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Kolumne der Redaktion

29.10.2014

Mit 2,84 Stellen 500 000 Franken sparen: Wie geht das, Herr Regierungsrat Schwerzmann?

Mit generellen Kürzungen bei den sozialen Einrichtungen von fünf Prozent sollen in den Jahren 2015 bis 2017 sieben Millionen Franken pro Jahr gespart werden. Finanzdirektor Schwerzmann sagte dazu im «Tele1» am 24. Oktober 2014, das gehe ohne Leistungsabbau in der Betreuung. Diese Einsparungen sollen in der Verwaltung und mit Strukturbereinigungen erfolgen.


Die Rodtegg hat rund 170 KlientInnen und total (inklusive PraktikantInnen)  rund 250 Mitarbeitende (das entspricht 120 Vollzeitstellen). Die Administration/Finanzen/IT (ohne Lernende) inklusive Bereichsleitung Dienste und Direktion umfasst total 6,46 Stellen. Davon sind nur gerade 2,84 Stellen mit einem Personalaufwand von 360‘000 Franken in der Leistungsvereinbarung mit dem Gesundheits- und Sozialdepartement (GSD) eingerechnet. Die restlichen Kosten werden durch das Bildungs- und Kulturdepartement und die IV getragen. Das GSD verlangt nun eine Einsparung um 500‘000 Franken. Wie diese Summe ohne Leistungsabbau in der Betreuung allein in der Verwaltung gespart werden soll, muss Herr Schwerzmann uns noch zeigen. 

Um die Sparvorgaben des GSD einzuhalten baut die Rodtegg deshalb per 1. Januar 2015 im Bereich Kinder und Jugendliche 20 Prozent der Leistungen ab. Doch damit nicht genug. Vier junge Menschen mit schweren Behinderungen, welche im Sommer die Rodtegg verlassen, finden weder einen Tages- noch einen Wohnplatz im Kanton Luzern (und auch nicht in den angrenzenden Kantonen). 

Ihnen wurde vor einem Jahr ein Tagesplatz von einer anderen sozialen Einrichtung im Kanton Luzern zugesichert, doch nun erhielten sie eine Absage. Die Plätze werden nun aus Spargründen nicht angeboten. Diese vier jungen Menschen stehen ab Juli 2015 auf der Strasse. 

Öffentlich zu erklären, solche Sparübungen könnten ohne Leistungsabbau in der Betreuung vorgenommen werden, zeugt von Unkenntnis der Sachlage, denn das ist einfach nicht möglich. Mehr noch: Eine solche Aussage ist ein Schlag ins Gesicht der betroffenen KlientInnen, der Angehörigen und des Personals, das sich mit hohem Engagement für eine kompetente und professionelle Betreuung einsetzt. 

Luitgardis Sonderegger-Müller, Direktorin die rodtegg, Stiftung für Menschen mit körperlicher Behinderung, Luzern


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Über Herbert Fischer:

Herbert Fischer (1951) arbeitet seit 1969 als Journalist und Pressefotograf. Er war unter anderem Redaktor der «LNN», der «Berner Zeitung» und Chefredaktor der «Zuger Presse». Seine Kernthemen sind Medien (Medienwirkung, Medienethik, Medienpolitik), direkte Demokratie, Sicherheitspolitik, soziale Fragen und gesellschaftliche Entwicklungen. Heute berät und unterstützt er Firmen, Organisationen und Persönlichkeiten in der Öffentlichkeitsarbeit. Fischer war von 1971 bis 1981 Mitglied der SP der Stadt Luzern, seither ist er parteilos. Er ist in Sursee geboren und Bürger von Triengen und Luzern, wo er seit 1953 lebt. Herbert Fischer ist Gründer und Redaktor von lu-wahlen.ch.


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1. Dezember 2021: Hanns Fuchs schreibt über Herbert Fischer:
http://www.luzern60plus.ch/aktuell/artikel/ein-strurbock-im-medienzirkus

Interview von Radio 3fach am 27. August 2012 mit Herbert Fischer:
www.3fach.ch/main-story/lu-wahlen/