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Kolumne der Redaktion

15.06.2013

Jetzt muss Luzerner Kantonsrat seine Zurechnungsfähigkeit beweisen

Das Grab für den 4-Millionen-Planungskredit der ZHB ist wohl geschaufelt. Kaum jemand rechnet mehr damit, dass der Kantonsrat die vier Millionen Franken für die Planung eines Neubaus beschliesst. Damit macht sich das Luzerner Kantonsparlament zwar einmal mehr lächerlich, aber es stoppt wenigstens endlich eine - wohlverstanden: absehbare - Geldverschwendung, die reihum Empörung auslöst.


So zerbröckelt die Fassade der ZHB an der Hirschmattstrasse.

Lockere Lippen lästern, dieser Anblick ver-sinnbildliche - nach all den Steuersenkungen der letzten Jahre - auch den Zustand der Staatsfinanzen.

Bilder: Herbert Fischer

Unmissverständlich hat Klaus Fellmann (Dagmersellen) diese Woche in einem Leserbrief das Parlament zu einem Nein aufgefordert. Seine Worte haben Gewicht. Denn Fellmann äussert sich als ehemaliger Regierungsrat nicht zu jedwelchen Themen öffentlich, gilt als unabhängig und glaubwürdig. Es muss also was dran sein, wenn er sich so - und vor allem so deutlich - zu Wort meldet (siehe weiter unten auf dieser Seite unter «In Verbindung stehende Artikel»).

Zudem haben Klaus Fellmanns Worte Gewicht, weil die «vom Land kommen», dessen Vertreterinnen im Parlament in dieser Causa gegenüber der Stadt mehrheitlich ein offensichtliches Machtspiel zelebrieren und nun einsehen, dass sie sich mit einem ZHB-Neubauprojekt an der Stadt die Zähne ausbeissen werden.

«Endlich einsehen müssen» wäre wohl zutreffender formuliert, denn diese Einsicht wäre viel früher schon viel günstiger zu haben gewesen. Vor allem in der CVP der Stadt Luzern, von deren Kantonsrätin Andrea Gmür die unsägliche Motion stammt, die nun den Neubau will. 

Stimmt der Kantonsrat völlig wider Erwarten dem Planungskredit trotzdem zu, so ist das bühnenreife Desaster um einen hochnotpeinlichen Akt reicher: Nie und nimmer wird die Stadt Hand bieten für einen Abbruch der ZHB und - dies noch weniger - für irgendwelche einschneidenden Veränderungen am Vögeligärtli. So ist das, basta!

Die 4 Millionen würden also wissentlich aus dem Fenster geworfen, weil sich damit schlichtweg niemals ein Projekt realisieren lassen wird.

Perfekt in dieses bittere Bild, das sich all jenen bietet, welche die wirkliche Stimmung in der Stadt sehen und - mehr noch - ungefiltert hören wollen, passt ein Inserat, das heute Samstag (15. Juni) in der «Neuen LZ» erschienen ist (siehe unter «Dateien»). Hier deponieren so hochkarätige und akzeptierte Institutionen wie der Schweizer Heimatschutz und der Innerschweizer Heimatschutz ihre unmissverständlichen Positionen. Beizufügen ist diesem Text rein gar nichts.

Ausser, dass der Kantonsrat jetzt seine Zurechnungsfähigkeit beweisen muss. Darum gehts nun. Um nicht mehr. Aber auch nicht um weniger.

Herbert Fischer, Redaktor lu-wahlen.ch - das ganze meinungsspektrum


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Über Herbert Fischer:

Herbert Fischer (1951) arbeitet seit 1969 als Journalist und Pressefotograf. Er war unter anderem Redaktor der «LNN», der «Berner Zeitung» und Chefredaktor der «Zuger Presse». Seine Kernthemen sind Medien (Medienwirkung, Medienethik, Medienpolitik), direkte Demokratie, Sicherheitspolitik, soziale Fragen und gesellschaftliche Entwicklungen. Heute berät und unterstützt er Firmen, Organisationen und Persönlichkeiten in der Öffentlichkeitsarbeit. Fischer war von 1971 bis 1981 Mitglied der SP der Stadt Luzern, seither ist er parteilos. Er ist in Sursee geboren und Bürger von Triengen und Luzern, wo er seit 1953 lebt. Herbert Fischer ist Gründer und Redaktor von lu-wahlen.ch.


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1. Dezember 2021: Hanns Fuchs schreibt über Herbert Fischer:
http://www.luzern60plus.ch/aktuell/artikel/ein-strurbock-im-medienzirkus

Interview von Radio 3fach am 27. August 2012 mit Herbert Fischer:
www.3fach.ch/main-story/lu-wahlen/