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Leserbrief von Hugo Fessler

24.02.2012

Zweite Gotthardröhre macht keinen Sinn

Die Sanierung des Gotthard-Strassentunnels bedingt längere Totalsperrungen. Eine zweite Röhre ist jedoch klar verfassungswidrig. Dass jede Röhre nur eine Fahrspur aufweisen soll, ist eine Täuschung.


Oder würden die Befürworter bei einem Stau von acht Kilometern (zwei Stunden Wartezeit) hinstehen und verkünden, dass die Kapazität nicht erhöht und somit der zweite Streifen nicht geöffnet werden darf?

Die Fakten: 
• Der durchschnittliche tägliche Verkehr am Gotthard von gut 16 000 Fahrzeugen entspricht einer zweispurigen Landstrasse, z.B. Nebikon, Geuensee. Spitzen mit Staus treten an etwa 30 Tagen an Feiertagen und an Sommer-Wochenenden auf.
• Gemäss Strassenverkehrszählung haben knapp die Hälfte aller Motorfahrzeuge im Gotthardtunnel ausländische Kennzeichen, bei den LKW sind es sogar 70%
• Das Verlagerungsziel einer Halbierung der Anzahl LKW am Gotthard auf 500‘000 ist im Gesetz festgeschrieben.

Das Bundesamt für Strassen (ASTRA) bestätigt in seinem Bericht die Ergebnisse der Studien der Alpen-Initiative. Während der Sperrung des Tunnels reicht mit drei Zügen pro Stunde und Richtung die Kapazität für hochgerechnet mehr als 600‘000 LKW.

Die Terminals können auf den bestehenden Installationsplätzen der Bahntechnik in Erstfeld und Biasca eingerichtet werden. Für PW kann zwischen Göschenen und Airolo ein leistungsfähiger Autoverlad aufgezogen werden.

Im Gegensatz zum ASTRA, das eine Sanierungszeit von etwa 900 Tagen in 3,5 Jahren vorschlägt, plädiert die Alpen-Initiative dafür diese auf mindesten fünf Jahre auszudehnen. Die Auswirkungen der Sperrung des Tunnels wären wesentlich geringer, weil sie nur von November bis April stattfinden würde. In jedem Fall wird niemand abgehängt.

Eine PPP-Lösung würde den Bund in zehn Jahren eine Milliarde Franken für die LKW kosten, ausserdem wäre der Weg ins Tessin der einzige im Nationalstrassennetz, wofür die Automobilisten bezahlen müssten.

Fazit: Eine zweite Röhre macht weder ökonomisch noch ökologisch einen Sinn.

Hugo Fessler, dipl. Verkehrsing. ETH/SVI, alt Grossstadtratspräsident, alt Grossrat, Luzern


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