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Kolumne der Redaktion30.07.2012 Das Beispiel des Bürgerkriegs in Syrien zeigt einmal mehr die Doppelmoral der Schweizer RegierungIm Bürgerkrieg in Syrien werden Waffen aus Schweizer Produktion eingesetzt. Wer immer die Waffen in das Kriegsgebiet bringt, verstößt gegen das Schweizer Kriegsmaterialgesetz.Was mich an der Schweizer Politik momentan stört, ist die Doppelmoral: Auf der einen Seite wird in Genf die Syrien-Konferenz durch die Schweizer Regierung organisiert und wird die Gewalt in Syrien scharf verurteilt. Auf der anderen Seite schafft es die Regierung trotzt klarer Gesetze und Grundsätze nicht, dafür zu sorgen, dass keine Schweizer Waffen in Kriegsgebiete wie Syrien und Libyen geliefert werden. Es ist fatal, dass Schweizer Waffen in ein Pulverfass im Nahen Osten exportiert werden. Denn Realität ist, dass in Syrien, aber auch in Libyen mit Schweizer Waffen unschuldige Kinder und Frauen getötet worden sind und wohl - leider, leider! - auch weiterhin getötet werden. Das muss sich ändern! Es stellt sich die Frage, wie die Schweiz diese Doppelmoral ethisch und politisch vertreten kann. Durch diese Politik der Doppelmoral wird das Bild der Schweiz international geschädigt.Dorthin, wo humanitäre Rechte täglich verletzt werden und Massaker an Zivilbevölkerungen verübt werden, dürfen definitiv keine Schweizer Waffen, keine Schweizer Munition und überhaupt kein Knowhow der Schweizer Waffenindustrie geliefert werden. Mit solchen Lieferungen hilft die Schweiz in Syrien nicht mit, die Gewalt zu beenden und den Frieden zu fördern, sondern so werden Menschen gefoltert und getötet. Tatsache ist zudem, dass diese gelieferten Waffen nicht von einer Privatfirma in der Schweiz hergestellt werden, sondern dass der Lieferant ein bundeseigener Betrieb ist. Schläft eigentlich das Staatssekretariat für Wirtschaft Seco, das auch für die Kontrolle der Kriegsmaterialexporte zuständig wäre, eigentlich? Die Schweiz hat immer wieder wichtige Beiträge für das friedliche Zusammenleben der Völker, zur Achtung der Menschenrechte und zur Förderung der Demokratie in anderen Ländern geleistet. Dieses Bild sollte die Schweiz als demokratisches und friedliches Land vermitteln. Avni Binaku, Präsident Second@s Plus Luzern, EmmenbrückeTeilen & empfehlen:Kommentare:Keine EinträgeKommentar verfassen:Letzte Beiträge von Herbert Fischer:Über Herbert Fischer:Herbert Fischer (1951) arbeitet seit 1969 als Journalist und Pressefotograf. Er war unter anderem Redaktor der «LNN», der «Berner Zeitung» und Chefredaktor der «Zuger Presse». Seine Kernthemen sind Medien (Medienwirkung, Medienethik, Medienpolitik), direkte Demokratie, Sicherheitspolitik, soziale Fragen und gesellschaftliche Entwicklungen. Heute berät und unterstützt er Firmen, Organisationen und Persönlichkeiten in der Öffentlichkeitsarbeit. Fischer war von 1971 bis 1981 Mitglied der SP der Stadt Luzern, seither ist er parteilos. Er ist in Sursee geboren und Bürger von Triengen und Luzern, wo er seit 1953 lebt. Herbert Fischer ist Gründer und Redaktor von lu-wahlen.ch.
1. Dezember 2021: Hanns Fuchs schreibt über Herbert Fischer: Interview von Radio 3fach am 27. August 2012 mit Herbert Fischer: |