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Kolumne der Redaktion

19.03.2015

Stimmiger Abschied von Hanspeter Léchenne

Im MaiHof in Luzern hat heute Donnerstagnachmittag (19. März) die Abschiedsfeier für den am 10. März verstorbenen Journalisten Hanspeter Léchenne stattgefunden. Etwa 200 Personen erwiesen dem ebenso bekannten wie beliebten Fussballexperten, Kollegen und Freund die letzte Ehre.


Der letzte Gruss des FCL (rechts) und jener der Diabetesgesellschaft; für beide hatte Hanspeter Léchenne gearbeitet.

Bilder: Herbert Fischer

Franz Zemp gestaltete und leitete eine stimmige Feier, die gut zum Verstorbenen passte.

Als Gemeindeleiter der Pfarrei St. Josef führte Franz Zemp gefühlvoll und mit feinem Sinn für den Verstorbenen, sein Leben und Wirken durch die würdige Feier, die ganz der Persönlichkeit von «Lesch» entsprach, der nie ein Mensch der lauten Töne gewesen war.

Neben der Familie, Nachbarn, Kollegen und Freunden waren Medienschaffende sowie ehemalige Fussballer unter den Trauergästen, so Kudi Müller und Paul Wolfisberg sowie Romano Simioni, während 24 Jahren Präsident des FCL.

Der Fussballclub Luzern und die Diabetesgesellschaft, für die der Fussballfan und selber an Diabetes erkrankte Verstorbene als Öffentlichkeitsarbeiter tätig gewesen war, schickten Kränze mit Frühlingsblumen, die im weichen Licht leuchteten, das die Sonne zu «Leschs» Abschied entsandte (Bild rechts).

Zum traurigen Anlass, der so viele und so unterschiedliche Menschen zum Abschied von Hanspeter Léchenne vereinte, hatte Franz Zemp kleine und grosse Steine und einen Fussball zur Kerze gelegt. Steine versinnbildlichen das Bruchstückhafte und Vergängliche im Leben. Steine sind zudem ein Symbol der Erinnerung. So konnten alle Anwesenden eine Kerze anzünden und als Zeichen der Verbundenheit mit «Lesch» einen Stein mitnehmen. 

Mit diesen Zeilen drückte Franz Zemp die Gedanken und Gefühle vieler Anwesender aus:

Wir gehen weiter,
hinterlassen Spuren
im Schnee –
zerronnen
 
Wir gehen weiter,
hinterlassen Spuren
im Sand
weggeweht
 
Wir gehen weiter,
hinterlassen Spuren
auf Steinen
beständig
 
Wir gehen weiter,
hinterlassen Spuren
im Gras
lebendig.

Bei seinen Recherchen über die Persönlichkeit des Verstorbenen ist Franz Zemp mehrmals Beschreibungen begegnet, die von einem Menschen handelten, der einen leisen, oft doppel-, meist auch sehr hintersinnigen Humor pflegte und verbreitete.  

Beifügen liesse sich, dass «Lesch» anderen Menschen nie zeigte und sie nie spüren liess, dass er viele von ihnen intellektuell überragte. 

Franz Zemp las nicht von ungefähr ein Gedicht von Wilhelm Busch vor, den auch Hanspeter Léchenne ab und an zitiert hatte:
 
Es sitzt ein Vogel auf dem Leim,
er flattert sehr und kann nicht heim.
Ein Schwarzer Kater schleicht herzu,
die Krallen scharf, die Augen gluh.
Am Baum hinauf und immer höher,
kommt er dem armen Vogel näher.
 
Der Vogel denkt: Weil das so ist
und weil mich doch der Kater frisst,
so will ich keine Zeit verlieren,
will noch ein wenig quinquilieren
und lustig pfeifen wie zuvor,
der Vogel, scheint mir, hat Humor.

Wie es Hanspeter Léchenne vor seinem Tod gewünscht hatte, blieben die Trauergäste nach der Feier zu Speis und Trank zusammen. Sie erhoben die Gläser zu seinem Gedenken und erinnerten sich so eines Menschen, der so Vielen so sehr fehlen wird. 

Hanspeter Léchenne war letzte Woche im Alter von 63 Jahren an Lungenkrebs verstorben. Sein Tod hat grosse Betroffenheit und Trauer ausgelöst. 

Herbert Fischer, Redaktionskollege von Hanspeter Léchenne bei den «LNN» in den Jahren 1980 bis 1987, Luzern


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Über Herbert Fischer:

Herbert Fischer (1951) arbeitet seit 1969 als Journalist und Pressefotograf. Er war unter anderem Redaktor der «LNN», der «Berner Zeitung» und Chefredaktor der «Zuger Presse». Seine Kernthemen sind Medien (Medienwirkung, Medienethik, Medienpolitik), direkte Demokratie, Sicherheitspolitik, soziale Fragen und gesellschaftliche Entwicklungen. Heute berät und unterstützt er Firmen, Organisationen und Persönlichkeiten in der Öffentlichkeitsarbeit. Fischer war von 1971 bis 1981 Mitglied der SP der Stadt Luzern, seither ist er parteilos. Er ist in Sursee geboren und Bürger von Triengen und Luzern, wo er seit 1953 lebt. Herbert Fischer ist Gründer und Redaktor von lu-wahlen.ch.


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1. Dezember 2021: Hanns Fuchs schreibt über Herbert Fischer:
http://www.luzern60plus.ch/aktuell/artikel/ein-strurbock-im-medienzirkus

Interview von Radio 3fach am 27. August 2012 mit Herbert Fischer:
www.3fach.ch/main-story/lu-wahlen/