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Kolumne von Melanie Setz

15.03.2012

Berufsschul-Sport im Visier sparwütiger Kantonsräte

Eine Petition von Lehrkräften und Sportorganisationen will den Luzerner Kantonsrat zur Vernunft bringen.


SportlehrerInnen und VertreterInnen des Luzerner Verbandes für Sport und Schule (LVSS) am Mittwoch (13. März 2012) mit ihren 6511 Unterschriften vor dem Regierungsgebäude, in dem sie die Petition der Staatskanzlei zuhanden des Kantonsrates übergeben haben.<br><br>Bild: Melanie Setz

SportlehrerInnen und VertreterInnen des Luzerner Verbandes für Sport und Schule (LVSS) am Mittwoch (13. März 2012) mit ihren 6511 Unterschriften vor dem Regierungsgebäude, in dem sie die Petition der Staatskanzlei zuhanden des Kantonsrates übergeben haben.

Bild: Melanie Setz

In der «NZZ am Sonntag» vom 04.03.2012 steht wieder mal deutlich, was viele, ausser vielleicht der Luzerner Kantonsrat, schon wissen: «Körperlich fitte Kinder überflügeln ihre weniger sportlichen Kollegen auch bei geistigen Herausforderungen!». Es fragt sich: Wo kann diese vielleicht nicht angeborene Fitness besser erworben werden als in der Schule? Insbesondere, wenn diese Stunden zwischen den «geistigen Herausforderungen» liegen? 

Doch genau diese Sportlektionen hat der Luzerner Kantonsrat in seiner Sparwut im Streichungs-Visier. Er will nämlich die Sportlektionen von GewerbeschülerInnen im zweiten Semester des letzten Ausbildungsjahres streichen. Gegen dieses Vorhaben wurde beim Kanton die «Petition gegen den Abbau von Sportlektionen an den Luzerner Gewerbeschulen» mit 6511 Unterschriften beim Kanton eingereicht.

Vor der Sammelaktion versuchten sich die Lehrpersonen der betroffenen Schulen leider vergebens gegen diese Sparmassnahme zu wehren. Keine Frage, ein Sportmuffel wird durch wenige Sportlektionen in der Schule nicht zum Spitzenathleten. Doch durch den Unterricht kommen Kinder und Jugendliche mit der körperlichen Bewegung und verschiedenen Sportarten in Kontakt, sie können Unbekanntes ausprobieren und sich austoben, den Kopf durchlüften.

Die Politik ist oft schnell darin, bei Sparmassnahmen an den Sportstunden in den Schulen zu schrauben. Der Sport in der Schule geniesst nach meiner Meinung noch immer zu wenig Akzeptanz und wird wohl häufig nicht als pädagogisch wertvoll, sondern als Pausenverlängerung angesehen. Wie nicht nur der eingangs zitierte Artikel zeigt, ist dies ein Irrtum.

Auch eine gross angelegte Studie mit Berner Schülern kommt zum Schluss: «Nicht Sport per se fördert das positive, realistische Selbstkonzept, sondern spezielle Interventionen, die im Sportunterricht möglich sind.»

Diese Sparmassnahme im Schulsport verletzt übrigens übergeordnetes Bundesrecht. Hoffen wir, die Luzerner Kantonsräte lassen sich durch die Petition dazu bewegen, ihre Sparwut beim Sport nochmals zu überdenken und belassen den Gewerbeschülern ihre Sportlektionen bis zum Abschluss ihrer Lehre. Damit sie das Gelernte während des Sports mental verknüpfen können und für ihre Zukunft ein Rüstzeug gegen den gefürchteten Bewegungsmangel erhalten.

Melanie Setz, SP-Grossstadträtin, Luzern

 

 

 


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Über Melanie Setz:

Melanie Setz (*1980) ist Pflegefachfrau HF am Luzerner Kantonsspital und Grossstadträtin der SP/JUSO-Fraktion seit September 2011. Im Grossen Stadtrat ist sie Mitglied der Sozialkommission. Melanie Setz ist bei den Wahlen vom 6. Mai 2012 wiedergewählt worden. Wegen Wegzugs nach Emmen gibt sie ihr Mandat im Luzerner Stadtparlament im Herbst 2014 ab.

melaniesetz.ch/politisches/

Vorstösse von Melanie Setz im Stadtparlament:
http://www.stadtluzern.ch/de/politik/ggr/polgeschaefte/?uz=MELANIE