das gesamte meinungsspektrum lu-wahlen.ch - Die Internet-Plattform für Wahlen und Abstimmungen im Kanton Luzern

Spenden für Verein lu-wahlen.ch

Diese Website gefällt mir! Um weitere Beiträge darauf zu ermöglichen, unterstütze ich lu-wahlen.ch gerne mit einem Betrag ab CHF 10.-

 

 

Kolumne von Rolf T. Spörri

22.12.2023

Warum dieser «SRF DOK» über die Luzerner Schweinebauern so wichtig ist

Reaktion auf einen Leserbrief von FDP-Kantonsrat und Bauer Martin Birrer (Emmen) in der «LZ» vom 21. Dezember 2023 (siehe unter «Dateien»).


«Warum werden solche Sendungen zugelassen?», fragt sich Leserbrief-Schreiber Martin Birrer in der «LZ» und empört sich über einen Bericht des Schweizer Fernsehens, ausgestrahlt am 14. Dezember. Dessen Titel: «Unser täglich Fleisch – von Gülle, Jobs und Umweltschäden».

Anders als Herr Martin Birrer bin ich dem Schweizer Fernsehen sehr dankbar für diesen «SRF DOK». Ich kenne nämlich dank diesem Beitrag von Karin Bauer:

- Die Tatsache, dass die Schweinepopulation im Kanton Luzern inzwischen grösser ist als jene der Menschen.

- Die Tatsache, dass der Baldegger-, Hallwiler- und Sempachersee seit Jahrzehnten erfolglos belüftet werden und dies durch die Steuerzahler finanziert wird.

- Die Tatsache, dass mehr als die Hälfte des Futters für die Schweine aus dem Ausland (Brasilien) importiert wird und das Schweinefleisch, wie durch ein Wunder, so zu  «Schweizer Fleisch» wird.

- Die Tatsache, dass Gülle exportiert werden muss.

Der freisinnige Kantonsrat Martin Birrer (selber Bauer, was er im Leserbrief aber bemerkenswerterweise nicht erwähnt) möchte laut seinem Leserbrief in der «LZ» sinngemäss, dass all diese Wahrheiten durch SRF nicht verbreitet werden sollen. Ich sehe das genau umgekehrt: Endlich sagt jemand – nämlich die offensichtlich bestens dokumentierte Filmemacherin Karin Bauer – die Wahrheit!

Zwischenruf. Zufällig las ich auf republik.ch (Beitrag vom 20. Dezember 2023), wie Dick Marty – einer der letzten aus der immer rarer werdenden Spezies der eidgenössischen Ur-Liberalen, die diesen Namen noch verdienen – seine Freiheit verlor (siehe unter «Links») und unter Polizeischutz steht. Marty hat als Politiker stets fadengerade geredet und ohne Rücksicht auf die eigene Person genau das getan – nämlich Wahrheiten verbreitet – und verdient dafür allerbesten Dank und grössten Respekt! (siehe unter «In Verbindung stehende Artikel»).

Zurück zum Thema. Dass die übermächtige Lobby der Bauern, zuvorderst der am lautesten und in alle Windrichtungen bellende Bauernverband, wegen des erwähnten «SRF DOK» gegen das Fernsehen wütet, ist keineswegs erstaunlich.

Im selben Film «DOK» kommt das Dilemma des Luzerner FDP-Regierungsrats Fabian Peter überdeutlich zum Ausdruck. Seine beiden Departemente Umwelt und Landwirtschaft sind uneins. Ja, sogar glasklare Umweltvorgaben werden nicht durchgesetzt. Freiwilligkeit führt seit 30 Jahren offensichtlich nicht zum Ziel (Stichwort: Schleppschläuche). Das ständige «Gut zureden» gegenüber der überstarken Landwirtschaftslobby reicht nicht mehr. Endlich konkrete Taten im Sinne der Gesetzgebung sind überfällig.

Rolf T. Spörri, Fleischesser und alt Grossstadtrat (SP), Luzern


Teilen & empfehlen:
Share    
Kommentare:

Keine Einträge

Kommentar verfassen:

Ins Gästebuch eintragen
CAPTCHA-Bild zum Spam-Schutz  

Über Rolf T. Spörri:

Rolf T. Spörri (* 1946) lebt in Luzern. Er ist ausgebildeter Hochbauzeichner, Primarlehrer und diplomierter Heilpädagoge. Spörri wirkte als Freiwilliger in der Entwicklungszusammenarbeit in Kathmandu (Nepal), Varanasi (Indien) und Tjachiv (Ukraine). Er ist Vater von vier erwachsenen Töchtern und eines ebenfalls erwachsenen Sohnes sowie Grossvater von acht Enkelkindern. Bis zur Pensionierung im August 2008 war Rolf T. Spörri während vieler Jahre Kleinklassenlehrer im Luzerner Maihofschulhaus. Von 1979 bis 1985 vertrat er die SP im Grossen Stadtrat.