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Kolumne der Redaktion

01.06.2011

Zwischenruf (5): Der Fahneneid ist täglich zu leisten

Ist es in diesem Land eigentlich noch möglich sich zu einem Thema äussern zu dürfen, ohne zuvor feierlichst seine Unterwürfigkeit bekundet zu haben? Nicht nur, wenns um die Armee geht, ist es offenbar angezeigt, sicherheitshalber vorsorglich den Fahneneid zu leisten.


«Was hast Du denn gegen die Bauern»?

«Nichts, warum»?

«Warum bist Du denn gegen die Landwirtschaft»?

«Warum sollte ich gegen die Landwirtschaft sein»?

«Weil Du die Landwirtschaftssubventionen abschaffen willst»?

«Will ich das ? Dommszüüg! Ich sage nur: Wer unablässig diesen Staat bepisst und durch den Dreck zieht, unablässig gegen "Subventionitis" geifert und giftelt und gleichzeitig mit der grössten Selbstverständlichkeit Höhen-, Hang- und was-sonst-noch-für-andere-Zulagen kassiert, sollte etwas differenzierter argumentieren. Die Landwirtschaft brauchts und dass sie uns viel Geld kostet, ist auch mir klar. Sie hegt und pflegt die Landschaft, besiedelt und bestellt Randgebiete und trägt die Versorgungssicherheit entscheidend mit. Zudem hat sie unser Land geschaffen und geprägt.»

«Ach so meinst Du das - dann ist ja alles gut».

Oder:

«Warum bist Du so vehement für die Uni, Du hast ja selber gar nicht studiert»?

«Muss studiert haben, wer für die Uni ist»?

«Denke schon: Die Uni ist doch für diejenigen, die zuerst den Staat viel Geld kosten und nachher ins Ausland verreisen und dort mit ihrer Ausbildung, die wir alle bezahlt haben, viel Kohle machen. Nach dem Motto: tschüssundtschau.»

Zum Glück bringt Kellnerin Swetlana nun die Suppe, so dass sich das Gespräch problemlos abbiegen lässt. 

Oder: 

«Wie kannst Du nur gegen die Abschaffung der allgemeinen Wehrpflicht sein? Sollen doch jene Kriegerlis spielen, die dabei giggerig werden.»

«Eben genau deswegen: Alles, was mit Macht, Waffengewalt, Kadavergehorsam, Korpsgeist und dergleichen zu tun hat ist zu wichtig, als dass es den Säbelrasslern und Eisenfressern überlassen wird. Ich will keine Armee von gehirnamputierten Rambos, die nur auf den Befehl warten, loszuschiessen.»

Hier erlöst mich die eben eintreffende Freundin dieses Gesprächspartners, die Beiden haben sich seit drei Tagen nicht mehr gesehen.

Oder, zu selbigem Thema:

«Es ist sinnlos, mit Armeeabschaffern über die Entwaffnungs-Initiative zu diskutieren».

«Wer sagt denn, ich wolle die Armee abschaffen»?

«Wer das Volk entwaffnen will, will die Armee abschaffen. Das ist ja wohl definitiv logo. Dann sage, ob Du die Armee willst oder nicht.»

«Ich wüsste nicht, wann ich sie hätte abschaffen wollen - bei allem Schwach- und Unsinn, den sie auch mir schon geboten hat.» 

«Dann ist ja gut, nämm mer no äis?»

Oder:

«Was hat Du genau gegen diesen Kurt Bischof? Eine Rechnung offen?»

«Warum?»

«Weil Du ihn zur Schnecke machst»

«Wo?»

«In Deinem "Zwischenruf 4" auf lu-wahlen.ch» 

«Das ist doch einfach eine fragwürdige Konstellation. Stell Dir vor: Klaus J. Stöhlker, Iwan Rickenbacher und was-weiss-ich-wer-sonst-noch wären persönliche Berater von Bundesräten und würden daneben auch noch ihre eigenen Mandate und Agenturen führen - das wäre ein Medienthema, garantiert. Genau so ist es bei Kurt Bischof, der in Hochdorf eine PR-Agentur mit insgesamt sieben Mitarbeitenden führt, sein Mandat bei RR Wyss ist somit eines von mehreren. Und wie ich geschrieben habe: Er erhält als Wyss-Mitarbeiter Einblick in alle Dossiers, das halte ich - vor diesem Hintergrund - für äusserst problematisch. Interessanterweise enthält die Bischof-Homepage (bischofmeier.ch) zurzeit übrigens keine Kundenliste mehr.»

«Ach so meinst Du das? Ja, das ist irgendwie schon etwas kritisch.»

Fortsetzung folgt. Garantiert.

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Herbert Fischer, Gründer und Redaktor von lu-wahlen.ch


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Über Herbert Fischer:

Herbert Fischer (1951) arbeitet seit 1969 als Journalist und Pressefotograf. Er war unter anderem Redaktor der «LNN», der «Berner Zeitung» und Chefredaktor der «Zuger Presse». Seine Kernthemen sind Medien (Medienwirkung, Medienethik, Medienpolitik), direkte Demokratie, Sicherheitspolitik, soziale Fragen und gesellschaftliche Entwicklungen. Heute berät und unterstützt er Firmen, Organisationen und Persönlichkeiten in der Öffentlichkeitsarbeit. Fischer war von 1971 bis 1981 Mitglied der SP der Stadt Luzern, seither ist er parteilos. Er ist in Sursee geboren und Bürger von Triengen und Luzern, wo er seit 1953 lebt. Herbert Fischer ist Gründer und Redaktor von lu-wahlen.ch.


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1. Dezember 2021: Hanns Fuchs schreibt über Herbert Fischer:
http://www.luzern60plus.ch/aktuell/artikel/ein-strurbock-im-medienzirkus

Interview von Radio 3fach am 27. August 2012 mit Herbert Fischer:
www.3fach.ch/main-story/lu-wahlen/