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Kolumne von Xaver Vogel

29.07.2023

Die Werte des Christentums haben erst recht in der Politik ihre Gültigkeit

Kann und soll die politische Gestaltung unserer Gesellschaft auf christlicher Grundlage stehen? Auf diese Frage antworte ich mit «ja»


Exponenten der früheren CVP haben beim Namenswechsel von der «CVP» zu «Die Mitte» erklärt, sich weiterhin an christlichen Werten zu orientieren, auch wenn das «C» nicht mehr im Parteinamen stehen werde.

Landauf landab orientieren sich Politiker an unseren christlichen Werten, auch wenn das im Parteinamen nicht sichtbar ist oder war. Häufig nimmt man Bezug auf den Begriff «abendländische Kultur», um religiös unverdächtig bleiben zu können.

Was aber macht eine Politik mit christlichem Fundament aus? Überzeugende Antworten auf diese Fragen finde ich selten. Kürzlich hat sich der Bischof des Bistums Basel, Felix Gmür, an einem speziellen Anlass zu dieser Frage geäussert. Die Erklärung hat mich beeindruckt.

«Christlich Politisieren ist eine Einstellung, eine Haltung», sagte der Bischof. «Ausdruck dieser Haltung ist es, sich für die Würde aller Menschen einzusetzen, insbesondere auch für Benachteiligte wie Menschen mit Behinderung, Alkoholsüchtige, Abgestürzte, Kranke, Verwahrloste, Kleinverdienerinnen und Kleinverdiener (...) Menschen, die durch Schicksale oder wegen Unvermögen jeglicher Art unwürdig leben müssen, sind auf Unterstützung der Gesellschaft auch durch die Politik angewiesen». Ich ergänze die Liste mit Prostituierten.

Achtsamkeit gegenüber der Würde des Menschen muss keine Partei für sich pachten und sie steht auch nicht nur Christen zu. Auch für ungläubige oder andersgläubige Politikerinnen und Politikern sind die Türen offen, sich für die Würde der Menschen einzusetzen.

Und dieser Einsatz ist notwendiger denn je, auch in unserem Land. Notwendig im Sinn von «Not wenden».

Es ist mir bewusst, dass öffentliche Hilfe für Benachteiligte nur durch eine funktionierende Wirtschaft möglich ist. Gute Rahmenbedingungen für Firmen sind deshalb ebenso wichtig und sollen nicht zu einem «entweder oder» führen, sondern zu einem «sowohl als auch».

Eine christliche Gesinnung muss und kann sowohl eine florierende Wirtschaft wie auch Sorgfalt und Engagement für die Würde aller Menschen zulassen.   

Die Sorgfalt gegenüber Benachteiligten gefährdet den Wohlstand nicht, sie festigt ihn. Ein florierender Wohlstand gedeiht auf der Basis von anständigem Wirtschaften. So machen das bereits viele Unternehmen – grosse ebenso wie kleine –, die Verantwortung übernehmen bei ihrem Wirken für Personal, Umwelt und die Gesellschaft insgesamt. Bei allem Respekt gegenüber all dieser Firmen: Es dürfen jederzeit und überall noch mehr sein, die so aufgestellt und unterwegs sind.

Allen dieses Jahr neu Gewählten, den Wiedergewählten und auch all jenen, die sich im Herbst zur Wahl stellen, empfehle ich mit Überzeugung die Worte von Bischof Felix. Das Christentum als Wegweiser für die Politik halte ich weiterhin für hilfreich, sei es mit oder ohne expliziertes Bekenntnis im Parteinamen.

Xaver Vogel, Mitglied Christlich Soziale Vereinigung – die Mitte!, Menzberg


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Über Xaver Vogel:

Xaver Vogel (Menzberg) ist pensionierter Sekundar- und Berufsschule-Lehrer und früherer Gemeinderat der CVP.

http://www.xaver-vogel.ch/