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Kolumne der Redaktion

14.10.2012

Mehr Polizisten garantieren nicht mehr Sicherheit

Ein strengeres Asylverfahren und verschärfte Gesetze im Asylwesen bereinigen keine Probleme. Im besten Fall findet eine «Oberflächenbereinigung» statt, sodass bürgerliche Politiker vor den nächsten Wahlen noch «Punkte sammeln» können und dies auf Kosten der Asylanten, welche praktisch keine Stimme in diesem Land haben.


Niemals hat Leserbriefschreiber Mahir Suljovic beim KKL selber mit Schwarzen Probleme gehabt, im Gegenteil.

Bild: Herbert Fischer

Seit meinem 16. Lebensjahr verbringe ich oft Zeit vor dem KKL. Besonders im Sommer, wenn die Temperaturen steigen, sind viele junge Menschen vor dem KKL anzutreffen. Ein Bier trinken oder eine Glace essen gehören auch dazu. Es ist schön, dort auf Menschen verschiedener Kulturen zu treffen und sich mit ihnen zu unterhalten.

Nie kam es vor, dass meine Freunde, egal ob Mann oder Frau, von anderen Anwesenden mit afrikanischem Hintergrund, auf eine provokative Art und Weise angeschaut oder angesprochen wurden. Zu Kontakten hingegen kam es oft, doch dies erfolgte von beiden Seiten her. 

Probleme gab es vor dem KKL sicherlich auch schon und das streite ich auch nicht ab, doch mit einer vermehrten Polizeipräsenz und gar Internierungslagern für Asylanten wird niemandem geholfen. Eine vernünftige Alternative wäre beispielsweise eine Kampagne gegen Gewalt, Drogen und Fremdenfeindlichkeit vor dem KKL. Oder: Eine Facebook-Gruppe gründen und diese auf kreative Art verwalten, zugleich aber Werbung für Vernunft und Toleranz machen. Das wäre schon ein Anfang, besser jedenfalls, als auf bürgerliche Politiker zu hören und die einfachste Lösung zu suchen, indem man Internierungslager fordert und einen «Ausbau» Richtung Polizeistaat. 

Der Mensch ist intelligent genug, um Probleme so zu lösen, dass verschiedene Interessengruppierungen nebeneinander – im Idealfall gar mit-einander – leben können. Vor allem wir Schweizer sind und waren schon oft ein Vorzeigevolk in Sachen vernünftiger Problembewältigung.

Die bürgerlichen Politiker und auch jene Leute, welche sich abends vor dem KKL unsicher fühlen, können gerne an einem Abend mit meinen Freunden und mir mitkommen und sie werden sehen, staunen und verstehen, wie einfach das Leben sein könnte, wenn man nur kontaktfreudiger und offener wäre.

Mahir Suljovic, Präsident JUSO Nidwalden, Buochs

 


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Über Herbert Fischer:

Herbert Fischer (1951) arbeitet seit 1969 als Journalist und Pressefotograf. Er war unter anderem Redaktor der «LNN», der «Berner Zeitung» und Chefredaktor der «Zuger Presse». Seine Kernthemen sind Medien (Medienwirkung, Medienethik, Medienpolitik), direkte Demokratie, Sicherheitspolitik, soziale Fragen und gesellschaftliche Entwicklungen. Heute berät und unterstützt er Firmen, Organisationen und Persönlichkeiten in der Öffentlichkeitsarbeit. Fischer war von 1971 bis 1981 Mitglied der SP der Stadt Luzern, seither ist er parteilos. Er ist in Sursee geboren und Bürger von Triengen und Luzern, wo er seit 1953 lebt. Herbert Fischer ist Gründer und Redaktor von lu-wahlen.ch.


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1. Dezember 2021: Hanns Fuchs schreibt über Herbert Fischer:
http://www.luzern60plus.ch/aktuell/artikel/ein-strurbock-im-medienzirkus

Interview von Radio 3fach am 27. August 2012 mit Herbert Fischer:
www.3fach.ch/main-story/lu-wahlen/