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Kolumne von Mario Stübi

19.11.2012

Auf dem Areal der ZHB hätte wohl auch noch die Salle modulable Platz

Was da zum Thema ZHB in den letzten Monanten abgelaufen ist, hat realsatirische Merkmale. Und zwar derart absurde, dass sie inzwischen auch die Fantasie des einzelnen Bürger anregt. Darum hier ein Vorschlag der nicht minder abseitigen Art.


Als Bürger der Stadt Luzern muss man sich doch langsam etwas schämen, wenn man von auswärts auf die Politik des eigenen Kantons angesprochen wird. Einerseits die sogenannte Steuerstrategie, welche schon gescheitert war, als sie von der bürgerlichen Ratsseite ohne Weitsicht durchgewunken wurde. Dass inzwischen der Kanton und seine Gemeinden finanziell auf den Felgen fahren, wird nach wie vor als eingeplanter und völlig normaler Teil der Gesamtstrategie verharmlost.

Andererseits das absurde Auf-keinen-Fall-sanieren-wollen des Gebäudes der Zentral- und Hochschulbibliothek (ZHB) im Vögeligärtli. Im Halbjahresrhythmus kommen aus dem Kantonsrat immer wieder neue Ideen, was man dort doch noch alles erschaffen und miteinplanen könnte. Ich hätte da auch noch eine.

Die Stiftung Salle modulable gewinnt den Prozess auf Bermuda um die ihr zugesagten und wieder zurückgezogenen Millionen für den Bau des Musiktheaters. Sogleich wird die Suche nach einem Standort wiederaufgenommen und endet schon nach kurzer Zeit ausgerechnet beim Vögeligärtli. 

In einer Hauruck-Übung schaffen es die bürgerlichen Kantonsräte vom Land, auch diese Nutzung in den geplanten Neubau von ZHB und Kantonsgericht zu integrieren und dies erst noch in den vorgegebenen Baulinien des jetzigen Gebäudes (damit möglichst ohne ewiges Verhindern und Dreinreden der Stadt Luzern weitergeplant werden kann). Dies aufgrund der Erkenntnis, dass das bisherige Raumvolumen der ZHB schon in Kürze völlig überdimensioniert sein wird. Eine Eine Public-Private-Partnership mit Google ermöglicht es nämlich, alle Titel im Fundus der Bibliothek zu digitalisieren und als E-Books zur Ausleihe anzubieten, sodass die Originalbücher nicht mehr am Standort Vögeligärtli aufbewahrt werden müssen. Und wenn man noch etwas tiefer gräbt, reichts auch noch für ein paar Stockwerke Parkhaus.

Im Ernst: Nie und nimmer wird der Bau von Otto Dreyer dereinst abgerissen. Dagegen sprechen viel zu viele politische (und gesellschaftliche!) Hürden von Seiten der Stadt Luzern, die bei nüchterner Betrachtung selbst dem letzten Kantonsrat einleuchten müssten. Luzern gewinnt – jede Wette auch diesmal.

Mario Stübi, Luzern


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Über Mario Stübi:

 

Mario Stübi (*1984) ist freischaffender Redaktor. Er hat Kulturwissenschaften an der Universität Luzern studiert und vertritt die SP im Grossen Stadtrat von Luzern. Mario Stübi engagiert sich aktiv im kulturellen Leben Luzerns, unter anderem im Vorstand der SRG Luzern und der IG Kultur Luzern.

http://www.mariostuebi.ch/