3fach am 27. August 2012 mit Herbert Fischer:
www.3fach.ch/main-story/lu-wahlen/