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Kolumne der Redaktion

03.11.2012

Wie Stadträtin Manuela Jost die Plakat-Zensur begründet

Auf Einladung von Pablo Haller, der ihren Entscheid energisch kritisiert, begründet Stadträtin Manuela Jost, warum sie die öffentliche Präsentation der Plakate von Elena Parris verboten hat.


Die Stadt Luzern hat mit der APG einen Vertrag über die Plakatierung auf Grundstücken der Stadt Luzern. Grundsätzlich entscheidet die APG, was sie plakatiert. Gemäss Vertrag dürfen die Plakate nicht religiöse oder sittliche Gefühle und die Würde des Menschen verletzten. Dabei ist auf den Eindruck eines durchschnittlichen Betrachters abzustellen. In Zweifelsfällen legt die Plakatgesellschaft die Plakatierung der Stadt Luzern zum Entscheid vor.

Bei den Plakaten von Elena Parris hat es sich nicht um einen Zweifelsfall gehandelt. Der Städtebau, die Dienstabteilung Stadtraum und Veranstaltungen und die APG waren sich einig, dass die Plakate primär darauf ausgerichtet waren, religiöse und sittliche Gefühle der Betrachter zu verletzten und zu provozieren. Gerade im öffentlichen Raum ist es ein Anspruch der Bürgerinnen und Bürger, nicht gegen ihren Willen provoziert zu werden. Andere Massstäbe können für Kunstaustellungen gelten, auf die sich der Betrachter bewusst einlässt.

Bei der Beurteilung der Plakate handelt es ich um eine operative Verwaltungsaufgabe. Ich wurde über den Entscheid informiert. Entschieden hat nach stadtinterner Vernehmlassung die Dienstabteilung Städtebau, die für das Reklamewesen zuständig ist. Es besteht ein Ermessen, das selbstverständlich pflichtbewusst ausgeübt wird. Bei den genannten Plakaten war die Sachlage klar.

Die künstlerische Meinungsäusserungsfreiheit halte ich persönlich sehr hoch. Ebenso wichtig ist für mich auch die Wahrung der Würde des Menschen und die Wahrung der religiösen und sittlichen Gefühle der Bewohnerinnen und Bewohner in Luzern. Dabei gilt es im öffentliche Raum eine Güterabwägung zu machen. In diesem Fall fiel sie zu Gunsten der Würde und Integrität des Menschen aus.

Stadträtin Manuela Jost, Baudirektorin der Stadt Luzern


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Kommentare:
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Andreas Kyriacou aus Zürich

Samstag, 03.11.2012, 06:37 · Mail  Website

Wofür eigentlich steht das «L» im Namen GLP?

Andreas Kyriacou, Zürich

 
 
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Über Herbert Fischer:

Herbert Fischer (1951) arbeitet seit 1969 als Journalist und Pressefotograf. Er war unter anderem Redaktor der «LNN», der «Berner Zeitung» und Chefredaktor der «Zuger Presse». Seine Kernthemen sind Medien (Medienwirkung, Medienethik, Medienpolitik), direkte Demokratie, Sicherheitspolitik, soziale Fragen und gesellschaftliche Entwicklungen. Heute berät und unterstützt er Firmen, Organisationen und Persönlichkeiten in der Öffentlichkeitsarbeit. Fischer war von 1971 bis 1981 Mitglied der SP der Stadt Luzern, seither ist er parteilos. Er ist in Sursee geboren und Bürger von Triengen und Luzern, wo er seit 1953 lebt. Herbert Fischer ist Gründer und Redaktor von lu-wahlen.ch.


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1. Dezember 2021: Hanns Fuchs schreibt über Herbert Fischer:
http://www.luzern60plus.ch/aktuell/artikel/ein-strurbock-im-medienzirkus

Interview von Radio 3fach am 27. August 2012 mit Herbert Fischer:
www.3fach.ch/main-story/lu-wahlen/