12.06.2012

Nur ein Ja schafft zahlbaren Wohnraum

Luca Wolf nimmt in seinem Kommentar zur Volksinitiative «Für zahlbaren Wohnraum» in der «Neuen Luzerner Zeitung» (Ausgabe vom 8. Juni 2012) Argumente der Gegner auf, die wenig stichhaltig sind.

Dass die Stadt ihr gesamtes städtisches Bauland an Wohnbaugenossenschaften abgeben müsste, ist ein Schreck-Argument ohne Grundlage. Die Initiative eröffnet viel kreativere Möglichkeiten: mit guten Verhandlungen kann die Stadt in vielen Gebiete, welche in der nächsten Generation zu Entwicklungspunkten werden, Anteile gemeinnütziger Wohnungen herausholen, ohne selber Bauland oder Geld investieren zu müssen. Etwa im Bereich Geleise-Ueberbauungen auf Arealen der SBB beim Güterbahnhof oder im Steghof. 

Sonderbar mutet es an, wenn Luca Wolf davon ausgeht, dass die Stadt auch ohne Druck der Stimmberechtigten selber das Ziel realisieren will, das vom Parlament abgelehnt wurde. 

Dies, nachdem die Stadt die letzten zwölf Jahre bezüglich zahlbarem Wohnraum vor allem Stillstand betrieben hat und Grundstücke für das «gehobene Segment» veräussert hat und Investoren zu schönen Gewinnen verholfen hat. 

Der Stadt muss ein herausforderndes Ziel gesetzt werden, sonst fallen wir wieder zurück in den stand by-Modus. Nur ein JA zur Initiative bewegt wirklich etwas für zahlbaren Wohnraum.

Mark Schmid, Präsident Mieterinnen- und Mieterverband Luzern und Erstunterzeichner der Initiative, Luzern