das gesamte meinungsspektrum lu-wahlen.ch - Die Internet-Plattform für Wahlen und Abstimmungen im Kanton Luzern

Spenden für Verein lu-wahlen.ch

Diese Website gefällt mir! Um weitere Beiträge darauf zu ermöglichen, unterstütze ich lu-wahlen.ch gerne mit einem Betrag ab CHF 10.-

 

 

Kolumne der Redaktion

16.05.2013

Bevölkerung ist über die neue BZO kaum informiert

Obwohl der Abstimmungstermin rasch näher rückt, stellen wir an unseren Informationsständen fest, dass immer noch viel Unklarheit darüber herrscht, was die neue BZO beinhaltet und was ihre Auswirkungen wären.


Obwohl die LuzernerInnen im vergangenen Jahr zweimal deutlich Ja zu bezahlbarem Wohnraum und gegen Immobilienspekulation in die Urne gelegt haben (Wohnraum-Initiative und Industriestrassen-Initiative), planen die Behörden mit der neuen BZO - wiederum, muss man dazu sagen - das genaue Gegenteil.

Das ist an und für sich nicht erstaunlich, denn die Parlamentsmehrheit hatte sich bereits letztes Jahr gegen diese beiden Initiativen gestellt und damit den an der Urne nachher zweimal klar zum Ausdruck gekommenen Willen der Volksmehrheit falsch eingeschätzt.

Erstaunlich ist allerdings, dass man offenbar glaubt, man komme beim Volk dieses Mal mit der Vernichtung von zahlbarem Wohnraum zugunsten von Büroflächen plötzlich durch.

Die Zahlen sprechen nämlich eine deutliche Sprache: In zentralen Stadtquartieren (Hirschmatt, Neustadt, Bruch, Wey und weitere) soll die Umwandlung von bis zu 50 Prozent der Wohnungen in Büros ermöglicht – und in gewissen Fällen sogar erzwungen – werden. Büros nota bene, für die gar kein Bedarf besteht.

Das Stadtbild und das Seeufer werden mit Luxus-Hochhäusern verschandelt

Um den LuzernerInnen die vier geplanten Hochhäuser schmackhaft zu machen, argumentieren die Behörden mit zahlreichen unhaltbaren Behauptungen. So wird gesagt, die Hochhäuser seien für die Verdichtung und das Wachstum notwendig. Dass sämtliche Experten hier anderer Meinung sind (siehe unsere Website, Link dazu weiter unten auf dieser Seite), interessiert die Baudirektion offenbar kein bisschen. glp-Baudirektorin Manuela Jost meinte im Rahmen eines Roundtable-Gespräches lapidar, sie könne auch Experten finden, die nicht unserer Meinung sind. Namentlich nennen konnte sie uns allerdings bisher keinen einzigen.

Fakt ist: Wer Bürotürme und Hochhäuser mit Luxus-Eigentumswohnungen plant, der bringt Luzern keine Vorteile, sondern verhindert die Errichtung von quartierverträglichen Gebäuden mit zahlbarem und familienfreundlichem Wohnraum auf diesen Grundstücken.

Nicht einmal für die Stadtkasse sind solche Luxus-Türme gewinnbringend, wie das Beispiel des Zürcher «Mobimo Tower» zeigt. Solche Appartements enden nämlich grösstenteils als Zweitwohnungen oder Investments von auswärtigen Millionären, die ihre Steuern weiterhin in anderen Kantonen bezahlen.

Das Fazit ist klar: Die neue BZO mit ihren vier Hochhausstandorten und der Senkung des Wohnanteils bringt der grossen Mehrheit der Luzernerinnen und Luzerner deutlich mehr Nachteile als Vorteile. Wir empfehlen daher, am 9. Juni drei mal NEIN in die Urne zu legen

Damit gälte ab sofort wieder die bisherige BZO und die Behörden könnten sich aufmachen, endlich ein neues Reglement zu entwerfen, das mit den Interessen von Mensch und Natur vereinbar ist.

David Stalder, Aktuar Verein Stadtbild, Luzern


Teilen & empfehlen:
Share    
Kommentare:

Keine Einträge

Kommentar verfassen:

Ins Gästebuch eintragen
CAPTCHA-Bild zum Spam-Schutz  

Über Herbert Fischer:

Herbert Fischer (1951) arbeitet seit 1969 als Journalist und Pressefotograf. Er war unter anderem Redaktor der «LNN», der «Berner Zeitung» und Chefredaktor der «Zuger Presse». Seine Kernthemen sind Medien (Medienwirkung, Medienethik, Medienpolitik), direkte Demokratie, Sicherheitspolitik, soziale Fragen und gesellschaftliche Entwicklungen. Heute berät und unterstützt er Firmen, Organisationen und Persönlichkeiten in der Öffentlichkeitsarbeit. Fischer war von 1971 bis 1981 Mitglied der SP der Stadt Luzern, seither ist er parteilos. Er ist in Sursee geboren und Bürger von Triengen und Luzern, wo er seit 1953 lebt. Herbert Fischer ist Gründer und Redaktor von lu-wahlen.ch.


treten Sie mit lu-wahlen.ch in Kontakt

1. Dezember 2021: Hanns Fuchs schreibt über Herbert Fischer:
http://www.luzern60plus.ch/aktuell/artikel/ein-strurbock-im-medienzirkus

Interview von Radio 3fach am 27. August 2012 mit Herbert Fischer:
www.3fach.ch/main-story/lu-wahlen/