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Kolumne von Lathan Suntharalingam

07.11.2012

Luzerner Kantonsrat stellt eine Falle, um selber hinein zu tappen

Was sich gestern im Parlament abgespielt hat, ist völlig unverständlich. Mit 56 zu 55 Stimmen beschloss der Kantonsrat, die Zentral- und Hochschulbibliothek (ZHB) neu zu bauen und auf dem gleichen Areal auch noch ein Gerichtsgebäude zu errichten.


Das Vögeligärtli, in dem auch die ZHB steht: Wird dieser Park mitten im Hirschmattquar-tier in seinen Dimensionen und Funktionen eingeschränkt, ist heftiger Widerstand aus der Bevölkerung garantiert. Darum hat der Beschluss, die ZHB neu zu bauen und deren Areal «besser auszunützen», in Luzern ab-solut keine Chance.

Bild: Herbert Fischer

Damit ist es einer Motion der Stadtluzerner CVP-Vertreterin Andrea Gmür gefolgt, die verlangt hatte, dieses Grundstück müsse besser genützt werden. Eine Volumen-erweiterung des heutigen Gebäudes lässt sich allerdings nicht realisieren, ohne das Vögeligärtli zu verkleinern. Und da gilt strikte: Hände weg vom Vögeligärtli, dieser Idylle mitten im Hirschmattquartier.

Die ZHB, die Lukaskirche und das Vögeligärtli sind ein Ensemble, das unbedingt geschützt und nicht «besser genützt» werden soll. Die sehr knappe Mehrheit des Parlaments, welche gestern die Motion Gmür guthiess, liess sich auch durch unse-ren Stadtpräsidenten Stefan Roth und weitere Votanten nicht umstimmen, die klar davor gewarnt hatten, dass das Projekt eines ZHB-Neubaus mit «besserer Ausnüt-zung des Grundstücks» in der Stadt politisch absolut keine Chancen hat.

Auch da kann man nur staunen: Wie kann das Parlament mit einem solchen Beschluss fadengerade in eine Falle tappen, die es sich zudem zuvor selber stellt?

Zudem blockiert dieser Beschluss weitere Entscheide bezüglich der dringend nötigen neuen Gerichtsräume ebenso wie die dringende Sanierung der ZHB.

Lathan Suntharalingam, SP-Kantonsrat, Luzern 


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Kommentare:
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Edwin Beeler aus Luzern

Donnerstag, 08.11.2012, 04:11 · Mail

Es geht also um den Nutzen. Ein kleiner Park wie das Voegaeligaertli ist sozusagen nutzlos. So nutzlos wie das «C» im Parteikürzel der Motionärin. Für sie und die anderen, sie unterstützenden «Räte» waren die bisherigen Planungen nutzlos, diese Planungsgelder darf man also verschwenden, dazu hats genügend Steuergelder, da gilt die Spardoktrin nicht.

Das Pärklein ist halt ebenso nutzlos wie das MAZ (50000 Franken durch den Kantonsrat gestrichen), dessen bildungsfördernder Rolle nun beispielsweise Basel eine Bühne bieten möchte; so nutzlos wie die Musegg-Kanti mit ihrem PPP-Profil, die ebenfalls zugrunde gespart werden soll...

Die gegenwärtige Mehrheit dieses Kantons-«Rates» ist von allen gebildeten, guten Geistern verlassen. Er sät in seinem kurzfristigen Nutzen-«Denken», was in Detroit bereits Realität ist: heruntergekommene, einstmals blühende, nun zerfallene Stadtlandschaften...

Vielleicht gibt man einem Pauschalsteuerprivilegierten wie Investor Pühringer dieses Areal zum «Nutzen»? Als kuenftige Luxuswellnessoase mit nachhaltigkeitsfoerderndem Weinkeller der Superklasse? Mit Exklusiv-Anschluss an den Privatflugplatz Emmen? Würde doch sicher rentieren! Gäbe viel Arbeitsplätze, für die man sich vorher nicht mal groß ausbilden müsste: Schuhwichser, Limousinenchauffere, Leibwaechter, Putzefraeulein, Garderobière, Mahagonimoebelpolierer, Juwelentresorwaerter, Pelztextilienpflegerin, Edelspeisenvorkoster - wie Weiland zu goldenen Zeiten des Feudalismus, denen wir alle nachtrauern...

Edwin Beeler, Luzern

 
 
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Über Lathan Suntharalingam:

Lathan Suntharalingam (SP/Luzern) war von 2004 bis 2007 SP-Grossstadtrat und ist seither Kantonsrat, jetzt kandidiert er als Nationalrat. 1974 in Sri Lanka geboren, flüchtete er mit seiner Familie 1988 in die Schweiz. Hier lernte er Pflegefachmann und bildete sich nachher zum Intensivpfleger weiter. In diesem Beruf arbeitet er als Teamleiter im Kantonsspital Luzern. Ab 2003 studierte er berufsbegleitend an der Hochschule für Soziale Arbeit in Luzern (Abschluss: 2007). Zusammen mit seiner Gattin und drei Töchtern (*2006, 2008 und 2011) lebt er im Luzerner Maihofquartier.

Lathan Suntharalingam ist Mitbegründer mehrerer sozial- und integrationspolitischer Projekte. Er ist Mitglied der Gewerkschaft vpod und vertritt das Spitalpersonal in der Personalkommission.

www.lathan.ch