das gesamte meinungsspektrum lu-wahlen.ch - Die Internet-Plattform für Wahlen und Abstimmungen im Kanton Luzern

Spenden für Verein lu-wahlen.ch

Diese Website gefällt mir! Um weitere Beiträge darauf zu ermöglichen, unterstütze ich lu-wahlen.ch gerne mit einem Betrag ab CHF 10.-

 

 

Kolumne von Rolf T. Spörri

08.05.2023

FDP-Kantonsrat Gaudenz Zemp ist offensichtlich ein gelehriger Schüler von Hans-Ulrich Bigler und Peter With

Am 25. April ist in der «LZ» ein Inserat erschienen, das viel Empörung ausgelöst hat. Es enthielt böswillige Interpretationen des Smartspiders von SP-Regierungsratskandidatin Ylfete Fanaj. Es widerstrebt mir, meinerseits dazu einen Kommentar abzugeben, weil das Inserat derart «daneben» ist, dass es eine ernsthafte Widerrede gar nicht verdient.


Rolf T. Spörri wehrt sich gegen die Anwürfe des Gewerbeverbandes gegen seine Parteikollegin Ylfete Fanaj.

Bild: Herbert Fischer

Dieses Inserat schadet nämlich vor allem der GLP-Regierungsratskandidatin Claudia Huser und dem Gewerbeverband insgesamt. Es ist also ein peinliches Eigengoal!

Hingegen macht es meines Erachtens Sinn, den in dieser Sache offensichtlich federführenden Gewerbeverbands-Direktor und FDP-Kantonsrat Gaudenz Zemp (St. Niklausen) etwas genauer anzuschauen. Er hat dieses Inserat gegenüber der «LZ» verteidigt (siehe unter «Dateien»). Und da kommt doch erstaunliches zutage.

Der Gewerbeverband – gesamtschweizerisch ebenso wie im Kanton Luzern – gehört zu den dienstältesten Brandstiftern der Schweizer Politik. Er kennt keinerlei Skrupel, politische Gegner aufs übelste zu verunglimpfen und Fakten zu verdrehen.

Beispielsweise, als es 2015 um die Revision des Radio- und TV-Gesetzes (RTVG) und 2018 um die «No Billag»-Initiative ging. Mir ist das jetzt wieder bewusst geworden und ich habe mich an diesbezügliche Einträge auf lu-wahlen.ch erinnert, auf die ich hier gerne verweise (siehe unter «In Verbindung stehende Artikel»).

Zusammenfassend lässt sich sagen: Herr FDP-Kantonsrat Gaudenz Zemp (St. Niklausen) und der Luzerner Gewerbeverband sind gelehrige Schüler des Schweizerischen Gewerbeverbandes und seines abtretenden Direktors Hans-Ulrich Bigler mit seinen unerträglichen Kampagnen bei eidgenössischen Volksabstimmungen.

Zurück zum aktuellen Beispiel Regierungsratswahlen im Kanton Luzern, zweiter Wahlgang vom 14. Mai. Frau Claudia Huser von der GLP wird unter anderem empfohlen zur Wahl, weil sie «KMU geprüft» sei. Nirgends aber ist zu lesen, was das genau heisst. Ich habe mir die Mühe genommen, dieser Frage nachzugehen und bin auf höchst Erstaunliches gestossen: «Geprüft» heisst beim Gewerbeverband, ihm 350 Franken zu zahlen – und schon wird man durch ihn zur Wahl empfohlen. Siehe dazu ebenfalls unter «In Verbindung stehende Artikel».

Ist Gaudenz Zemps Lehrmeister aber eventuell gar nicht so weit weg wie Hans-Ulrich Bigler, der das Land von Bern aus mit Hass und Hetze vergiftet? Ist es Peter With, sein Chef, der Präsident des Luzerner Gewerbeverbandes?

Der SVP-Politiker Peter With ist nämlich jener Mann, der 2013 den amtierenden Finanzdirektor und Stadtrat Stefan Roth (damals CVP) öffentlich – sagen wir es vorsichtig – einer undurchsichtigen Vergangenheit bezichtigt hatte. Und das von einer Website aus, deren Betreiber eigentlich geheim bleiben sollte, der aber in Tat und Wahrheit SVP-Präsident und Grossstadtrat Peter With war (siehe unter «in Verbindung stehende Artikel»). Das also ist der Stil des Herrn Peter With, heutiger Präsident des Gewerbeverbandes des Kantons Luzern. Und das passt gut zu Stil und Inhalt des Inserats, von dem eingangs die Rede ist und das FDP-Kantonsrat Gaudenz Zemp (St. Niklausen) verantwortet und öffentlich verteidigt.

Ich kenne mehrere Mitglieder des Luzerner «KMU- und Gewerbeverbandes», wie er offiziell genau heisst. Es sind alles ehrbare Geschäftsleute und sympathische MitbürgerInnen. Ich mache jede Wette, dass sie solche «Aktionen» nicht gutheissen. Allerdings frage ich mich, ob sie verbandsintern dagegen konkret etwas unternehmen, um Zemp zu stoppen.

Falls ich mich irre (oder irgendetwas übersehen habe), lasse ich mich gerne belehren: Ich habe bis jetzt nirgends gelesen, dass sich Claudia Huser von diesem widerlichen Inserat (gegen Ylfete Fanaj) in aller Deutlichkeit distanziert hat. Dies allein disqualifiziert sie als Regierungsrätin. Und sollte ihre Partei auf die Idee kommen, Frau Huser nächstes Jahr in der Stadt Luzern als Nachfolgerin von Stadträtin Manuela Jost zu nominieren, wird ihr dies mit Sicherheit wieder unter die Nase gerieben werden. Es ist nämlich nicht nur wahrscheinlich, sondern sehr zu hoffen, dass nicht Frau Huser, sondern Frau Fanaj gewählt wird. Zu recht!

Rolf T. Spörri, früherer SP-Grossstadtrat, Mitunterzeichner des Wahlaufrufs für SP-Regierungsratskandidatin Ylfete Fanaj, Luzern


Teilen & empfehlen:
Share    
Kommentare:

Keine Einträge

Kommentar verfassen:

Ins Gästebuch eintragen
CAPTCHA-Bild zum Spam-Schutz  

Über Rolf T. Spörri:

Rolf T. Spörri (* 1946) lebt in Luzern. Er ist ausgebildeter Hochbauzeichner, Primarlehrer und diplomierter Heilpädagoge. Spörri wirkte als Freiwilliger in der Entwicklungszusammenarbeit in Kathmandu (Nepal), Varanasi (Indien) und Tjachiv (Ukraine). Er ist Vater von vier erwachsenen Töchtern und eines ebenfalls erwachsenen Sohnes sowie Grossvater von acht Enkelkindern. Bis zur Pensionierung im August 2008 war Rolf T. Spörri während vieler Jahre Kleinklassenlehrer im Luzerner Maihofschulhaus. Von 1979 bis 1985 vertrat er die SP im Grossen Stadtrat.