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Kolumne von Melanie Setz

27.03.2012

Kanton darf teilhaben am Gewinn des LUKS - und das Personal?

Wie soeben bekannt wurde, werden einmalig 8.5 Millionen vom Gewinn des Luzerner Kantonsspitals an den Kanton Luzern ausbezahlt. Spitalrat wie auch Spitalleitung meinen,der Gewinn von insgesamt rund 14 Milllionen sei - unter anderem - dank dem «bewundernswerten Arbeitseinsatz des Spitalpersonals unter sehr schwierigen Umständen» zustande gekommen. Den Mitarbeitern seien deshalb Anerkennungsleistungen sowie überdurchschnittliche Lohnanpassungen zugesprochen worden.


365 Tage im Jahr rund um die Uhr in vollem Einsatz: das Pflege- und das ärztliche Personal erfährt im Luzerner Kantonsspital nicht jene Wertschätzung, die es erwartet und die ihm auch die Bevölkerung gönnen würde.<br><br>Bild: Herbert Fischer

365 Tage im Jahr rund um die Uhr in vollem Einsatz: das Pflege- und das ärztliche Personal erfährt im Luzerner Kantonsspital nicht jene Wertschätzung, die es erwartet und die ihm auch die Bevölkerung gönnen würde.

Bild: Herbert Fischer

So weit, so schön. Dass die MitarbeiterInnen des Luzerner Kantonsspitals (LUKS während Jahren keinen Teuerungsausgleich erhielten, schon ebensolange eines der tiefsten Lohnniveaus in Schweizer Spitälern halten und höhere Beiträge an die marode Luzerner Pensionskasse leisten müssen, wird selbstredend nicht erwähnt.

Die Lohnanpassungen sind keine Anerkennung für die Leistung im 2011, sondern eine Konsequenz der Versäumnisse der vergangenen Jahre.

Die Patientenzahlen nehmen immer mehr zu, die Medizin macht Fortschritte und damit werden die einzelnen Patientensituationen auch immer komplexer. Die Pflegenden und die Ärzteschaft tun alles, um auch in schwierigen Situationen die Sicherheit zu gewährleisen. Dies aber leider oft auf ihre eigenen (gesundheitlichen) Kosten und zum Bedauern der weniger pflegeintensiven Pflegeempfänger. Das LUKS Luzern positioniert sich als Zentrumsspital und kommuniziert dies gekonnt nach aussen. Ein neuer Heli-Landeplatz - toll! Und wer kümmert sich um die personalaufwändigen Polyblessierten?.

Um als grosses Kantonsspital zu bestehen und sich im (Arbeits-)Markt zu behaupten, dazu braucht es qualifiziertes Personal, welches auch eine dementsprechende zeitgemässe Entlöhnung und Erholung (mindestens fünf Wochen Ferien) erwarten kann; und zwar für alle, angefangen beim Gastronomie-Mitarbeiter bis zur Chefärztin. 

Das geflügelte Wort Wertschätzung - Teil des LUKS-Slogans «Wissen - Wertschätzung - Weitblick» - begegnet mir und meinen Kolleginnen und Kollegen des LUKS Luzern täglich beim Arbeitsantritt in der Eingangshalle. Wie schön, wenn auch wir von Seiten des Kantons Luzern diese Wertschätzung ab und an zu spüren bekämen. Denn ich nehme als Mitarbeiterin etwas anderes wahr: Benötigt das LUKS Untersützung vom Kanton, beharrt dieser auf der Unabhängigkeit und schlägt Sparmassnahmen vor. Machen wir nach Jahren wieder mal einen Gewinn, hält der gleiche Kanton die hohle Hand auf. Unter «Wertschätzung» - nicht nur gegenüber den Patienten, auch gegenüber den Mitarbeitenden - stelle ich mir was anderes vor. 

Melanie Setz, Pflegefachfrau, SP-Grossstadträtin, Luzern


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Über Melanie Setz:

Melanie Setz (*1980) ist Pflegefachfrau HF am Luzerner Kantonsspital und Grossstadträtin der SP/JUSO-Fraktion seit September 2011. Im Grossen Stadtrat ist sie Mitglied der Sozialkommission. Melanie Setz ist bei den Wahlen vom 6. Mai 2012 wiedergewählt worden. Wegen Wegzugs nach Emmen gibt sie ihr Mandat im Luzerner Stadtparlament im Herbst 2014 ab.

melaniesetz.ch/politisches/

Vorstösse von Melanie Setz im Stadtparlament:
http://www.stadtluzern.ch/de/politik/ggr/polgeschaefte/?uz=MELANIE