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Leserbrief von Hugo Fessler

26.05.2012

Seetalplatz - teuer und nicht nachhaltig!

Am Projekt für die Neugestaltung des Seetalplatzes stimmt zu vieles nicht, um ihm zustimmen zu können.


Dieses Abstimmungs-Projekt ist überrissen und nicht nachhaltig. Vor sechs Jahren wurden etwa 30 Varianten untersucht. Zwei Bestvarianten erreichten alle Ziele. Die gewählte, teurere Variante wurde in höchsten Tönen gelobt: «Die grundsätzlich neue Verkehrsführung, die Separierung des ÖV und der Verzicht auf die direkte Umfahrung Reussbühl lassen völlig neue Perspektiven für das gesamte Gebiet und dessen Siedlungsentwicklung zu.» Die Bebauung Luzern Nord war ebenso Bestandteil wie der grüne Erholungsraum beidseits der kleinen Emme. 

Selbst mit diesem Projekt sollte der motorisierte Individualverkehr (MIV) um 20 Prozent zunehmen. Dann hat man dieses mit Mehrkosten von 25 Mio Fr. «optimiert» – verkehrstechnisch. Die Kapazität steigt sogar um 30 Prozent. Am Ufer der Emme will man eine Hauptverkehrsstrasse bauen. Die Hauptstrasse Reussbühl wird aber trotzdem vom Verkehr nach Ruopigen befahren. Die Kosten für den Verkehr betragen jetzt 151 Mio Fr.

Das Projekt widerspricht zum einen dem kantonalen Richtplan, wonach in der Agglo Luzern der ÖV zur Erhöhung der Kapazität und zugunsten der Umwelt zu bevorzugen und die Sicherheit und Attraktivität für Velos und Fussgänger zu verbessern sind.

Aber es widerspricht besonders auch jener in Luzern und Emmen beschlossenen Charta, wonach in dicht besiedelten Stadträumen nachhaltige Verkehrsformen wie der ÖV sowie der Fuss- und Veloverkehr prioritär zu behandeln sind. 

Der Seetalplatz ist Teil des Konzepts Sprengi–Kreuzstutz. Wegen den hohen Kosten mussten die übrigen Projekte zurückgestellt werden. So schnell würden diese nicht realisiert, weil nun wieder auf der Landschaft die Realisierungen von Projekten eingefordert werden. Die anschliessenden Strassen werden mit Verkehr überschwemmt. Die Busse bleiben dann vor dem Kreuzstutz stecken. 

Für den Hochwasserschutz wurde in Malters bereits viel investiert. Nebst den Ausgleichsbecken wurden Rechen installiert, um Treibholz zurückzuhalten. Geplant ist auch ein besserer Zufluss der kleinen Emme in die Reuss. Am Seetalplatz müssen die beiden Brücken erhöht werden. Dies ist aber auch mit einem günstigeren Projekt möglich.

Deshalb Nein zum Abstimmungs-Projekt zugunsten eines Projekts mit Priorität ÖV, Velo- und Fussverkehr.

Hugo Fessler, dipl. Ing. ETH/SVI, alt SP-Grossrat und -Grossstadtrat, Luzern


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