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Kolumne der Redaktion

13.11.2012

Kanti Musegg: Wären Zelte eine gangbare Alternative?

Damit wir uns richtig verstehen: Eine erfolgreiche, beliebte und gut geführte Schule soll verkleinert werden, Klassen an andere Kantonsschulen ausgelagert werden, weil die Schulräume zu teuer seien – nicht etwa, weil die Kantonsschule Musegg pädagogische Mängel aufweist oder aufgrund mangelnden Interesses seitens der Eltern nicht mehr rentieren würde!


Anders ausgedrückt: Es scheint also vorteilhafter zu sein, kurzfristig Geld zu sparen, als junge Leute auf lange Sicht gut auszubilden. Die Finanzpolitik soll über die Bildungspolitik triumphieren. Das wirft Fragen auf:
    
1. War die gute Ausbildung junger Leute nicht immer eine der wichtigsten Ressourcen unserer Wirtschaft, die Bildung nicht unser einziger Rohstoff?

2. Hat man vor Jahren das Kurzzeitgymnasium nicht deshalb eingeführt, damit mehr junge Menschen Zugang zur Matura erhalten?

3. Wo sollen die jungen Menschen hin, die das Kurzzeitgymnasium besuchen wollen, aber keinen Platz finden, da das Angebot reduziert wird?

4. Muss der Zugang zum Kurzzeitgymnasium eingeschränkt werden? Ein Numerus Clausus eingeführt werden?

5. Soll also die freie Schulwahl beschnitten werden?

6. Wo sollen die Klassen, die vom Gymnasium Musegg ans Gymnasium Alpenquai verlegt werden, unterrichtet werden in Anbetracht der jetzt schon sehr engen Platzverhältnisse an dieser Schule?

7. Hat das Gymnasium Reussbühl genügend Platz für alle Klassen, wenn der Alpenquai keine Klassen integrieren kann? Was passiert mit dem PPP-Profil (Psychologie, Pädagogik, Philosopie), das nicht am Gymnasium Reussbühl angeboten wird?

8. Warum wurde seinerzeit das Postulat bezüglich eines Kaufs des Fluhmattschulhauses trotz hoher Mietkosten und tiefer Hypothekarzinsen nicht geprüft?

9. Was passiert längerfristig mit einem kleinen Gymnasium Musegg, dessen Attraktivität durch einschneidende Massnahmen gesenkt wird?

Im Artikel der «NLZ» unter dem Titel «Kanti Musegg bangt um ihr Schulhaus» vom 2. November 2012 beantwortet Regierungsrat Reto Wyss gleich selbst einige der oben gestellten Fragen und enthüllt damit die Widersprüchlichkeit der Sparmassnahme bezüglich des Gymnasiums Musegg: «Eine Auflösung der Kanti Musegg steht nicht zur Diskussion. Wir können es uns schlicht nicht leisten – weil wir sonst schlicht zu wenig Platz hätten an den anderen Schulen im Kanton.»

Ja, worüber diskutieren wir denn hier eigentlich noch? Wären Zelte als Schulräume eine gangbare Alternative?

Nadja Leyrer, Adligenswil


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Kommentare:
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Edwin Beeler aus Luzern

Mittwoch, 14.11.2012, 09:25 · Mail

(Ironie ein): Eine auf PPP-Kuschelfächer ausgerichtete Kanti wie diese ist unnütz, genau wie das MAZ (Medienausbildungszentrum) oder die ZHB (Zentral- und Hochschulbibliothek) oder das Vögeligärtli. Dort lungern nur lichtscheue, linksextreme Nette und Asylanten oder Musik- und Pädagogik-Hobbyisten rum.

Wir müssen sparen, damit der MIV (der motorisierte Individualverkehr) entlastet und der südliche Autobahnzubringer sich in die Stadt ergiessen kann. Schliesslich kommen damit Firmen und Arbeitsplätze in unsere Stadt, deren Attraktivität es dadurch zu erhalten gilt. Lieber ein paar alte Baracken wie «Schüür» und Rösslimattgewerbe-KMU-Bauten abbrechen, als eine investitionsfreudige Grossfirma abblocken.

Die Museggschulen wären als Firmenstandort sicher attraktiv und würden mehr Miete bezahlen, das käme auch der Stadt zugute. Und die Kinder solcher Investoren können auch mehr Schulgelder aufbringen, so sparen wir wiederum Steuern ein. Sicher finden sich auch einige Spielgeräte-Sponsoren unter ihnen, sodass hier noch stärker gespart werden kann. Als Nebeneffekt werden wir eine selektiv zugängliche, nur für die Spar- und Geld-Elite fnanzierbare Bildungslandschaft erhalten, was wiederum für Zöglinge der oberen Kadertechnokraten attraktiv würde, denn die bleiben bekanntlich lieber unter sich. Es hat eh' zuviele Gschtudierte, die unnütz sind. (Ironie aus).

Edwin Beeler, Luzern

 
 
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Über Herbert Fischer:

Herbert Fischer (1951) arbeitet seit 1969 als Journalist und Pressefotograf. Er war unter anderem Redaktor der «LNN», der «Berner Zeitung» und Chefredaktor der «Zuger Presse». Seine Kernthemen sind Medien (Medienwirkung, Medienethik, Medienpolitik), direkte Demokratie, Sicherheitspolitik, soziale Fragen und gesellschaftliche Entwicklungen. Heute berät und unterstützt er Firmen, Organisationen und Persönlichkeiten in der Öffentlichkeitsarbeit. Fischer war von 1971 bis 1981 Mitglied der SP der Stadt Luzern, seither ist er parteilos. Er ist in Sursee geboren und Bürger von Triengen und Luzern, wo er seit 1953 lebt. Herbert Fischer ist Gründer und Redaktor von lu-wahlen.ch.


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