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Kolumne der Redaktion

11.10.2012

Der Abschied von PAM (2): Die Rede von Ernst Lutz (mit Bildern)

Heute Donnerstag (11. Oktober 2012) haben in der Luzerner Hofkirche etwa 200 Personen von Peter A. Meyer («PAM») Abschied genommen. Neben Fridolin Schwitter sprach auch der Emmer Unternehmer Ernst Lutz (unterstes Bild). Er hat lu-wahlen.ch sein Manuskript zur Verfügung gestellt.


Hans Peter Jaeger (93), ein Leben lang Lo-kalredaktor beim Luzerner Tagbatt, dessen strenge, aber gerechte Schule ganze Gene-rationen junger JournalistInnen genossen haben. Ihn bezeichnete auch PAM oft als «meinen ersten und besten journalistischen Lehrmeister».

Bilder: Herbert Fischer

Die Journalistin Silvia Pfenniger, die mit PAM beim «Luzerner Tagblatt» gearbeitet hat. Rechts: Josef Krieger von der Luzerner Solidaritätswanderung.

Vorne: Roger Manzardo, früherer Redaktor beim Vaterland und der Neuen Luzerner Zeitung und einst als CVP-Grossstadtrats-präsident der höchste Luzerner, im Gespräch mit PR-Berater Anton Glanzmann.

In der Mitte: Hans Niklaus Müller.

Gastrojournalist Herbert Huber (links) und Mark Bleuler, früherer «Gütsch»-, «Casi-no»- und «Flora»-Direktor.

Max Tschopp, langjähriger Präsident der Stadtmusik. Vorne: Künstler Sigi Widmer.

Spenglermeister Ernst Lutz zeichnete die Persönlichkeit PAMs in seiner Rede feinfühlig und präzise nach (Text links).

Auf seiner WEB-Seite CH-Press, bezeichnete sich Peter A. Meyer, als Einzelfirma, Inhaber und Geschäftsführer, Publizist, Photograph, Filmer und Medienpädagoge. So kennen wir Ihn. Ein Mann der schreibt, unser Draht in die mediale Welt.

Um den Menschen Peter A. Meyer kennen zu lernen, müssen wir das Rad der Zeit um 65 Jahre zurück drehen. In eine Zeit, in welcher die Not der Menschen noch spür- und greifbar war. Eine Zeit, in der das Kriegsende den Alltag der Menschen noch weit gehenst mitbestimmte. Güter des täglichen Bedarfs zu erwerben, wie Nahrung, Kleider, die, hatten erste Priorität. Annehmlichkeiten waren für die meisten unerschwinglich und nur der besser verdienende Klasse, überhaupt zugänglich. In diesem Umfeld, des Nachkrieges, erblickte am Dreikönigstag dem 6. Januar 1946, Peter A. Meyer das Licht der Welt. Die Zeit, welcher Peter das Familienleben erfahren konnte, war kurz, viel zu kurz. Der Vater verstarb viel zu früh und er musste das Maihofquartier verlassen und zu seiner Grossmutter, ins Sentiquartier, ziehen. In einer Zeit, wo sich Wasch- und Badeanstalt in mitten der Reuss befand, der Schlachthof seinen Gestank im Quartier verbreitete, die ehemalige Kaserne als Reithalle benutzt wurde, wo sich das Waisenhaus mit seinen hohen Mauern vor dem Baslertor befand, dort wuchs Peter A. Meyer auf. Ein Umfeld das zwangsläufig Spuren in seinem Leben hinterliess. 

Er lernte dort die Spielregeln der Gesellschaft auf eine eindrückliche Weise kennen. Diese Zeit hat sein Gespür für die Menschen so geschärft, dass ihm die Offenlegung von Wahrheit, Gerechtigkeit und die Unterstützung von Menschen ohne Beziehungen, ein Leben lang begleiteten. Seine Ausbildung zum Lehrer, dann Eintritt in die mediale Welt, waren eine logische Folge.

Sein berufliches Wirken half Ihm seinen Bekanntenkreis stetig zu erweitern. Ob Regierungsrat, CEO, Unternehmer oder einfach Menschen, mit denen er zu tun hatte, sie alle vertrauten Ihm. Sein Beruf war sein Leben und die Erfahrungen die er daraus zog, rundeten sein Wissen und Verständnis für den menschlichen Charakter ab. Das lernte Ihn, seinem Gefühl zu vertrauen, Schein und Sein zu unterscheiden. 

Peter einzuschätzen war nicht immer einfach. Für einige eigentlich ein Buch mit sieben Siegeln. Wer seine Artikel las, stellte fest, wie er mit spitzer Feder, analytisch ein Thema auf ein Minimum reduzierte und mit träfen Worten, dem Leser näher brachte. Wer jedoch seine Texte las, dem offenbarte Peter auch etwas von seinem Innersten. Feinfühligkeit, Sensibilität für Augenblicke, sog er in sich auf. Bei Peter gingen die vielen Eindrücke in seinem Leben, nicht spurlos vorbei. Gesundheit und Seele litten. 

Seine Liebe zu seiner Anna Maria hatte er lange Zeit verborgen gehalten. So war Sie es, die zu Gesundung von Peter beitrug. Sie wurde zu seinem ruhigen Pol. Peter wurde wieder dynamischer und blühte richtig auf. Die Gesundheit besserte sich und er strahlte es auch aus.    

Peter liebte das Gespräch. Er verstand es auch, dazu den passenden Rahmen zu schaffen. Die italienische Küche war seine Leidenschaft. Es war ihm eine Freude, Osobucci schmoren zu lassen und dann im kleinen Kreis, diesen lukullischen Genuss, gemeinsam mit einer Flasche italienischen Rotwein, sich zu Gemüte zu führen. Dabei wurden Erinnerungen aus früheren Zeiten wach. In diesen gemeinsamen  Stunden öffnete sich sein Herz und er erzählte von seinem Lieblingsort, Venedig. Von gemeinsamen Glas Wein auf einer kleinen Terrasse am Kanal. Von der Umgebung in der historischen Stadt mit den vielen alten Palazzi und Brücken kamen zur Sprache. Er schwärmte und man lebte mit seiner Begeisterung mit. 

Dann kam bald seine Affinität zu den Katzen. Er liebte sie, weil Sie ihren eigenen Stolz und Willen stets bewahrt haben. Da ist es auch nicht weiter verwunderlich, dass er sich für diese Tiere einsetzte. Herrenlosen Katzen einen guten Platz zu vermitteln, war im wichtig. So erhielten Freunde, ab zu eine E-Mail mit Fotos von Katzen, die einen Platz bräuchten. 

So war Peter, ein Mensch mit der Liebe zum Kochen, Reisen nach Venedig und die Sorge um seine Katzen. Auch ein Mensch, der Schnitzelbänke, welche mit kecken Sprüchen die Wahrheit überzeichneten und Verborgenes nach aussen kehrten, liebte. Und immer wieder das Thema; Basler Fasnacht. 

Peter ein Mensch mit unbekannten Facetten, eine bleibt mir aber immer in Erinnerung, Venedig. Irgendwann werde ich nach Venedig reisen und eines weiss ich sicher, Peters Geist wird mich begleiten.

Ernst Lutz


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Über Herbert Fischer:

Herbert Fischer (1951) arbeitet seit 1969 als Journalist und Pressefotograf. Er war unter anderem Redaktor der «LNN», der «Berner Zeitung» und Chefredaktor der «Zuger Presse». Seine Kernthemen sind Medien (Medienwirkung, Medienethik, Medienpolitik), direkte Demokratie, Sicherheitspolitik, soziale Fragen und gesellschaftliche Entwicklungen. Heute berät und unterstützt er Firmen, Organisationen und Persönlichkeiten in der Öffentlichkeitsarbeit. Fischer war von 1971 bis 1981 Mitglied der SP der Stadt Luzern, seither ist er parteilos. Er ist in Sursee geboren und Bürger von Triengen und Luzern, wo er seit 1953 lebt. Herbert Fischer ist Gründer und Redaktor von lu-wahlen.ch.


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1. Dezember 2021: Hanns Fuchs schreibt über Herbert Fischer:
http://www.luzern60plus.ch/aktuell/artikel/ein-strurbock-im-medienzirkus

Interview von Radio 3fach am 27. August 2012 mit Herbert Fischer:
www.3fach.ch/main-story/lu-wahlen/