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Kolumne der Redaktion19.04.2013 Sechs Religionen unter einem Dach: die Reden, die Bilder (1)In der Kornschütte im Luzerner Rathaus hat gestern der gemeinsame Aktionstag Sechs Religionen unter einem Dach stattgefunden. In seiner Funktion als Kultur- und Kultusdirektor hielt Regierungsrat Reto Wyss (CVP) eine Rede, die starken Applaus erntete. Er stellt deren Manuskript lu-wahlen.ch zur Verfügung.![]() Rabbi Chaïm Druckmann von der Jüdischen Gemeinde Chabad. ![]() In mehreren Religion ist es üblich, dass Frauen ein Kopftuch tragen und ihr Gesicht nicht fotografieren lassen. ![]() Die Nonne Venerable Miaoshiang vom budd-histischen Zentrums Gelfingen. ![]() Auffällig war, dass das Publikum des Anlas-ses in der Kornschütte so unterschiedlich und vielfältig war wie die Gesellschaft ins-gesamt. ![]() Auch mit einfachen... ![]() ... aber verführerischen Leckerbissen und ... ![]() ... mit ihren Kultgegenständen stellten sich die sechs Religionen vor. Geschätzte Vertreterinnen und Vertreter von verschiedenen Religionen und Konfessionen, meine Damen und Herren Wenn es in diesem Takt weitergeht, wird Luzern Modellregion - Modell-Dach - für die Begegnung der Religionen. Das würde eigentlich zu Luzern passen. Ich denke an das Institut für Jüdisch-Christliche Forschung an der Theologischen Fakultät der Universität Luzern; seit über 40 Jahren eine Plattform zwischen Christentum und Judentum. Ich denke an den grossen Luzerner Theologen Hans Küng; einen Wegbereiter der Koexistenz der Religionen. Sein Anliegen ist, dass sich Religionen nicht nationalistisch missbrauchen lassen. Sondern: Religionen sollen Brücken bauen – eben, Weltethos! Ich denke an den einzigen Schweizer Kardinal Kurt Koch aus Emmen. Er ist Präsident des Päpstlichen Rates der Einheit der Christen, aber darüber hinaus seit seiner Zeit als Professor in Luzern ein Förderer des Dialogs der Weltreligionen. Dann ist Luzern einer der ersten Orte mit einem Islamischen Friedhoffeld oder die Hindus haben die Möglichkeit, nach ihrem Ritus die Asche der Toten über die Reuss zu streuen. Religionen und Staat haben viele gemeinsame Anliegen. Ich sehe vor allem vier Bereiche.Etwas Erstes sind Werte. Natürlich weiss ich, dass Religionen und Staat nicht die Exklusivverfügbarkeit auf den Werten haben. Aber wer sonst - wenn nicht Religionen und Staat - setzt sich für eine Gesellschaft mit Werten ein? Etwas Zweites, was Religionen und Staat verbindet – ist Gerechtigkeit. Das ist ein Wert. Ein ganz besonderer Wert. Gerechtigkeit ist eine Grundnorm des Zusammenlebens. Diese Grundnorm verstehe ich als eine Maxime des ethischen Handelns, sie kann ganz verschiedene Ausprägungen haben. Der Einsatz für ein gerechtes Gesellschaftssystem betrifft die Gewährung der Menschenrechte weltweit genauso wie die Gestaltung eines fairen sozialen, politischen und wirtschaftlichen Systems hier in unserem Lebensraum. Ein Einsatz für Gerechtigkeit kann für die Religionen bedeuten, dass sie auf wunde Punkte in unserer Gesellschaft hinweisen, selbst wenn sie dafür nicht immer von allen Applaus erhalten. Der Einsatz für Gerechtigkeit kann die Menschenrechte in China oder Südafrika betreffen. Oder hier in unserem Kontext die soziale Verantwortung für Menschen auf den Schattenseiten des Lebens. Gerechtigkeit ist eine Basis des Sozialstaates. Ein Viertes und letztes gemeinsames Interesse ist die Förderung des Zusammenhalts der Gesellschaft. Ich muss Ihnen sagen: Mich als Regierungsrat beschäftigt es tagtäglich – diese Gefahr des Auseinanderdriftens von verschiedenen Interessen und Intentionen. Konkret hat die Regierung ein hohes Interesse, dass der Zusammenhalt zwischen Stadt und Land in diesem Kanton gestärkt wird. Aber eben nicht nur. Es geht hier ganz konkret auch um Tendenzen der Entsolidarisierung unserer Gesellschaft. Es entspricht auch einem Anliegen von Religionen, Brücken und Gegensätze zu überwinden und den Zusammenhalt in einem Lebensraum zu fördern, zu stärken. Regierungsrat Reto Wyss (CVP), RothenburgSiehe dazu auch weiter unten «In Verbindung stehende Artikel», Eintrag vom 19. April 2013: Sechs Religionen unter einem Dach: die Reden, die Bilder (2)
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1. Dezember 2021: Hanns Fuchs schreibt über Herbert Fischer: Interview von Radio 3fach am 27. August 2012 mit Herbert Fischer: |