das gesamte meinungsspektrum lu-wahlen.ch - Die Internet-Plattform für Wahlen und Abstimmungen im Kanton Luzern

Spenden für Verein lu-wahlen.ch

Diese Website gefällt mir! Um weitere Beiträge darauf zu ermöglichen, unterstütze ich lu-wahlen.ch gerne mit einem Betrag ab CHF 10.-

 

 

Kolumne der Redaktion

11.05.2013

Zur Krienser Hochhaus-Debatte: Zwei Leserbriefe, welche die «NLZ» nicht abdruckte

In seiner Sitzung vom 25. April hat der Krienser Einwohnerrat das Hochhaus-Projekt Eichhof West zurückgewiesen. Dazu hat Erwin Rychener (Kriens) der «NLZ» einen Leserbrief geschickt, der aber nicht veröffentlicht worden ist. Gleich erging es Beat Achermann (Kriens): Er wollte mit einem Beitrag auf Aussagen in der «NLZ» am 30. April von Räto B. Camenisch und Alfons Graf antworten. Achermanns Replik druckte die «NLZ» hingegen nicht ab.


Beide Leserbriefe sind jedoch hier zu lesen. Die «NLZ»-Beiträge auf welche sich die nicht erschienenen Reaktionen beziehen, sind weiter unten auf dieser Seite unter «Dateien» zu finden.

Der nicht publizierte Leserbrief von Erwin Rychener: 

An der Krienser Einwohnerratsdebatte um das Projekt Eichhof West vom 25. April 2013 wurde dem Publikum von den Mitte-Links-Politikerinnen und -Politikern eine sachliche Auseinandersetzung über das Thema vorgetragen. Die SVP und FDP versuchten in bevormundender Art, den Bebauungsplan zum Positiven zu wenden. Zu viele Schwachstellen führten letztlich zum richtigen und wichtigen Entscheid. Die Einwohnerräte der Mitte-Links-Parteien haben bewiesen, volksnahe Politik zu betreiben, indem sie das Gemeindewohl über das Einzelinteresse eines Investors stellten.

Die Meinungsänderung gegenüber der damaligen Volksmotion «Keine Hochhäuser auf dem Eichhofareal» erforderte Courage und verdient ausgesprochene Hochachtung.

Der fünfjährige planerische Entwicklungsprozess wurde durch Eigeninteresse, Ignoranz und Grossspurigkeit verschiedener Mitwirkender geprägt. Das Ziel, eine dem Standort in allen Belangen verträgliche Konzeption zu erreichen, wurde durch das Diktat des Investors und Gemeinderates verfehlt.

Der Gemeinderat tut nun gut daran, alle laut gewordenen Anliegen ernst zu nehmen und umzusetzen. Dies ist seine Verpflichtung. Nur so kann diese Baustelle aufgeräumt werden, bevor sie wirklich beginnt! 

Erwin Rychener Kriens

---
Der nicht publizierte Leserbrief von Beat Achermann:

Die unausgewogenen Voten der SVP-Einwohnerräte Räto Camenisch und Alfons Graf in der «NLZ» vom 30. April 2013 bestätigen, dass diese Herren bereits eine Wand (oder ein Hochhaus?) vor ihrem Kopf haben. 

Mitnichten war das Vorhaben Eichhof-West ein «epochales Projekt», denn es war nicht gesichert, dass Wohnungen in Hochhäusern direkt an der Autobahn zu exklusiven Mietpreisen hätten vermietet werden können. Und was soll Camenisch’s Geplänkel von der «Rückkehr zur Bauerndorf-Romantik»? 

Einwohnerräte sind angehalten, die knappen Bauressourcen in nachhaltige Entwicklungskonzepte zu übertragen, die hauptsächlich zu einem lebenswerten Kriens beitragen sollen. Solche Hochhäuser sind weder sozialverträglich (meistens nicht von Familien bewohnt), noch ökologisch baubar (Lifte, teure Wasser- und Abwasser-Bewirtschaftungskonzepte). Und nur schon der bildhafte Anblick dieser eher schlechten Architektur war für den Betrachter eine Zumutung. Ganz zu schweigen davon, dass ein solches Bauvorhaben von Zürchern in Zürich nicht einmal hätte projektiert werden dürfen; aber gemäss SVP-Einwohnerräten in Kriens sogar gebaut: was haben diese Politiker denn nur für eine Einstellung zu ihrer Gemeinde und zu den Kriensern?

Und übrigens: Wenn Herr Graf sich darüber aufregt, dass CVP, SP und Grüne nicht einmal über das Projekt diskutieren wollten – wie sieht es denn mit dem Gewissen der SVP gegenüber dem «Volk» aus? Die SVP hatte sich als einzige Partei geweigert, die Vertreter der Gegnerschaft anzuhören! Sie lud nur die Bauherrschaft (die Zürcher BVK) in eine interne Sitzung ein.

Die Vertreter einer solchen Partei verdienen keinesfalls das Wort Volk in ihrem Namen! Und nun rüsten sie sich zur Hetze gegen Einwohnerrätinnen und -räte, die gewissenhaft alle Meinungen anhörten und sich dann ein abgewogenes Urteil bildeten. 

Jetzt ermöglicht sich die Chance für ein neues Projekt, das besser zur Entwicklung von Kriens beitragen kann. Und allen Krienser Räten – auch jenen der SVP, falls sie dies überhaupt können – bietet sich wieder die Möglichkeit, sich als Volksvertreter einzugeben.

Beat Achermann, Kriens 


Teilen & empfehlen:
Share    
Kommentare:

Keine Einträge

Kommentar verfassen:

Ins Gästebuch eintragen
CAPTCHA-Bild zum Spam-Schutz  

Über Herbert Fischer:

Herbert Fischer (1951) arbeitet seit 1969 als Journalist und Pressefotograf. Er war unter anderem Redaktor der «LNN», der «Berner Zeitung» und Chefredaktor der «Zuger Presse». Seine Kernthemen sind Medien (Medienwirkung, Medienethik, Medienpolitik), direkte Demokratie, Sicherheitspolitik, soziale Fragen und gesellschaftliche Entwicklungen. Heute berät und unterstützt er Firmen, Organisationen und Persönlichkeiten in der Öffentlichkeitsarbeit. Fischer war von 1971 bis 1981 Mitglied der SP der Stadt Luzern, seither ist er parteilos. Er ist in Sursee geboren und Bürger von Triengen und Luzern, wo er seit 1953 lebt. Herbert Fischer ist Gründer und Redaktor von lu-wahlen.ch.


treten Sie mit lu-wahlen.ch in Kontakt

1. Dezember 2021: Hanns Fuchs schreibt über Herbert Fischer:
http://www.luzern60plus.ch/aktuell/artikel/ein-strurbock-im-medienzirkus

Interview von Radio 3fach am 27. August 2012 mit Herbert Fischer:
www.3fach.ch/main-story/lu-wahlen/