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Kolumne von Alex Willener

16.07.2012

Ein Stadtlabor im Hallenbad – die Chance für die «Creative City» Luzern

Was macht eine erfolgreiche Stadt aus? Nach Charles Landry, Autor von «Creative City» und Berater von Städten auf der ganzen Welt, ist es die Kombination aus Kultur und Bildung, Kreativität, Innovation, Wissen und eines Geistes der Offenheit. Genau diese Ingredienzen könnten dereinst das alte Luzerner Hallenbad Biregg zu neuem Leben erwecken und die Stadt bereichern und befruchten. Zumindest, falls das visionäre Projekt NEUBAD den Zuschlag für die Zwischennutzung erhält.


Auch wenn Luzern immer wieder mal Beachtliches erreicht – das KKL oder das neue Stadion als herausragende Beispiele – haftet der Stadt nicht unbedingt ein Ruf von Innovationskraft, Erfindungsreichtum und Gründergeist an. Genau hier setzen die Initianten des Zwischennutzungsprojekt NEUBAD an. Im alten Hallenbad soll ein Inkubator oder Creative Hub – so nennt man diese Ideenfabriken in anderen Städten im In- und Ausland – entstehen. Ein pulsierender Ort, der aus drei Kernelementen und zahlreichen inspirierenden Ingredienzen besteht. 

Denkfabrik für interdisziplinäre Projekte

Erstens soll für Kultur- und Kreativschaffende aller Art, für Jungfirmen und Start-ups ein sogenannter Co-Working Space entstehen. Dabei handelt es sich um eine Arbeitsumgebung mit gemeinsamen Infrastrukturen für temporäre und ständige NutzerInnen sowie für interdisziplinäre Projekte. Hier könnte beispielsweise das Fablab der Hochschule Luzern, eine Einrichtung zur schnellen Produktion von 3-D Prototypen, gemeinsam genutzt werden.

Wo Impulse für die ganze Region entstehen können

Zweitens soll die grosse Schwimmhalle zu einem Veranstaltungsort der besonderen Art werden. Hier finden zum Beispiel öffentliche Lehrveranstaltungen («Open University»), Seminare, visionäre Workshops zur Stadtentwicklung, Firmenanlässe, aber auch unverstärkte Konzerte oder Kleinkunst statt. Dies ist der Ort, wo NEUBAD Impulse ausstrahlt – auf die Stadt, die Agglomeration und die ganze Zentralschweiz.

Gastroteil mit kreativer Ambiance

Drittens ist ein Gastroteil mit kreativer Ambiance vorgesehen, der als Ort des interdisziplinären Austauschs, der Ideenentwicklung und der Vernetzung eine wichtige Rolle einnimmt. Bekanntlich entstehen die besten Ideen beim Kaffeetrinken oder Essen, was hier bewusst gefördert werden soll.

Diese drei Teile stehen nicht einfach nebeneinander, sondern stehen im gegenseitigen Austausch und befruchten einander. Zusammen bilden sie die Voraussetzung für die Ausstrahlungskraft dieses Stadtlabors, dessen Nutzungskonzept genau zu den Intentionen der Stadt bei der Ausschreibung sowie der städtischen Kulturagenda entspricht.

Hinter NEUBAD stehen ein breites Netzwerk verschiedenster Akteure und eine einmalige Kombination: Die junge Kultur- und Kreativszene, ein Netzwerk von Forschenden und Dozierenden der Hochschule Luzern, der Verein Luzern Design sowie eine grosse Zahl anderer Organisationen, Firmen und Einzelpersonen. 

Breites Netzwerk hinter dem Projekt NEUBAD

Zu erwähnen sind etwa der Schweizerische Werkbund, Fumetto, das MAZ, das Schweizerische Arbeiterhilfswerk oder Radio 3fach. Zum Zeitpunkt der Ausschreibung der Stadt waren es noch zwei konkurrierende Gruppierungen, die je eine Eingabe planten. Die Exponenten beider Lager schafften das Unmögliche: Nicht nur eine Koalition aus freier Szene, Wirtschaft und Wissenschaft, aus jung und alt, aus etablierter und nichtetablierter Kultur zu schmieden, sondern auch innert zwei Monaten ein fundiertes und seriöses Nutzungskonzept samt Businessplan und Bauplänen einzureichen.

Die städtische Jury hat das Konzept zur Weiterbearbeitung ausgewählt und die Chancen stehen gut, dass Luzern bald ein pulsierendes Zentrum der Innovation erhält. Luzern ist reif für einen Schritt in die Zukunft!

Alex Willener, Luzern


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Über Alex Willener:

Professor Alex Willener (1951) ist in Luzern aufgewachsen, verheiratet und Vater zweier erwachsener Töchter. Er arbeitet als Projektleiter und Dozent am Institut für Soziokulturelle Entwicklung sowie als Verantwortlicher des Kompetenzzentrums Stadt- und Regionalentwicklung der Hochschule Luzern - Soziale Arbeit.